Hochwasser verlagert sich Richtung Norden

Noch immer kämpfen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg gegen das Elbe-Hochwasser. Allein in Magdeburg mussten bisher 23.500 Menschen ihr Zuhause verlassen, nachdem der Wasserpegel am Sonntag mit 7,48 Metern einen neuen Höchststand erreicht hat. Die ohnehin schon prekäre Lage wird derweil durch anonyme Drohungen, Anschläge auf verschiedene Deiche zu verüben, noch verstärkt. Am schlimmsten ist aktuell Magdeburg von den Fluten betroffen. Hier erstreckt sich die Hochwassergefahr über eine Strecke von rund 40 Kilometern, dem längsten Hochwasserscheitel, den es bisher je in Deutschland gab. Durch die Länge der betroffenen Strecke dauert auch die Belastung der Deiche länger an. Deshalb rechnet die Hochwasserzentrale mit mehreren Deichbrüchen in dieser Woche. Nicht nur die Häuser vieler Menschen, auch das Umspannwerk und damit die Stromversorgung, ist durch die Wassermassen gefährdet. Deshalb musste hier die Zahl der Helfer Anfang der Woche auf 2200 verdoppelt werden. Während in den südlicher gelegenen Flutgebieten allmählich Entwarnung gegeben werden kann, müssen sich jetzt auch die nördlich an der Elbe gelegenen Ortschaften auf den erwarteten Anstieg der Oberelbe vorbereiten. So wurden Anfang der Woche, im Niedersächsischen Hitzacker und in Lauenburg in Schleswig-Holstein große Wohngebiete evakuiert. Das unerwartet schwere Hochwasser beschäftigt in dieser Woche auch die Politik. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag wollen die Regierungschefs, gemeinsam mit Kanzlerin Merkel, über die nötigen Hilfsmaßnahmen für die Geschädigten sprechen. Bundespräsident Joachim Gauck rief derweil alle Bürger zur Solidarität mit den Opfern auf.