Einen Volksentscheid über die von der CDU/FDP-Regierung geplanten Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke, fordern jetzt gemeinsam die SPD und Grünen. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth und die SPD-Generalvorsitzende Andrea Nahles weisen jetzt beide öffentlich darauf hin, dass Volksentscheide eine Belebung der Demokratie sind. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisiert, dass seine Partei schon mehrfach mit ihrer Forderung nach mehr direkter Demokratie durch Volksentscheide gescheitert ist: „Die dafür notwendigen Änderungen des Grundgesetzes wurden aber von CDU, CSU und der Mehrheit der Bundesländer im Bundesrat blockiert.“ Auch der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, springt auf den fahrenden Zug auf und verlangt mehr Volksabstimmungen, zumindest für Entscheidungen, die auf EU-Basis getroffen werden. Sollte tatsächlich eine stärkere Beteiligung der Bürger erreicht werden, dürfte diese allerdings für die Entscheidung über die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zu spät kommen. Denn keine Partei wird es riskieren wollen, Volksentscheide über alle bereits getroffenen Maßnahmen zu zulassen.
Mit Gewinnspielen zum Klimaschutz
Der Stadtvertrag Klimaschutz, ein Bündnis von der Berliner Handwerkskammer (HWK), Industrie- und Handelskammer (IHK), der Umweltschutzorganisation BUND sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg, möchte Unternehmen und Bürger mit Hilfe von Gewinnspielen zum Austausch alter Heizkessel animieren. HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Wittke sagt: „Bis zu 3000 Euro winken demjenigen als Preisgeld, der seine alte Heizungsanlage gegen eine moderne austauschen lässt.“ Außerdem können bei Erneuerung zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse beantragt werden. Doch nicht nur deshalb lohnt sich ein Austausch. Die meisten Heizanlagen in Berlin sind rund 23 Jahre alt und verbrauchen daher unnötig viel Energie. Neue Geräte sind zumeist eher Sparfüchse. Die 45-jährige Hausfrau und Gärtnerin Schumann hatte ihr altes Gerät, dass vor 24 Jahren eingebaut wurde ausgetauscht und spart jährlich Energie. Schumann: „Mit dem neuen Gerät tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei und sparen gleichzeitig Geld.“ Mit rund 30 Prozent weniger Energie, die der neue Kessel braucht, lohnt sich die Investition. „Wir sparen mit der neuen Anlage jährlich 700 Euro Energiekosten„, betont Schumann. Nach einer Kostenaufstellung von Frau Schumann hat sich die neue Heizanlage nach rund sieben Jahren refinanziert. Für die Umwelt werden pro Haushalt mit einer neuen Anlage ungefähr vier Tonnen CO2 im Jahr eingespart, so Wittke. Würden die 100.000 Heizungen, die in Berlin zu erneueren wären ausgetauscht, wird das Klima in Berlin deutlich verbessert.
„Still-Leben Ruhrschnellweg“ lockt 2 Millionen Besucher auf die A40
Bis Sonntagabend 17 Uhr ist die Autobahn 40 zwischen Dortmund und Duisburg mit Fußgängern, Fahrradfahrern und Inline-Skatern besetzt. Autos und Lastkraftwagen sucht man vergeblich. Im Rahmen der Ruhr 2010 ist die Autobahn zu einer riesigen Anlaufstelle geworden. Der Andrang mit über zwei Millionen Besuchern war zwischenzeitlich so groß, dass einige Anschlussstellen gesperrt werden mussten.
Zu dem großen Kulturfest gehören auch Veranstaltungen, die am Abend im Ruhrgebiet stattfinden werden. Hierzu werden rund eine Millionen Zuschauer erwartet. Am morgigen Montag wird die Autobahn wieder gesäubert dem Berufsverkehr freigegeben. Bis dahin müssen Autofahrer die A40 weiträumig umfahren.
Großes Gehirn – langes Leben?
Niederländische und spanische Wissenschaftler, haben jetzt bei der Auswertung der Lebensdaten von 500 Tierarten, eine Statistik erstellt die zeigt, dass ein größeres Gehirn an eine längere Lebenszeit gekoppelt ist. Jahrelang fragten sich Biologen, warum sich so viele Tierarten ein, im Verhältnis zu ihrer Körpergröße, so großes Gehirn „leisten“. Aber so neu ist die Antwort nun auch wieder nicht. Das Gehirn, dass wir Menschen hauptsächlich mit unserem Denken in Verbindung bringen, ist die Schaltzentrale für alle zu koordinierenden Vorgänge im Körper. Jede Bewegung, jede Aufnahme von Reizen über unsere Sinnesorgane, wird ebenso vom Gehirn gesteuert, wie die ständig unbemerkt ablaufenden Systeme zur Lebenserhaltung, wie die Atmung, die Verdauung und das Wachstum. Auch das was wir unter Denken verstehen, ist nur eine Verbesserung der Verarbeitung eingehender Daten, wie sie auch schon von den kleinsten Lebewesen durchgeführt wird. Ein größeres Gehirn bedeutet also zuerst einmal, eine genauere und dadurch effizientere Steuerung unserer Körperfunktionen. Dazu kommt eine bessere Anpassung und Ausnutzung an sich ändernden Umweltbedingungen. Gleichzeitig benötigt ein großes Gehirn auch eine längere Reifezeit und dadurch in der Regel auch eine bessere und längere elterliche Versorgung. Das wiederum begünstigte im Laufe der Evolution die Weitergabe von Genen, deren Träger etwas länger lebten. So führt ein größeres Gehirn nicht nur zu einem längeren Leben, es ist auch davon abhängig.
BUND: Spendeneinnahmen trotz Wirtschaftskrise stabil
Im BUND-Jahresbericht kam es zum großen Staunen, denn die Spendeneinnahmen im Jahr 2009 waren gegenüber den vergangenen Jahren stabil geblieben. Im 35. Jahr seines Bestehens unterstützten über 461.000 Menschen den größten deutschen Umweltverband. Mitgliedsbeiträge und Spenden machten rund 86 Prozent der Einnahmen aus. Insgesamt gab der BUND im letzten Jahr 13,3 Millionen Euro aus. Der größte Teil kam dem Natur- und Umweltschutz direkt zugute. Nur rund sechs Prozent waren Verwaltungsausgaben. Hierin sieht man welche Vereine die Deutschen unterstützen und sich auch wünchen die Bundesregierung würde mehr für den Umweltschutz tun. Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weiger sagte:
„Kanzlerin Merkel spricht viel von Nachhaltigkeit, aber tut nichts dafür. Die Bundesregierung muss endlich einsehen, dass Umweltschutz kein Luxus ist, sondern dem Schutz unserer Lebensgrundlagen und der zukunftsfähigen Ausrichtung der Wirtschaft dient.“ Laut Weiger sollte sich die Bundesregierung anstatt vieler Debatten über AKW-Laufzeiten und die Umsetzung des Sparpaketes mehr Investitionen für den Naturschutz leisten. Weiger kämpft weiter für unsere Natur und unsere Umwelt und sieht die Aufgabe vom BUND deshalb auch weiterhin, als überparteiliche Organisation den Finger in die Wunde zu legen.
