Umweltminister lehnt AKW-Laufzeitverlängerung ab

Auch innerhalb der Regierungskoalition vermehren sich die Zweifel, die angestrebte Energiewende im geplanten Zeitrahmen umsetzen zu können. Michael Fuchs, der Unionsfraktionsvorsitzende der CDU beklagt einmal mehr, dass „wir die Atomkraftwerke abschalten wollen, aber die Konsequenzen nicht zu Ende gedacht haben“. Er fordert, wie etliche seiner CDU-Partei-Freunde, eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Umweltminister Peter Altmeier hält dies für unnötig. „Es wird kein Zurück geben“, erklärt er in einem Interview gegenüber der „Welt am Sonntag“. Zwar ist auch der Neubau von fossilen Kraftwerken umstritten, doch die Akzeptanz für Kernkraftwerke liegt seit dem Reaktorunglück in Fukushima bei der deutschen Bevölkerung im Promillebereich. „Die Kernenergie in Deutschland ist Geschichte“, bestätigt Altmeier nochmals seinen Willen zum Ausstieg. Zudem fühle er sich „gut vorbereitet“, auf die Herausforderung der Energiewende. Auch der baden-württembergische Umweltminister, Franz Untersteller, hält eine Debatte über längere AKW-Laufzeiten für unnötig und die mögliche „Renaissance dieser Risikotechnologie“ für „grob fahrlässig“. Die Diskussion um die Atomenergie war wieder entbrannt, da in den vergangenen Monaten der dringend notwendige Ausbau der Stromnetze und dessen Dezentralisierung kaum Fortschritte gemacht hat.