Vermögensunterschied vergrößert sich weiter

Die sogenannte Schere zwischen sehr armen und sehr reichen Menschen klafft in Deutschland immer stärker auseinander. Demnach werden hier die Reichen immer reicher und die Armen mit jedem Jahr ärmer. Aktuell besitzen zehn Prozent der vermögenden Familien über fünfzig Prozent des gesamten Nettovermögens in Deutschland. Wie aus dem Armutsbericht der Bundesregierung ersichtlich ist, stieg somit das anteilige Vermögen der oberen zehn Prozent in den letzten Jahren weiter an. 1998 lag deren Einkommen noch bei rund 45 Prozent des Gesamtdeutschen Nettovermögens. Daraus ergibt sich das für den Normalbürger schwer nachvollziehbare durchschnittlich Vermögen pro Haushalt von rund 118.000 Euro pro Jahr. Zwischen den Ost- und Westhaushalten gibt es auch dabei noch gravierende Unterschiede. Während in Westdeutschland das Durchschnittsvermögen bei 132.000 Euro liegt, sind es in Ostdeutschland nur knapp über 55.000 Euro. Der Armutsbericht wird vermutlich am 14. November nach der Vorlage beim Kabinett veröffentlicht. Eine Überraschung beinhaltet er nicht. Verwundert darf man lediglich über die Tatsache sein, dass die seit Jahrzehnten bekannte Entwicklung weiterhin konsequent von den jeweils amtierenden Regierungskoalitionen ignoriert wird.

Ein Gedanke zu „Vermögensunterschied vergrößert sich weiter

  1. Fabio

    Im aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ist eine Information die wichtigste: „Die Reichen werden immer reicher. Knapp zehn Prozent der Deutschen verfügen über mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens der Bundesrepublik.“
    „Na und ?!“ – wird der Eine oder der Andere von ihnen denken. Falsch! Ganz und gar nicht darf uns das kalt lassen. Es ist eine geradezu erschreckende Zahl. Wo ist der Aufschrei? Wo sind unsere sozialen Verbände, unsere Gewerkschaften. Langsam, fast lautlos schlittern wir amerikanischen Verhältnissen entgegen.

    In den Vereinigten Staaten von Amerika horten nur fünf Prozent der Bevölkerung über neunzig Prozent des gesamten Staatsver-mögens. Millionen Amerikaner verdienen ihr tägliches Brot mit Gelegenheitsjobs. Schulen, staatliche Einrichtungen müssen aufgrund der desolaten finanziellen Lage des Staates geschlossen werden. Noch immer hausen tausende Bürger von New Orleans in Zelten und Baracken. Falls vergessen – der Wirbelsturm Katarina war 2005.
    Wandert der größte Teil des Vermögens eines Staates zu einer kleinen elitären Gruppe passiert folgendes. Gesetzestexte werden eben von dieser Gruppe diktiert. Konzerne und Großbanken können noch einfacher ihr gieriges „Noch-Mehr“-Fressen fortsetzen. Kurz um. Diese kleine vermögende Gruppe wird versuchen, ihre Interessen mit allen Mitteln durchzusetzen.
    Verlierer ist der Großteil der Bevölkerung und die Natur!

    Bei uns ist ein stiller Bürger ein schlechter Bürger!

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