Australien plant Meeresschutzgebiet um das Great Barrier Reef

Die australische Regierung plant, das stark gefährdete Great Barrier Reef zum zweitgrößten Meeresschutzgebiet der Welt zu erklären. Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt und hat mit circa 990.000 Quadratkilometern eine Fläche, die rund dreimal so groß ist, wie Deutschland. Dort leben mehr als 350 verschiedene Korallenarten, je 1500 Fisch- und Schwammarten, 5000 Weichtiere, 800 Arten sogenannter Stachelhäuter, zu denen beispielsweise die Seesterne gehören und 215 verschiedene Vogelarten. Das sind jedoch nur die bisher bekannten Arten. Jährlich werden im und um das Great Barrier Reef mehrere neue Tierarten gefunden. Das Riff besteht aus unzähligen Falten, Sandinseln und Tiefseegräben das Millionen Tiere Schutz und Nahrung bietet. Aufgrund seiner Vielfalt und Schönheit lockt das Riff jährlich über zwei Millionen Touristen an, die pro Jahr mehr als vier Milliarden australische Dollar in den Küstenstädten ausgeben. Entsprechend groß ist das Interesse der Bezirke das Riff zu erhalten. Durch Erdölbohrungen ist es jedoch in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Schädigungen des Korallenriffs gekommen. Deshalb wird derzeit von der australischen Regierung erörtert, die Suche nach Erdöl und Gas innerhalb des geplanten Schutzgebietes komplett zu verbieten. Wie der australische Umweltminister Tony Burke versicherte, will die Regierung das Great Barrier Reef als Erholungsort für den Tourismus erhalten. Es solle auch in Zukunft ein „Ort der Erholung“ bleiben. Burke: „Wir können uns aber keine Nachlässigkeit erlauben.“ Deshalb wird innerhalb der kommenden drei Monate ein Konzept über die Richtlinien der geplanten Schutzzone erarbeitet. Umweltschützer begrüßten die Pläne der Regierung und hoffen, dass der Schutz des Riffs wesentlich strenger wird, als bisher. Das Great Barrier Reef zählt seit 1981 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Es wird aktuell vor allem durch Verschmutzung, aber auch durch die Klimaerwärmung und Versäuerung des Meeres, bedingt durch eingeleitete Abwasser, bedroht.