Heimlicher Deal mit Atom-Lobby

Die Bekanntgabe des zwischen der Bundesregierung und den vier Stromkonzernen vereinbarten Deals über die Verlängerung der AKW-Laufzeiten, hat zu einem Sturm der Entrüstung, nicht nur bei den Oppositionsparteien geführt. Diese Absprache ist ein klarer Rechtsbruch und wird als solcher von SPD, Grünen und Linken verurteilt. Die bisher geheim gehaltenen Vereinbarungen wurden am gestrigen Donnerstag teilweise freigegeben und beinhalten einerseits die Kosten die die Betreiber für eine sicherheitsrelevante Nachrüstung der Atomkraftwerke zu leisten haben, andererseits aber auch einen Schutz der Konzerne vor hohen Folgekosten. Das bedeutet im Klartext, dass die Atomlobby zwar ihr Milliardengeschäft weiter führen darf, die durch die Endlagerung für mehrere hundert Jahre nicht absehbaren Kosten, aber am Staat und damit an der Bevölkerung hängen bleiben. Auch die immer wieder von der CDU und FDP ins Gespräch gebrachte Brennelementesteuer soll tatsächlich nur über sechs Jahre von den AKW-Betreibern gezahlt werden müssen. Eine kaum zu überbietende Geringschätzung des Willens und der Intelligenz der Bürger. Siegmar Gabriel (SPD) hält die Zusatzvereinbarung für rechtlich nicht haltbar: „Niemand kann das Atomgesetz per Vertrag aushebeln.“ dies ist: „…das Gegenteil von Parlamentarismus“. Er geht davon aus, dass: „…dieses Verfahren insgesamt vor dem Bundesverfassungsgericht landen wird“. Die Bundesregierung wies den Vorwurf, wie nicht anders zu erwarten war, zurück. Das Bundesverfassungsgericht muss nun entscheiden, inwieweit dieser Vertrag mit Eon, RWE, Vattenfall und EnBW gültig ist.

BP lehnt Alleinschuld an Ölkatastrophe ab

In einem internen Bericht des Energiekonzerns BP lehnt die Firma die Alleinschuld an der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ab: „Die Tragödie der Macondo-Quelle wurde nicht von einem einzigen Faktor ausgelöst. Vielmehr führte ein reihenweises Versagen mehrerer Parteien zu der Explosion und dem Brand, die elf Menschen töteten und ausgedehnte Verschmutzung im Golf von Mexiko auslösten“. Entscheidungen von „vielen Firmen und Arbeitsgruppen“ wären Mitschuld an der Schwere des Unfalls. Außerdem ist von einer Verkettung komplexer Umstände sowie technischem und menschlichem Versagen die Rede. Vor allem auf den Plattformbesitzer Transocean, versucht BP einen Teil der Schuld abzuwälzen. Der Sicherheitschef von BP Mark Bly, gab dazu an: „Es ist offensichtlich, dass eine Reihe komplizierter Vorgänge und nicht ein einzelner Fehler zu der Tragödie führte. Viele Parteien, darunter BP, Halliburton und Transocean waren daran beteiligt“. Transocean wehrt sich gegen diese Darstellung und bezeichnet sie als einen Verschleierungsversuch des Unternehmens, um von der großen Schuld abzulenken, die es auf sich geladen hat. Sie verweisen auf die von BP allein getroffenen Entscheidungen zu Einsparungen von Kosten, die zu Lasten der Sicherheit der Plattform gingen und letztlich zu der Explosion mit all ihren schweren Folgen führte. Der Bericht BP’s wird von Experten auch nur als Teil der Verteidigungsstrategie gewertet, die das Unternehmen vor Gericht vorbringen will. Mit bis zu 32 Milliarden Dollar Schadensersatz muss der Konzern nach bisherigen Angaben rechnen.

