In 140 Tagen mit dem Solarschiff um die Welt

Die erste Weltumrundung mit dem Katamaran der ausschließlich mit Solarenergie betrieben wird ist in Monaco gestartet. Das Boot wird ab sofort mit durchschnittlich 8 Knoten, rund 15 Kilometern pro Stunde unterwegs sein um die 40.000 Kilometer zu bewältigen. Das Schiff ist rund 31 Meter lang und 15 Meter breit. Die Batterien wiegen 13 Tonnen, knapp ein Viertel des Gesamtgewichts von 60 Tonnen. Auf dem großen Deck von 530 Quadratmetern befinden sich insgesamt 825 Solarmodule mit 38.000 Photovoltaikzellen. „Tûranor PlanetSolar“, wie das Boot genannt wird, kann aufgrund von Solarspeichern drei Tage auch ohne Sonnenschein fahren. Bei dem Katamaran handelt es sich um ein deutsches Fabrikat. Es wurde in der Kieler Schiffswerft Knierim gebaut. Die Kosten für den Bau betrugen rund 12,5 Millionen Euro.

Die Skipper Raphaël Domjan und Gérard d’Aboville hatten die Idee der Weltumrundung von Ost nach West. Die geplante Route führt entlang des Äquators, zunächst über den Atlantik, dann durch den Panamakanal in den Pazifik und von dort über den Indischen Ozean und Suezkanal wieder zurück ins Mittelmeer. Doch das Boot wird sich nicht nur auf dem Meer befinden. Es sind auch mehrere Zwischenstopps an größeren Häfen geplant. In Miami, Cancún, San Francisco, Sydney, Singapur, Abu Dhabi wird der Katamaran wahrscheinlich zu sehen sein. Ziel der Wissenschaftler ist es bei der Weltumrundung die erneuerbaren Energien weiter zu erforschen. Viel Glück der sechsköpfigen Crew. Sie werden wahrscheinlich nach ihrer Tour feierlich zurück erwartet.

AKW-Laufzeiten trotz Protesten beschlossen

Unter heftigen Protesten von Atomkraftgegnern hat die Regierung in der letzten Kabinettssitzung die Verlängerung der AKW-Laufzeiten um 8 bis 14 Jahre beschlossen. Dazu gehören auch Änderungen der Sicherheitsauflagen für Atomkraftwerke, eine Kernbrennstoffsteuer und der Aufbau eines Energiefonds, in den die Energiekonzerne zahlen sollen. Damit soll der Ausbau regenerativer Energien gefördert werden, was letztlich bedeutet, dass die Energiekonzerne das Geld für sich selbst zurück legen. Während dessen protestierten vor dem Kanzleramt Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace. Sie forderten den Umweltminister auf, seine Zustimmung zu verweigern. Energieexperte Tobias Münchmeyer verweist auf den mehrheitlichen Willen der Deutschen: „Wer heute für die Laufzeitverlängerung stimmt, entscheidet sich gegen die Menschen in diesem Land. Das sogenannte Energiekonzept der Bundesregierung ist nicht mehr als die Verpackung für ein milliardenschweres Geldgeschenk an die Atomkonzerne.“ Jürgen Trittin, Fraktions-Chef der Grünen kündigte derweil an, dass die Grünen im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung diesen Beschluss wieder rückgängig machen werden. Damit verlieren, nach seinen Worten, die großen Energiekonzerne ihre Planungssicherheit; „und haben sich eigentlich keinen Gefallen getan“. Auch bestätigte Trittin nochmals, dass SPD und Grüne gemeinsam gegen das Gesetz klagen werden, da die amtierende Regierung dieses nur bei Umgehung des Bundesrats durchsetzen kann, was nach Auffassung vieler Rechtsexperten nicht statthaft ist.

Ausmaß der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko soll von US-Forschern berechnet werden

Nach der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April diesen Jahres liefen bis zur Wiederverschließung 87 Tage später knapp 700 Millionen Liter Öl ins Meer. Dies wurde in einer Studie von Meereswissenschaftlern der US-Universität Columbia im Magazin „Science“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler hatten sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, den Angaben der Betreibergesellschaft BP und der US-Regierung eine unabhängige, wissenschaftlich fundierte – und damit besonders glaubwürdige – Schätzung entgegenzustellen. Dafür wurden die verschiedensten Unterwasseraufnahmen genauestens unter die Lupe genommen. Auf den Bildern untersuchten sie Pixel für Pixel welche Strömungsmuster und Wasserturbulenzen aufgenommen wurden, um auf das Volumen des ausströmenden Öls zu schließen.

