Offshore-Windparks als künstliche Riffe?

Meereswindkraftanlagen produzieren nicht nur Ökostrom, sie können durch ihre stabilen Fundamente im Meer, auch die Artenvielfalt fördern. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (Gewässervermessung). Die hauptsächlich aus Beton bestehenden Fundamente bieten künstliche Riffe. Dort können sich zuerst Algen, Wassermoose und in ihrem Gefolge Muscheln, Seesterne, Seeanemonen und Fische ansiedeln. Die vor dem Bau der ersten Offshore-Windkraftanlagen befürchtete Gefahr für Wassersäugetiere und Vögel, hat sich dagegen nicht bestätigt. „Die Bewegungen und Beleuchtungen der Windenergieanlagen scheinen die Vögel zu verscheuchen. Das senkt das Kollisionsrisiko erheblich“, erklärt ein Sprecher des Seeschifffahrtamtes. Dafür war der Windpark „Alpha Ventus“, 45 Kilometer vor Borkum und seine Auswirkungen auf das Ökosystem untersucht worden. Er ist der erste in Deutschland betriebene Offshore-Windpark, der seit 2010 Strom produziert. Inzwischen wurden über zehn weitere Windparks in Bau oder Betrieb genommen und 30 weitere genehmigt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat dabei die Aufgabe, die Umweltschutzmaßnahmen zu überwachen.