Archiv der Kategorie: Politik

Tierhaltung: Neue Antibiotikavorschriften ab sofort in Kraft

Ab dem ersten April treten die neuen gesetzlichen Vorgaben für den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung in Kraft. Ziel der Gesetzesänderung ist die Reduzierung des gesamten Antibiotikaeinsatzes, da dieser mehrere Nachteile mit sich bringt. So nehmen Verbraucher mit der Nahrung die bisher oftmals prophylaktisch verabreichten Medikamente auf, wodurch beispielsweise das Gleichgewicht in der Darmflora grundlos gestört wird. Dazu kommt, dass sich schon in den behandelten Tieren Resistenzen gegen die Antibiotika entwickeln, wodurch die Gefahr steigt, dass Menschen wieder vielen, bereits als überwunden angesehene Krankheiten, schutzlos ausgeliefert wären. Da der Einsatz von Antibiotika in den vergangenen siebzig Jahren die evolutionäre Förderung einer natürlichen Resistenz gegen diese Krankheiten verhinderte, wird ein erneuter Ausbruch umso schwerer ausfallen. Um das zu verhindern, oder zumindest zu verzögern, sollten Antibiotika theoretisch nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Die Praxis sieht aber in der Tierzucht- und Mast anders aus. Um diesen Missbrauch zu bremsen, müssen ab jetzt alle Zucht- und Mastbetriebe zweimal im Jahr bei den zuständigen Behörden melden, warum, wie viel und bei welchen Tieren Antibiotika eingesetzt wurden. Mastbetriebe in denen die vorgegebenen Höchstmengen überschritten werden, müssen zusammen mit den Behörden einen Plan ausarbeiten, um die Menge zu reduzieren. „Als ultima ratio kann die Behörde das Ruhen der Tierhaltung anordnen“, wenn sich die Firmen nicht an die Vorgabe halten. Die neuen Vorschriften sind Teil des Arzneimittelgesetzes.

Sachstandsbericht zum Klimawandel veröffentlicht

Der Sachstandbericht des Weltklimarats (IPCC) warnt davor, dass der Klimawandel das Risiko für Konflikte drastisch erhöht. Der Grund dafür ist die Verschärfung lebensfeindlicher Wetterphänomene, wie Dürren oder Überflutungen. Diese verursachen Obdachlosigkeit und Hungersnöte in großem Maßstab, in deren Folge kriegerische Auseinandersetzungen zu erwarten sind. Je höher die durchschnittlichen globalen Temperaturen ausfallen, umso höher ist auch das Kriegsrisiko. Damit verursacht der weiter ungebremste CO2-Ausstoß Schäden in Billionenhöhe – weit mehr, als beispielsweise die Umstellung auf alternative Energiegewinnung kosten würde. Die Folgen dieser derzeitigen Kurzsichtigkeit der Regierungen aller Länder, wird sie und uns in wenigen Jahrzehnten schwer zu schaffen machen. Schon ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von zwei Grad wird bis zu zwei Prozent der gesamten Weltwirtschaftsleistung vernichten. Ein Anstieg um vier Grad hätte, so die Experten, desaströse Folgen. Während in schon jetzt eher trockenen Gebieten die Zahl der Dürren steigen wird, müssen Europa und Asien, noch in diesem Jahrhundert, mit einem höheren Überflutungsrisiko rechnen. Beides wird ursächlich für geringere landwirtschaftliche Erträge sorgen, was Armut und damit einhergehend, durch Mangel bedingte Gesundheitsgefährdung ganzer Bevölkerungsschichten nach sich zieht. Die Klimaexperten des IPCC glauben, dass es noch nicht zu spät zum Handeln ist. Doch nur ein sehr schneller und umfangreicher Maßnahmekatalog kann die Gefahr der Klimaerwärmung noch stoppen. Zwar hat schon der 2007 zuletzt vorgelegte Sachstandsbericht des Klimarats das Bewusstsein für die Gefahren der Erderwärmung geschärft, doch noch immer sind die wenigsten Regierungen bereit, ernsthaft etwas dagegen zu unternehmen.