Demnach flossen zunächst 56.000 Barrel Öl pro Tag ins Meer. Nach dem 3. Juni, als das Ventil an der Ölleitung abgesägt worden war, erhöhte sich die Menge auf 68.000 Barrel täglich. Rund 804.000 Barrel wurden von BP-Ingenieuren an der Ölquelle abgesaugt, so dass unterm Strich 4,4 Millionen Barrel ausgeflossenen Öls standen. Die US-Regierung hatte die Menge des ins Meer geströmten Öls zuletzt auf 4,1 Millionen Barrel geschätzt.

Der Studienautor Timothy Crone bestätigte, dass die Untersuchung anhand modernster Computertechnik bestätigt habe, dass es sich „um den größten maritimen Ölunfall aller Zeiten“ gehandelt habe.

Suche nach verschollen Amphibien war erfolgreich

Jahrzentelang galten sie als ausgestorben, doch nun haben Forscher zwei Frösche und einen Salamander wiederentdeckt.Die Naturschutzorganisation Conservation International und die Weltnaturschutzunion IUCN in Arlington berichteten, dass diese Amphibien in Südamerika und Afrika gefunden wurden. Bis Oktober soll die Suche nach weiteren 100 Tieren in 18 Ländern weiter gehen.

Bei dem Salamander handelt es sich um den mexikanischen Salamander, der zum ersten Mal 1941 endeckt wurde. Er benötigt zum Überleben feuchte Höhlen, die im Zuge zunehmender Abholzung immer mehr austrocknen. Der Entdecker Sean Rovito berichtet stolz: „Ich bin mächtig glücklich, nicht nur weil ich diese fabelhaften Tiere gefunden habe, sondern dass sie überlebt haben.“ Der Gründer der Suchaktion Robin Moore, ergänzt: „Die Art kommt in einem Lebensraum vor, der auch als Trinkwasserreservoir für die umliegenden städtischen Gebiete bedeutend und damit schützenswert ist.“

Der Frosch Hyperolius nimbae, einen braunen Frosch mit auffällig roten Beinen wurde nach 43 Jahren in Sumpfgebieten der Elfenbeinküste wiederendeckt. Bei der zweiten Froschart handelt es sich um einen, der gerne übersehen wird, da er mit dem grün getupften Rücken so gut getarnt ist. Seit 1979 wurde er nun zum ersten Mal wieder von einem dänischen Studenten in einem überfluteten Wald der Republik Kongo endeckt.

Hoffentlich ergibt die Suche nach Amphibien, die man bislang für ausgestorben erklärt hatte, noch weitere Erfolge, denn die Amphibien sind die am stärksten gefährdete Gruppe innerhalb der Wirbeltiere. Mehr als ein Drittel der Arten gilt als bedroht. Der Verlust des Lebensraums, Krankheiten und der Klimawandel sind die häufigsten Ursachen für das Aussterben von Fröschen und Lurchen.

Malaria stammt nicht wie bisher angenommen von Schimpansen ab

Im britischen Wissenschaftsblatt „Nature“ berichteten Beatrice Hahn und Kollegen, dass sie den Ursprung der menschlichen Malaria beim Gorilla gefunden haben. Bereits Anfang des Jahres berichteten Forscher darüber, dass sie bei Gorillas Malaria tropica (Plasmodium falciparum) gefunden hatten. Vielleicht ist dies jetzt ein großer Schritt zur Bekämpfung der Krankheit. Weltweit erkranken nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 500 Millionen Menschen jährlich an der Tropenkrankheit. Mehr als zwei Millionen Menschen, meist Kinder, sterben daran. Doch wie kam man nun nach Jahren dazu, dass Malarie nicht wie bisher angenommen von den Schimpansen kommt. Untersucht wurden von der Universität von Alabama in Birmingham (USA) fast 3000 Proben von Affenfäkalien. Die Proben stammten von zwei Gorillaarten, Schimpansen und Zwergschimpansen. Zwischen 32 und 48 Prozent der Tiere waren demnach mit den Malariaparasiten infiziert gewesen. Sie zählten dabei neun Arten von Plasmodien (einzelligen Parasiten), drei davon seien bislang noch unbekannt gewesen. Mehr als 1100 Gensequenzen wurden untersucht und die Parasiten genauestens unter die Lupe genommen. Nachdem man bei Gorillas eine Variante des Stammbaums der bisher bekannten Gensequenzen Plasmodium falciparum fand, gehen die Forscher davon aus, dass ein einmaliges Ereignis das Überspringen des Erregers von Gorillas auf den Menschen ermöglicht hat. Unklar sei jedoch, wann dies stattgefunden habe. Ebenso unsicher ist nach Angaben der Forscher, ob die Primaten aktuell immer noch eine Quelle für Malaria-Infektionen beim Menschen darstellen.