Inno-Energy – Netzwerk für saubere Energie gebildet

In Europa hat sich ein Netzwerk aus Wissenschaftlern, Hochschulen und Energieunternehmen gebildet, dass bis zum Jahre 2050 ein nachhaltiges Energiesystem für ganz Europa entwickeln will. „Inno-Energy“ nennt sich diese Gemeinschaft, die von der Europäischen Union mit insgesamt 308 Millionen Euro gefördert wird. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIZ) koordiniert eines der verschiedenen Projekte, die im Rahmen des genannten Ziels durchgeführt werden. Dieses wurde von der EU nach einem Vergleich mit anderen Konzepten, als besonders erfolgversprechend gesondert unterstützt. Das bedeutet einen wichtigen Ansporn für die Energieforschung in Baden-Württemberg. Beteiligt an diesem Netzwerk sind neben Deutschland, Unternehmen und Hochschulen aus Spanien, Frankreich, Polen, Schweden und den Benelux-Ländern. Besonders kritisch wird bei der Suche nach einer nachhaltigen Energieerzeugung, auf die Klima-freundliche Herstellung, der dafür nötigen Materialien geachtet. Dieser Aspekt wird bisher von vielen Firmen ignoriert und die Relevanz von den meisten Bürgern nicht verstanden. Auch die Ausbildung der nächsten Generation von Forschern, wird Teil der Arbeit des Netzwerkes sein.

Erneuerbare Energien werden ihr Ziel bis 2020 übertreffen

Die Bundesregierung sieht die erneuerbaren Energien deutlich auf dem Vormarsch. Umweltminister Norbert Röttgen teilte am Mittwoch in Berlin mit, dass Deutschland die geforderten 18 Prozent Anteil an umweltfreundlichen Energien bis 2020 noch übertreffen werden und der Anteil sogar bei knapp 20 Prozent liegen wird. Derzeit liegt der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland bei ungefähr 10 Prozent. Doch auch Röttgen sieht ein, dass „Der Weg ins regenerative Zeitalter ehrgeizig und technisch anspruchsvoll ist“. Es müssten mehr Anstrengungen beim Energiesparen vorgenommen werden. Die Energieeffizienz müsste nach einem Aktionsplan, den die Regierung an die Europäische Union übermittelt hatte, weiter ausgebaut werden. Für den erwarteten Ausbau der Offshore-Windanlagen und den wachsenden Stromhandel sollten Stromnetze und Speicherkapazitäten ausgebaut werden. Das Energiekonzept der Bundesregierung werde hier „deutliche Aktente“ setzen, so Röttgen. Im Aktionsplan ergeben sich für 2020 für die einzelnen Sektoren ein Anteil von 15,5 Prozent erneuerbaren Energien im Bereich Wärme/Kälte, ein Anteil von 38,6 Prozent am Strom und ein Anteil von 13,2 Prozent im Verkehr. Doch der Bundesverband erneuerbare Energien kritisierte den Aktionsplan, weil der Anteil im Wärmebereich sehr schwierig wird zu erreichen. Hier müsse der Anteil erneuerbarer Energien noch mehr und schneller steigen, erklärte der Verband. Deshalb möchte die Bundesregierung ende September ihr neues Energiekonzept vorstellen, das dann auch die Frage der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke regelt. Röttgen plant bislang eine moderate Laufzeitverlängerung. Im Mittelpunkt des neuen Energiekonzepts müsste stehen, welche Lösungswege die deutsche Regierung vorschlägt die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wie es die Umweltschutzorganisation WWF forderte. Doch auch in der Politik gibt es unterschiedliche Meinungen. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte: „Wenn die Bundesregierung selbst von 38,6 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien in 2020 ausgeht, dann ist das mit Laufzeitverlängerungen für AKW und neuen Kohlekraftwerken nicht vereinbar.“ Der Ausbau könnte in seinen Augen, wie auch in den Augen vieler Deutscher durch mehr Atom- und Kohleenergie gebremst werden. Doch wie auch immer sich die Regierung entscheidet. Solange die Wirtschaft weiter an erneuerbaren Energien forscht und weiter entwickelt, gerade im Verkehr, wird auch der Ausbau weitergehen.

