Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Genügend geeignete Flächen für Windenergie vorhanden

Eine diesbezügliche Studie des Umweltbundesamtes UBA zeigt, dass in Deutschland genügend geeignete Flächen zur Verfügung stehen, um den Strombedarf allein aus Windkraftanlagen zu decken. 13,8 Prozent der gesamten, zu Deutschland gehörenden Landesfläche, wäre für die Stromerzeugung mit Windrädern geeignet. Dafür müssten weder Abstriche beim Naturschutz, noch beim Lärmschutz gemacht werden. UBA-Präsident Jochen Flasbarth hatte sich schon früher gegen die massive Förderung von Offshore-Windkraftanlagen ausgesprochen, die seiner Meinung nach, unnötig teuer sind. Mit der Studie will er dies bekräftigen. Flasbarth verweist auf den „großen Spielraum“, der noch für die Bebauung an Land besteht und empfiehlt aus Kostengründen, die „Mengenziele für die Offshore-Windkraft abzusenken“. Eine alleinige Energieversorgung durch Windkraft strebe Flasbarth jedoch nicht an, versichert er: „Trotz des hohen Windenergiepotenzials an Land ist die Kombination mit anderen regenerativen Energiequellen, wie Photovoltaik und Windenergie auf See, wichtig und sinnvoll.“ Durch eine Mischung verschiedener Energiequellen lassen sich Schwankungen bei der Stromproduktion besser ausgleichen, als bei der Fokusierung auf eine einzige Erzeugerquelle.

Autos verbrauchen viel mehr Sprit als angegeben

Einer ICCT-Studie zufolge, ist der reale Spritverbrauch um rund 25 höher, als von den Fahrzeugherstellern angegeben. Das ICCT (International Council on Clean Transportation) besteht aus Experten und Spezialisten für Transport und Klimaschutz und analysiert das „tatsächliche Fahrprofil“, von einer halben Million neuen Pkw in Europa. Deren realer Spritverbrauch wird regelmäßig getestet und mit den diesbezüglichen Herstellerangaben verglichen. Schon in der Vergangenheit zeigte sich dabei eine Differenz von rund 10 Prozent, die inzwischen auf 25 Prozent gestiegen ist. Das zeigt, dass sich die Hersteller zwar der Wünsche ihrer Kunden nach Kraftstoffsparenden Fahrzeugen bewusst, aber nicht Willens oder in der Lage sind, entsprechende Fahrzeuge anzubieten. Statt dessen werden die Verbrauchszahlen geschönt. „Sämtliche uns vorliegende Datenquellen bestätigen, dass die Lücke zwischen dem von Herstellern veröffentlichten Kraftstoffverbrauch und dem tatsächlich vom Kunden festgestellten Verbrauch seit Jahren zunimmt“, erklärte der ICCT-Geschäftsführer für Europa, Peter Mock. Die abweichende Bewertung ist allerdings nicht illegal, was an den zu großen Spielräumen bei der Effizienz-Klassifizierung der einzelnen Teilbereiche, wie der Motorsteuerung oder dem Reifenabrieb liegt. Die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast forderte deshalb, nach Bekanntwerden der Analyse, zügig neue Testzyklen einzuführen, durch die „reale Fahrbedingungen abgebildet“ würden. Künast: „Die Tricks und Täuschungsmanöver der Autoindustrie sind schon länger bekannt und dürfen nicht weiter ignoriert werden.“

EU entscheidet über Pestizidverbot

Das anhaltende weltweite Bienensterben bereitet nicht nur den betroffenen Imkern große Sorgen. Auch die Politik hat inzwischen den Ernst der Lage erkannt und erste Maßnahmen zum Schutz der Bienen getroffen. Allerdings nicht in ausreichendem Umfang. Der Europäische Berufsimkerverband hat deshalb die EU aufgefordert, auch über das bisher nicht durchgesetzte Teilverbot für schädliche Pestizide abzustimmen. „Wir fordern seit Jahren ein generelles Verbot dieser Stoffe“, erklärt der IPBA-Präsident, Walter Haefeker. Zwar sei das bisherige Teilverbot der für Bienen gesundheitsschädigenden Stoffe bereits ein „Schritt in die richtige Richtung“, doch das Bienensterben zu verlangsamen reicht nicht aus, um die für uns so wichtigen Tiere zu schützen. Am 6. Mai berät die EU über ein Verbot von drei Neonicotinoiden; Insektizide mit nikotinartigen Wirkstoffen, die das Nervenzentrum aller Insekten und damit auch der Honigbiene, angreifen. Der Pestizid-Experte des Umweltschutzverbandes BUND, Thomas Brückmann, kritisierte besonders die bisher ablehnende Haltung der deutschen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), die sich gegen das Verbot dieser Giftstoffe positioniert. Gelingt es nicht, die betroffenen Wirkstoffe vom Markt zu nehmen, werden nicht nur Bienen darunter leiden. Langfristig gelangen diese Gifte, über die Nahrungskette, auch in den menschlichen Organismus, wo sie sich anlagern und schwere gesundheitliche Schäden verursachen können.

Großbritannien plant Akw-Neubau

Erstmals seit fast zwanzig Jahren, plant Großbritannien den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken. Dies gab das britische Ministerium für Energie- und Klimawandel bekannt, nachdem es die Baugenehmigung für ein Akw in Hinkley Point erteilt hat. Das Kraftwerk soll durch den französischen Stromkonzern EDF gebaut werden. Geplant sind zwei Reaktoren, die den Strom für fünf Millionen Haushalte generieren sollen. Offen ist zwar noch die Einigung über das sogenannte „Differenzgeschäft“, dass die Rentabilität des in den Akw erzeugten Stroms garantieren soll, doch nach Angaben des Ministeriums, werden die Verträge darüber bis Ende April vorliegen. Großbritannien betreibt aktuell neun Kernkraftwerke, mit 16 Reaktoren. Die Inbetriebnahme des zuletzt gebauten Akw’s liegt bereits über 18 Jahre zurück, da auch in Großbritannien die Bevölkerung der Kernenergienutzung ablehnend gegenüber steht. Das britische Energieministerium hält den Aufbau der Stromerzeugung mittels Kernkraft jedoch für alternativlos, um den wachsenden Strombedarf des Landes, ohne einen gleichzeitigen Anstieg des Ausstoßes von Kohlendioxid, decken zu können.

Weltweit größtes Sonnenkraftwerk gestartet

Das aktuell größte Sonnenwärmekraftwerk der Welt, wurde jetzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Betrieb genommen. Es steht in der Wüste bei Madinat Sajed, circa 120 Kilometer von Abu Dhabi entfernt. Hier, in einer der sonnenreichsten Gegenden weltweit, wird allein durch Sonnenkraft der Strom für 20.000 Haushalte erzeugt. Die Anlage ist auf einer Fläche, die der Größe von 285 Fußballstadien entspricht, erbaut worden. Anders als bei Photovoltaikanlagen, verwendete der zuständige Konzern Total, in Kooperation mit dem Unternehmen Abengoa Solar, um die Sonnenenergie zu speichern ein System von reflektierenden Spiegeln. Durch das neue, weltweit größte Kraftwerk dieser Art, sparen die Vereinigten Emirate jährlich rund 175.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Die hochmoderne Anlage hat einen Wert von fast 460 Millionen Euro und soll über mehrere Jahrzehnte genutzt werden können.