Zwischenbericht zum Atommüllendlager Asse

Vor einem Jahr wurde ein Untersuchungsausschuss gegründet, der das hinfällige Endlager in Asse prüfen soll. Nach einem am 15.06. veröffentlichten Zwischenbericht, ist die Unsicherheit über den dort eingelagerten radioaktiven Müll immer noch groß. Wenig überraschend, gibt es auch noch immer keine klaren Aussagen darüber, wer für die vielen fehlerhaften Berichte und Pannen verantwortlich ist. Bekannt ist mittlerweile, dass in Asse zehn mal mehr Atommüll gelagert wurde, als bisher bekannt gegeben. Außerdem waren 14.000 Fässer fälschlich als schwach radioaktiv bezeichnet wurden, die tatsächlich wesentlich stärkeren radioaktiven Müll enthalten. Von „Verfälschung wissenschaftlicher Ergebnisse“ und Publikationen über das beanstandete Endlager „in einer stark verfälschten Form“ ist die Rede in diesem Zwischenbericht des Untersuchungsausschusses. So wurde beispielsweise einem Wissenschaftler 1995 verboten, die Ergebnisse seiner Arbeit zu veröffentlichen, nach dem er festgestellt hatte, dass durch einen Teil des Deckgebirges Lauge in das Bergwerk eintrat. Auch die fehlende Kooperation mit der Niedersächsischen Landesregierung wurde bemängelt. Noch immer hat der Untersuchungsausschuss keinen unbegrenzten Zugriff auf die Akten über das marode Endlager. Vor gerade mal 63 Jahren ging der erste Atomreaktor in Deutschland ans Netz. Und bereits jetzt sind wir nicht imstande, den entstehenden Atommüll sicher zu lagern.