Müllproblematik: Deutsche trennen zu wenig

Trotz aller Bemühungen um Abfallreduzierung, produzieren die Deutschen immer mehr Müll. 37,2 Tonnen Abfälle kamen im Jahr 2009 zusammen – 1,4 Prozent mehr, als noch 2008, wie das Statistische Bundesamt Wiesbaden mitteilte. Das entspricht 455 Kilogramm Müll pro Jahr und Einwohner. Davon sind durchschnittlich 199 Kilogramm Haus- und Sperrmüll, 143 Kilogramm wieder verwertbare Plastik- und Metallwertstoffe und 11 Kilo Garten- und Bioabfälle. Einen umso größeren Beitrag zum Umweltschutz, leistet daher die Mülltrennung und Wiederverwertung. Allerdings werden nur 56 Prozent aller Haushaltsabfälle getrennt. „Recycling leistet in Deutschland einen großen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Berlin, nach der Veröffentlichung einer neuen Studie zur Abfallverwertung durch das Fraunhofer Institut UMSICHT. Deshalb ist es so wichtig, „dass wir noch mehr Materialien dem Recycling zuführen und so eine wertorientierte wie nachhaltige Rohstoff- und Ressourcenpolitik forcieren“. Das Recycling-Unternehmens Alba wirbt seit Jahren für eine stärkere Nutzung der „Gelben Tonne“. Allein die Alba Group konnte im Jahr 2009 durch die Wiederverwertung der gesammelten Wertstoffe den CO2-Ausstoß einsparen, den eine Million PKW bei einer Fahrt von 36.000 Kilometern verursachen. Durch bessere Trennung der Abfälle durch die Verbraucher, könnten nach Berechnungen von Alba, 30 Prozent mehr an CO2 eingespart werden, als bisher. Derzeit prüft auch das Bundesumweltministerium, verschiedene neue Systeme der Wertstoffsammlung, um die Masse des Restabfalls zu verringern. Das größte Potential der Abfallvermeidung, liegt allerdings in der Einschränkung seiner Produktion – besonders in der Verpackungsmittelindustrie. Dies ist jedoch ein Bereich, den weder das Bundesumwelt- noch irgend ein anderes Ministerium anrühren wird.