Schluss mit der Krokodiljagd

Die australische Regierung hat die Krokodiljagd für Touristen verboten. Als Begründung gab die Regierung an, kommerzielle Jagdveranstaltungen förderten „grausames und unmenschliches“ Verhalten. Deshalb, so der australische Umweltminister Greg Hunt, würden zukünftig die Angebote reicher Großtierjäger abgelehnt werden. Diese kommen immer dann zu hunderten, wenn vor allem in den nördlichen Provinzen Australiens, eine der regelmäßig stattfindenden Safaris auf Leistenkrokodile beginnt. Leistenkrokodile sind die weltweit größte Krokodilart. Sie können sowohl im Salz- als auch im Süßwasser leben. In der Vergangenheit kam es verstärkt zu Angriffen auf Menschen, weshalb ihre Zahl dezimiert werden soll. Die Jagd auf Leistenkrokodile ist in Australien sehr umstritten. Während sich viele Menschen in den ländlichen Gebieten vor unerwarteten Angriffen der Tiere fürchten und ihre Bejagung begrüßen, wird diese von Tierschützern abgelehnt. Die Safaris sollen einerseits die Population der Tiere einschränken und andererseits auch zusätzliche Einnahmen bringen, wovon vorrangig die ärmere Bevölkerung profitiert. Entsprechend wütend reagierten die Menschen auf die Ankündigung der Regierung, den Jagdtourismus zu unterbinden. Bess Price, der für die Jagd zuständige Ressortminister des Norther Territory, kritisierte die Pläne der Regierung und forderte den Minister auf, die betroffenen „Leute vor Ort“ anzuhören. In Australien leben aktuell rund 150.000 Leistenkrokodile. Sie können bis zu sieben Metern Länge erreichen.

Ramsauer will Fracking nutzen

Angesichts der Krim-Krise und der damit verbundenen Probleme der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Öl- und Gasimporten, forderte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), die umstrittene Fracking-Technologie nicht zu verwerfen. Er sprach sich dafür aus, das Deutschland die Debatte um die Schiefergasförderung, die erst vor wenigen Monaten ad acta gelegt wurde, wieder eröffnet. Das die Kanzlerin Angela Merkel aktuell den Gasimport aus den USA forciert, sieht Ramsauer als ein „klares Ja zur Schiefergasförderung“, da diese in den USA sehr verbreitet ist. Mit den Importen stelle sich die Frage; „warum wir nicht gleich auf heimische Ressourcen setzen“. Ramsauer kritisiert, dass wir das Gas auch nicht importieren dürften, wenn es „Gift wäre“. Natürlich ist Schiefergas kein „Gift“, allerdings vergiftet die Fracking-Methode, die für den Abbau genutzt wird, immer wieder das Grundwasser in und um die Förderstellen. Anwohner, die in den USA gegen umweltschädliche Praktiken großer Wirtschaftsunternehmen kaum eine Chance haben, leiden gehäuft unter vergiftetem Trinkwasser. Die Auswirkungen sind teilweise so schwerwiegend, dass das mit Gas vermischte Wasser brennbar ist und direkt am Wasserhahn angezündet werden kann. Die Menschen der betroffenen Gemeinden sind lebenslang auf mobile Wasserlieferungen angewiesen. Kurzfristig mag die Schiefergasförderung, vor allem für die Betreiber, lukrativ erscheinen. Langfristig jedoch bleiben, wie schon bei der Erzeugung von Atomstrom, die Steuerzahler auf den gravierenden Folgeschäden sitzen. Fracking ist eine Gasfördermethode, bei der mit hohem Druck ein Gemisch aus Chemikalien und Wasser das Schiefergestein unterirdisch gesprengt wird, so dass das darin enthaltene Erdgas abgepumpt werden kann. Das verwendete giftige Wasser gelangt auf diese Art jedoch in das Grundwasser und kann sich dort unkontrolliert verbreiten. Bisher gibt es keine Möglichkeit, diese Vergiftung zu unterbinden.

USA planen Verringerung der Methangasemission

In den USA werden neun Prozent der weltweit entstehenden Methangasemissionen produziert. Um diese zu senken, hat die US-Regierung jetzt ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Dieses sieht vor, über einen mehrjährigen Zeitraum, in Zusammenarbeit mit den größten Methangas produzierenden Unternehmen, gezielt neue Verordnungen zu erlassen. Das meiste Methangas entsteht in landwirtschaftlichen Betrieben. Deshalb sollen die ersten Senkungspläne auch die Milchindustrie betreffen. Bis zum Juni rechnet die Regierung mit der Vorlage einer freiwilligen Verpflichtung der Milchindustrie, die Methanemissionen innerhalb der nächsten sechs Jahre um 25 Prozent zu senken. Das kann erreicht werden, indem das bei der Rinderhaltung anfallende Gas mittels noch nicht näher benannter Systeme, aufgearbeitet wird. Methangasemissionen haben, im Vergleich mit Kohlendioxid, eine um das 20-fache höhere Auswirkung auf das Klima. Nach China wird in den USA das meiste Methangas ausgestoßen. Die Reduzierung der Methangasemission ist Teil des Ziels der Regierung, den Ausstoß klimaschädigender Gase bis 2030 um drei Milliarden Tonnen zu verringern.