Seeadlerpopulation stagniert

Seeadler sind weltweit vom Aussterben bedroht und stehen deshalb seit Jahren unter Naturschutz. Im Norden Deutschlands werden massive Anstrengungen unternommen, um den noch vorhandenen Bestand der Tiere zu erhalten und zu mehren. Nachdem sich die Seeadler-Population in Schleswig-Holstein langsam zu erholen begann, mussten die Förster jetzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Durch illegal ausgelegte Giftköder und verbotene Insektizide, sind in den vergangenen Monaten etliche Seeadler gestorben. Die aktuell größte Gefahr stellen allerdings Spuren von Munition in den Körpern ihrer Jagdbeute dar. Im Winter, wenn der Fischbestand zu gering ausfällt, ernähren sich Seeadler auch von Aas. Die gefundenen Beutetiere starben allerdings oft an Verletzungen durch Schrotkugeln, bzw. kleinen Splittern, die sie bei einem Fehlschuss abbekommen haben. Diese verbleiben im Fleisch der Tiere und vergiften es allmählich, da für die Herstellung der Munition Blei verwendet wird. Fressen die Seeadler von dem vergifteten Fleisch, erblinden sie aufgrund der Bleivergiftung und müssen verhungern. Während dies noch Unfälle sind, müssen Förster leider immer häufiger feststellen, dass Menschen Giftköder auslegen, durch die die hungrigen Tiere qualvoll verenden. „Auch wenn die Gesamtsituation der Seeadler-Population heute deutlich positiver als noch in den 1980er Jahren ist, müssen wir Verluste durch Vergiftungsfälle und andere menschliche Einwirkungen sehr ernst nehmen.“, mahnt der Vorsitzende des Vereins für Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein, Christian Holm.