Kosten für Atomausstieg: Grüne warnen vor Panikmache

Nachdem mehrere CDU und FDP-Politiker vor Milliarden-Mehrkosten für den Fall des Ausstiegs aus der Atomenergie gewarnt haben, kritisieren die Grünen die „Panikmache“ und verlangen, die „hysterische Debatte“ über die Steigerung der Stromkosten endlich zu beenden und konkrete Zahlen vorzulegen. Alle bisherigen Angaben fehlen fundierte Zahlen und ernsthafte Studien, über die Preisentwicklung. Laut Grünen-Fraktionschefin Bärbel Höhn, ist die öffentlich propagierte Behauptung, durch den Ausstieg aus der Kernenergie stiegen die Preise, nur der Versuch die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, gegen den Willen der Bevölkerung, doch noch durchzusetzen. Mit einer Erhöhung der Preise aufgrund der Umstellung auf erneuerbare Energien wäre nicht zu rechnen, wenn „endlich die monopolartige Stellung der Energieunternehmen RWE und Eon aufgebrochen wird“, kritisierte Bärbel Höhn, in einem Interview, die gegenwärtige Monopolstellung der großen Energiekonzerne. Rund vier Milliarden Euro pro Jahr, würde eine zeitnahe Umstellung auf erneuerbare Energien kosten, von denen der größte Teil in den Netzausbau fließen müsste. Dies ist allerdings nur notwendig, weil der Ausbau des Stromnetzes seit Jahrzehnten verschleppt und vernachlässigt wird. SPD-Chef Frank-Walter Steinmeier sprach sich überraschend gegen einen schnellen Ausstieg aus der Kernenergie aus. Steinmeier: „Wenn wir jetzt acht Kernkraftwerke abschalten, produzieren wir auf einen Schlag ein Drittel weniger Strom aus Kernenergie“. Dies wäre, nach seiner Ansicht, derzeit nicht durch erneuerbare Energien auszugleichen. Einen Ausstieg bis zum Jahr 2020 hält er für wesentlich realistischer.