Im Bereich Umweltschutz gibt es selten positive Nachrichten zu vermelden. Umso erfreuter sind Wissenschaftler und Umweltschützer über die Ergebnisse neuester Messungen der Ozonschicht. 1987 wurde gegen den großen Protest der Industrie und unter Spott und Häme vieler Verbraucher das FCKW-Verbot ausgesprochen. Jetzt zeigen sich erstmals Erfolge dieses Verbots. Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben eine Studie vorgelegt die zeigt, dass sich in den vergangenen zehn Jahren die Ozonschicht wieder verdichtet hat. „Die Studie liefert den ersten Beweis dafür, dass die Erholung der Ozonschicht begonnen hat, weil FCKW verboten wurden„, bestätigt Markus Rex, Ozonexperte vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut. Zwar wird es noch mindestens 10 Jahre dauern, bis das Ozonloch tatsächlich beginnen kann kleiner zu werden, doch die bewiesene Verdichtung des Ozons lässt erstmals auf eine Regenerierung der von uns zerstörten Ozonschicht hoffen. FCKW wurde früher vor allem in Sprühdosen, als Kühlmittel in Kühlschränken oder als Lösungsmittel benutzt.
Eiklar gegen Milzbrand
Die Sporen der Milzbranderreger sind erstaunlich widerstandsfähig. Weder Trockenheit noch Hitze oder Kälte können ihnen etwas anhaben. Allerdings gibt es für alles ein Gegenmittel – man muss es nur finden. Das ist amerikanischen Forschern jetzt gelungen, die ein antibakterielles Enzym gefunden haben, dass die netzartig verbundenen Zuckermoleküle zerstört, aus dem die Zellwand der Bakterien besteht. Das Gute ist, dass dieses Lysozym in großer Menge im Eiklar unserer Hühnereier enthalten ist. Dadurch lässt es sich leicht als Nahrungsmittelzusatz verwenden, um im Falle eines wie schon häufiger angedrohten Anschlages mit Milzbranderregern, Nahrungsmittel gegen die Bakterien zu immunisieren. Erste Tests mit Fleisch und Milch haben diese Wirkung bestätigt. Jetzt sollen weitere Versuche zeigen, in welcher Verarbeitungsstufe dieses Lysozym eingesetzt werden müsste, um nicht durch zu hohe Temperaturen zerstört zu werden, wogegen das Lysozym im Gegensatz zum Milzbranderreger nicht gefeit ist.
Greenpeace feiert in Deutschland den 30. Geburtstag
Greenpeace (= grüner Frieden) Deutschland hat am Wochenende sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Offiziell wurde die Umweltschutzorganisation im Jahre 1971 in Vancouver gegründet und ist seit der Gründung international tätig. Ziel von Greenpeace ist auf umweltpolitische Missstände aufmerksam zu machen. Vor allem im Bereich Schutz der Weltmeere ist Greenpeace tätig. Darüber hinaus bezieht Greenpeace seit vielen Jahren auch entschieden Stellung gegen Atomkraftwerke und die damit verbundenen Gefahren. Oberstes Prinzip dabei ist immer, dass alle Aktionen gewaltfrei ablaufen. International gesehen ist Greenpeace in mittlerweile 40 Ländern vertreten und hat ihren Hauptsitz in Amsterdam. Zum 30-Jahre-Jubiläum will Greenpeace Deutschland allen Interessierten einen Einblick in die Arbeit der Organisation geben. Geplant sind vom 28. August bis zum 9. Oktober Besuche in sieben deutschen Städten, um mit Bürgern ins Gespräch und über aktuelle Herausforderungen zu berichten. Weitere Umweltschutzorganisationen in Deutschland sind der WWF (=World Wide Fund). Hauptaufgabe von WWF ist die Erhaltung wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Ist aber im Gegensatz zu Greenpeace bereits über 40 Jahre alt und in fast über 100 Ländern aktiv. Eine nur in Deutschland vertretene Organisation ist der NABU (= Naturschutzbund Deutschland). Der NABU hat heute 363.000 Mitglieder und ist in allen Bundesländern mit etwa 1.500 Orts-, Kreis- und Fachgruppen aktiv. Doch die Gründung erfolgte weitaus früher, als die beiden internationalen Organisationen. Angefangen hatte alles mit dem „Bund für Vogelschutz“ im Jahre 1899. Wenn auch die endgültige Gründung erst durch Zusammenschluss mit den in der ehemaligen DDR neu gegründeten Landesverbänden im Jahre 1990 erfolgte.