Antibiotika-Resistenz – Bakterien lernen dazu

Große Sorgen macht heute den meisten Medizinern die Resistenz vieler Bakterien gegen Antibiotika. 1942 wurde der erste Patient, mit dem von mehreren Forschern unabhängig entdeckten Stoffwechselprodukts von Pilzen, erfolgreich behandelt. Seit dem ist es aus der Medizin nicht mehr weg zu denken, liesen sich damit doch bisher fast alle Bakterienarten abtöten. Doch immer häufiger werden Bakterien entdeckt, die resistent gegen unser Allheilmittel sind. Jetzt haben amerikanische Wissenschaftler bei der Untersuchung dieser Bakterien festgestellt, dass diese resistenten unter ihnen, wenn sie auf Antibiotika stoßen, andere Bakterien vor der Gefahr warnen. Dafür produzieren sie einen Signalstoff, der die Nicht-resistenten Erreger warnt und sie dazu animiert, sich gegen das Antibiotika zu schützen. Dadurch überleben ein größerer Teil von ihnen. James Collins vom Howard Hughes Medical Institute in Boston untersucht mit seinem Team, wie und warum diese Signalwirkungen entstehen.: „Dieses altruistische Verhalten bestätigt die sich mehrenden Hinweise darauf, dass einzellige Organismen als Gemeinschaften agieren„. Ein wichtiger nächster Schritt für die Medizin ist jetzt, einen Weg zu finden, diese Signale zu unterbrechen um die Zahl der Antibiotika-resistenten Bakterien nicht zu erhöhen.

Einigung bei der Verlängerung der AKW-Laufzeiten erzielt

Der Energiegipfel vom 05.09. hat sein Ziel erreicht. Im Durschschnitt werden die Laufzeiten um 12 Jahre verlängert. Veraltete Anlagen rund acht Jahre. Neuere Anlagen 14 Jahre. Die Einigung sieht auch vor, dass Akw-Betreiber einen Teil ihrer Zusatzgewinne durch die Laufzeitverlängerung für den Ausbau erneuerbarer Energien abführen sollen. Weltweit sieht Röttgen das neue Förderprogramm für erneuerbare Energien, für die jährlich bis zu drei Milliarden Euro eingenommen werden, als einzigartig an. Bundeskanzlerin Merkel sieht in dieser Einigung eine „Revolution im Bereich der Energieversorgung“. Sie kündigte im gleichen Zug an, dass die Einnahmen aus den CO2-Zertifikaten ab 2013 zu hundert Prozent für den Klimaschutz und die Förderung der erneuerbaren Energien verwendet werden sollen. Doch nicht alle sind mit den neuen Plänen einverstanden.

Ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace verurteilte die Koalitionspläne. Er verwies auf gewaltige Mengen zusätzlichen Atommülls, die dadurch entstehen würden. Empört reagierte auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn kündigte an, ihre Partei werde sich dafür einsetzen, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. Hier wird aber nicht mehr viel zu rütteln sein. Schließlich hat sich die Regierung mit diesem Entschluss lange Zeit gelassen um fast allen gerecht zu werden. Außerdem sagte Kanzlerin Merkel:“Es wurde ein Fahrplan aufgestellt, um das Zeitalter der erneuerbaren Energien möglichst schnell zu erreichen.“

Weltwasserwoche 2010 – weiterhin schlechte Hygiene bei Wasser

Die hygienischen Bedingungen bei der Wasserqualität bleibt weiterhin in vielen Teilen der Welt unzureichend. Der WWF warnt in seinem Bericht vor verunreinigtes Wasser, welches täglich 4000 Kindern das Leben kostet. Die Stiftung schätzt, dass in Entwicklungsländern 70 Prozent der Industrieabwässer ohne Säuberung in die Flüsse geleitet werden. Durch die Industrialisierung und Verstädterung wird immer mehr Wasser benötigt. Dieses ist jedoch in den meisten Ländern der dritten Welt derart verschmutzt, dass jedes Jahr 1,4 Millionen Kinder sterben und die Umwelt weitgehend zerstört wird.

Weiterhin macht der WWF darauf aufmerksam, dass die Landwirtschaft unter Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu der Verunreinigung der Gewässer beiträgt, welche auch durch Kläranlagen nicht zu reinigen sei.