Archiv der Kategorie: Landwirtschaft

Biodiesel Produktion vernichtet Regenwälder

Der Anteil nachwachsender Rohstoffe zur Strom- und Energieerzeugung, wächst kontinuierlich. In den letzten vier Jahren hat sich beispielsweise der Anteil von Palmöl in Biodiesel verdreifacht. Das hat Folgen, die in der Berechnung der Öko-Bilanz nicht einkalkuliert wurden. Wie die Umwelt-Organisation Greenpeace kritisiert, werden für den wachsenden Bedarf an Palmöl „großflächig Regenwälder vernichtet“. Vor allem die Zahl der illegalen Brandrodungen haben inzwischen ein „gefährliches“ Ausmaß angenommen, warnt Greenpeace. Nach Meinung der Experten der Organisation, löst Biosprit keine Umweltprobleme, sondern „schafft neue“. Deshalb muss jetzt im EU-Parlament über eine mögliche Obergrenze des Biosprit-Anteils beraten werden. Schon 2012 hatte die zuständige EU-Kommission vorgeschlagen, diese auf fünf Prozent festzulegen. Dagegen protestieren Agrarhändler und Biosprit-Hersteller, die statt dessen eine Erhöhung der bisherigen Quoten anstreben. Bereits diesen Mittwoch will der EU-Ausschuss für Umweltschutz über die Fünf-Prozent-Regelung abstimmen.

Chinesische „Heil“-Kräuter schwer belastet

Nicht alles was unter dem Label „natürlich“ und „traditionell“ verkauft wird, ist auch wirklich unbedenklich. Gerade chinesischen „Heilkräutern“ werden, durch Mundpropaganda, auch in Europa gern große Wirksamkeit nachgesagt. In der Hoffnung auf Wunderheilungen wird allerdings gern ausgeblendet, dass China keine sehr hohen Standards für den Verbraucherschutz hat. Und auch die vorhandenen Anbau- und Lebensmittelkontrollen können leicht umgangen werden. Stichproben haben jetzt gezeigt, dass aus China importierte Heilkräuter massiv mit Pestiziden belastet sind. 32 von 36 untersuchten Proben enthielten Pestizidrückstände mit drei oder mehr verschiedenen Giftstoffen. In 17 Proben befanden sich Pestizide, die durch die Weltgesundheitsorganisation als extrem gesundheitsschädlich eingestuft wurden. Siebzig Prozent der untersuchten Heilkräuter überschritten die in der EU zugelassenen Höchstmenge an Rückständen. Die Umweltorganisation Greenpeace erklärte, die Ergebnisse der Untersuchung zeigten die „systematischen Mängel der chemikalienintensiven Landwirtschaftsmodelle“ und ruft China zu einer Änderung der aktuellen Umweltpolitik auf. Getestet wurden beispielsweise Gojibeeren, Geißblatt, Lilienwurzel, Rosenknospen, Chrysanthemen oder chinesische Datteln.

Landwirte leiden unter Klima und Hochwasser

Das gerade überstandene Hochwasser und das in ganz Deutschland viel zu kalte Wetter, für diese Jahreszeit, wird zu hohen Verlusten in der Landwirtschaft führen. Schon der lange Winter und der späte Frühlingsbeginn verursachten Ernteverzögerungen, beispielsweise bei Frühgemüse, Erdbeeren und Spargel. Durch den dann anhaltend einsetzenden Regen verdarb danach noch ein großer Teil der Feldfrüchte. Joachim Rudwied, vom deutschen Bauernverband, fordert deshalb schnelle Unterstützung für Landwirte, von der Regierung. Da die stark durchnässten Böden noch lange nicht wieder tragfähig sein werden, rechnet er mit höheren Verlusten, als bisher angenommen. Rudwied: „Ich schließe nicht aus, dass bei der Schlussbilanz der derzeit geschätzte Schaden von 430 Millionen Euro weiter nach oben verändert werden muss.“ Deswegen sollten auch Landwirte in den von der Regierung aufgelegten Fluthilfefonds aufgenommen werden. „Wir fordern, vom Hochwasser betroffenen Bauern zu helfen, indem sie 500 Euro pro Hektar als Soforthilfe bekommen. Da stehen Existenzen auf dem Spiel“, erklärt er in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Noch besteht zumindest Hoffnung für die Ernte der späteren Kulturen, wie Getreide, Mais, Obst oder Weintrauben. Um die Verluste des Jahresbeginns wenigstens halbwegs auszugleichen, müsste sich das weitere Wetter allerdings optimal entwickeln. Davon ist bisher jedoch nichts zu spüren.

Mittel gegen das Bienensterben

Die Varroa-Milbe tötet jedes Jahr tausende Bienenvölker. Zwar gibt es eine wirksame Therapie mit Ameisensäure, doch aufgrund der aufwändigen Behandlung funktioniert diese oftmals nicht. Dazu kommt, dass nicht nur die Varroa-Milbe die Bienen tötet. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung gegen die Milben, sind die geschwächten Bienenvölker leichte Beute für Viren, oder Kälte und Feuchtigkeit. Amerikanische Wissenschaftler wollen deshalb, statt neue Wirkstoffe gegen die Milbe zu entwickeln, genetisch veränderte Bienen zu züchten. Allerdings ist das nicht einfach, da die amerikanische Honigbiene einen recht kleinen Genpool hat. Das liegt daran, dass die USA bereits beim ersten Auftreten der Varroa-Milbe in Südostasien, ein strenges Einfuhrstopp für Bienen verhängte. Das hat zwar die Einschleppung der Varroa-Milbe über mehrere Jahrzehnte verzögert, verhindert werden konnte diese jedoch nicht. Parallel führte die fehlende Auffrischung des Genpools aber dazu, dass die Bienen in Amerika anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen sind. Seit fünf Jahren suchen amerikanische Forscher in Bienen aus der ganzen Welt nach Genen, die die Widerstandsfähigkeit gegen die gefürchtete Milbe erhöht. Dummerweise begehen sie damit den selben Fehler, wie ihre Vorgänger. Es ist längst bekannt, dass beim Herauszüchten bestimmter Eigenschaften andere Merkmale auf der Strecke bleiben, deren Fehlen über kurz oder lang neue Probleme verursachen. Es ist zu befürchten, dass sich die Probleme damit nur verlagern und langfristig verschärfen.

Teilverbot für Pestizide

Ab Dezember gilt das, jetzt von der EU-Kommission bestätigte teilweise Pestizid-Verbot. Betroffen davon sind drei Pflanzenschutzmittel, die Clothianidin, Imidacloprid oder Thiamethoxam enthalten. Diese sind, nach Ansicht von Umweltschützern und Zoologen, eine der Ursachen für das derzeit hohe Bienensterben. Von Bienen werden rund 80 Prozent aller Bestäubungen durchgeführt. Damit sind Bienen nicht nur wichtig für ein stabiles Ökosystem, sondern auch für die Landwirtschaft. Die von der EU verbotenen Pestizide wirken auf das Nervensystem der Tiere, wodurch diese so stark geschädigt werden, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die anstehenden Arbeiten in ihrer Kolonie zu erledigen, weshalb diese dann allmählich eingeht. Während die Hersteller, darunter der Konzern Bayer, den Zusammenhang zwischen ihren Pestiziden und dem Bienensterben dementieren, begrüßt der Europäische Berufsimkerverband die Entscheidung, auch wenn sie nur ein Teilverbot ist, da noch immer weitere, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als bedenklich eingestufte Wirkstoffe, zugelassen bleiben.