Immer mehr Exoten in Deutschland
Nicht nur durch die spürbare Erwärmung Europas, kommt es zu einer sich ändernden Tier- und Pflanzenpopulation. Immer häufiger kommt es in freier Wildbahn zu Sichtungen von exotischen Tieren, wie Waschbären, Schnappschildkröten, verschiedene Schlangenarten, Papageien und Sittiche, die nicht zur normalen europäischen Fauna gehören. Trotzdem ist es ihnen gelungen, sich den hiesigen Witterungsverhältnissen anzupassen und zu vermehren. Mittlerweile gibt es von vielen dieser Einwanderer stabile Populationen in Deutschland, die durch ihre Interaktion mit den vorhandenen einheimischen Tier- und Pflanzenarten auch Einfluss auf deren weitere Entwicklung haben. Noch immer ist es in erster Linie der Mensch selber, der für diese Einbürgerung verantwortlich ist. Und so kommt es, dass in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr exotische Tiere, die zum Teil ihren Haltern entlaufen sind, als „blinde Passagiere“ durch die Schifffahrt ins Land kamen, oder weil Haustiere einfach ausgesetzt wurden, in unseren Wäldern Einzug halten. Der Deutsche Jagdschutzverband teilte in seinem aktuellen Bericht an die Regierung mit, dass sich diese „Einwanderer“, bedingt durch mildere Sommer, stärker vermehren als bisher angenommen. Eine umfassende Zählung hat dabei ergeben, dass die Exoten auch teilweise einheimische Arten verdrängen. So wurden in den dreißiger Jahren zwei Waschbär-Paare ausgesetzt, die heute in ganz Deutschland anzutreffen sind. Gerade in den vergangenen zwei Jahrzehnten, die bis auf zwei Ausnahmen von milden Wintern geprägt waren, hat sich ihre Population explosionsartig vermehrt. Ähnliches gilt für chinesische Marderhunde. Wie unsere einheimischen Marder, haben diese Tiere in Europa keine natürlichen Feinde. Ihr Bestand wird nur durch das vorhandene Futterangebot begrenzt. Als Allesfresser sind sie nicht wählerisch und sehr anpassungsfähig. Allerdings stellen sie als Nahrungskonkurrent, eine Gefahr für einheimische Marder und Füchse dar. Auch die wenigen noch in Deutschland lebenden bodenbrütenden Vögel werden durch die zusätzlichen Jäger massiv bedroht. „Es wird immer wahrscheinlicher, dass Arten regional ausgerottet werden“, sagt DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Doch dagegen werden wir kaum etwas tun können. Tierwanderungen, egal ob durch Menschen oder sich verändernde Umweltbedingungen verursacht, waren schon immer Teil und Antrieb der Evolution, die nicht einfach aufhört, nur weil wir uns an die uns bekannten Tiere gewöhnt haben. Und auf mehr Verständnis und Verantwortungsgefühl seitens der Halter exotischer Tiere zu hoffen, die unerwünschten Nachwuchs oft einfach in die Natur entlassen, hat sich als vergeblich erwiesen.
Weiterhin Streit um Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke
Immer stärker verhärten sich die Fronten im Streit um die Verlängerung der Atommeiler-Laufzeiten. Für den kommenden Herbst hat die CDU/FDP-Koalition einen Entwurf für die Laufzeitverlängerung angekündigt. Darin sollen neben einer Änderung des von der vorherigen Regierung geplanten schrittweisen Ausstiegs aus der Kernkraftnutzung, auch eine neue Brennelementesteuer enthalten sein. Auch die großen Energiekonzerne wie RWE und Eon und Vattenfall, werben für eine Verlängerung der Nutzung über mindestens 15 Jahre. Die Atomkraftgegner haben für den 18. September zu einer Demonstration im Berliner Regierungsviertel aufgerufen. Dabei soll das Kanzleramt und das Reichstagsgebäude umstellt werden. Einer der Initiatoren der Demonstration, Jochen Stay von der Organisation „Ausgestrahlt“ äußert dazu: „Wir werden alles daran setzen, die Regierungspläne zu stoppen“. Die Deutsche Umweltstiftung greift ebenfalls in den Streit ein. Wegen den Verhandlungen der großen Energiekonzerne mit der Bundesregierung, bezüglich der Verschiebung des Ausstiegs aus der Kernenergie und über die Höhe der Brennelementesteuer, beantragte die Umweltstiftung beim Bundeskartellamt ein Missbrauchsverfahren. Dabei prangert sie an, dass das gemeinschaftliche Vorgehen der Unternehmen eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung zuungunsten der Hersteller erneuerbarer Energien darstellt.