Schwere Waldbrände in Russland

Der Sommer, der bei uns in Deutschland eher kühl ausfällt, sorgt in anderen Teilen der Welt für extreme Hitze. So herrschen in Russland aktuell bis zu vierzig Grad und die Regenwahrscheinlichkeit bleibt gering. Das hat zu Hunderten Waldbränden im Lande geführt, bei denen bisher schon 40 Menschen ums Leben kamen. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden über 300 neue Brände gezählt. Eine Katastrophe für das Land. Aktuell gibt es trotz massiver Brandbekämpfung noch immer mindestens 500 verschiedene Brandherde. 172.000 Hektar Fläche, vor allem Wälder, sind betroffen. Mit über 180.000 Helfern versucht das Land die Lage in den Griff zu bekommen. Doch große Hitze und Trockenheit erschweren die Löscharbeiten.

Eine Hitzewelle wie diese, hat Russland seit über dreißig Jahren nicht mehr erlebt. Besonders betroffen ist die Region Nischni Nowgorod, in der Nähe von Moskau. Aber auch die Hauptstadt bleibt nicht verschont. Bis hierher zieht mittlerweile der Rauch und verursacht schwere Atembeschwerden bei den Bewohnern. Doch Sorgen machen den Menschen nicht nur die schweren Schäden am russischen Waldbestand. Auch in der Weizenenernte wird es aufgrund der großen Dürre zu hohen Ernteausfällen kommen, die sich weltweit auswirken werden, da Russland der größte globale Weizenexporteur ist. Am Montag musste Präsident Dimitri Medwedew den Notstand für die Gebiete Moskau, Woronesch, Nischni Nowgorod, Mordwinien, Rijasan und Mari El ausrufen. Überall wird um mehr freiwillige Helfer gebeten, mit deren Hilfe man die schlimmen Schäden wenigstens zu begrenzen hofft.

„Static kill“ soll Bohrloch am Golf von Mexiko endgültig abdichten

Es ist die größte Ölkatastrophe, die es je gegeben hat, das Tschernobyl des Öl-Zeitalters, wie die FAZ jüngst titelte – die Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ vom 20. April 2010. Insgesamt flossen fast 800 Millionen Liter Rohöl ins Meer. Die Küsten wurden schnell vom Öl heimgesucht was viele Existenzen kostete.

Seit einiger Zeit schon werden verschiedene Maßnahmen getroffen, um das Leck zu schließen und ein weiteres Austreten des Öls zu verhindern. Ein neuer Versuch namens „Static kill“ soll nun für das Abdichten des Bohrlochs sorgen. Bohrschlamm und Zement werden in die vorhandene Verschlusskappe gefüllt, die dann in die Leckage fließen. Am morgigen Mittwoch kann dann das Ergebnis überprüft werden. Es bleibt zu hoffen, dass das Bohrloch damit gestopft wird und die Katastrophe endlich ein Ende findet.

Sauberes Wasser ist jetzt Menschenrecht

Über einen stärkeren Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels, das Wasser, macht sich mittlerweile auch die deutsche Regierung Gedanken. Auch wenn Europa nicht von einer aktuellen Wasserknappheit bedroht ist, die Qualität und damit die mögliche Nutzung als Trinkwasser ist regional sehr verschieden. Und da es für verseuchtes Grund-oder Flusswasser keine Grenzen gibt, kann und muss der Schutz grenzüberschreitend erfolgen. Seit sich die Europäische Union 1973 verstärkt politisch für den Umweltschutz einsetzt, wurden auch viele neue und notwendige Gewässerschutzrichtlinien vereinbart und umgesetzt. So wurde zum Beispiel festgelegt, welche Stoffe nicht in Form von Abwässern in Flüssen und Seen „entsorgt“ werden dürfen, oder Verbote für Aktionen ausgesprochen, von denen Unfallbedingt eine hohe Gefährdung des Grundwassers ausgeht. Am 28. Juli dieses Jahres verabschiedete die UN eine Resolution, die den hohen Stellenwert dieses freien Gutes bekräftigt. In einer Vollversammlung der 192 UN-Mitgliedsstaaten, wurde sauberes Wasser zu einem Menschenrecht erklärt. Damit stärkt die UN alle Behörden, die sich um die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wasservorräte und die Bereitstellung sauberen Trinkwassers bemühen. Dementsprechend wurde die Entscheidung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen begrüßt: „Diese Entscheidung der UN-Generalversammlung ist ein wichtiges politisches Signal zur Halbzeit der UN-Wasserdekade.“ Wichtig ist der Beschluss aber vor allem für die Menschen in Entwicklungsländern, von denen zum heutigen Zeitpunkt 884 Millionen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und von Denen circa 2 Millionen jedes Jahr, an verseuchtem Wasser sterben.