Das Great Barrier Reef – das Große Barriereriff vor der Australischen Küste, ist das größte Korallenriff der Welt. Die UNESCO erklärte es schon vor knapp dreißig Jahren zum Weltkulturerbe und stellte es damit unter den besonderen Schutz aller Menschen. Das die Entscheidung angemessen ist, zeigt ein Blick in dieses Riff, dass oft auch als eines der Weltwunder bezeichnet wird. Hier leben über 1500 Fischarten, 359 Korallenarten, tausende Arten von Weichtieren, Vögel, Schildkröten und Wale. Durch die vielen Versteckmöglichkeiten, die das Riff bietet, ist es unmöglich sicher alle hier lebenden Tierarten zu bestimmen. Mit ferngesteuerten Unterwasserkameras ist es australischen Wissenschaftlern jetzt gelungen mehrere, bis dahin völlig unbekannte neue Arten zu entdecken, darunter auch einige, die man für seit Millionen Jahren ausgestorben hielt. Justin Marshall, der Leiter des Forschungsteams, erzählt begeistert von einer aufgenommenen „Prähistorischen“ Haiart, deren Vorkommen in der heutigen Zeit, Niemand vermutet hatte. „Jetzt sind die Kameras in der Lage, das Verhalten und das Leben in der größten Biosphäre Australiens, der Tiefsee, aufzunehmen.“ Die dafür eingesetzten Kameras, wurden speziell für Aufnahmen in 1400 Metern Tiefe entwickelt und werden vermutlich noch etliche Überraschungen ans Tageslicht bringen. Vorrausgesetzt, wir lassen nicht zu, dass durch Unachtsamkeit und Profitgier auch dieses Biotop vorher zerstört wird. Bereits zwei mal in diesem Jahr, haben von Erdölfirmen verursachte Unfälle in der Nähe des Riffs Teile der Tier-und Pflanzenwelt nachhaltig geschädigt.
Wüsten-Solarstrom-Projekt Desertec kommt schnell voran
Die Verhandlungen mit den Nordafrikanischen Ländern, über das geplante Wüsten-Solarstrom-Projekt Desertec, verlaufen günstiger und schneller, als von den Verantwortlichen ursprünglich gedacht. Projektleiter Ernst Rauch sprach in einem Interview, dass er der „Süddeutschen Zeitung“ gab, von einem möglichen Baubeginn im Jahr 2013. Da zwei Jahre für den Bau der gesamten Anlage veranschlagt wurden, könnte der erste Strom bereits 2015 nach Europa geliefert werden. Beteiligt an den Verhandlungen sind die Regierungen von Tunesien, Algerien und Marokko. Als schwierig gestaltet sich dabei eher die europäische Regelung, nach der nur nationaler Ökostrom staatlich gefördert wird. Dies muss sich ändern, will man Desertec eine Chance auf Erfolg geben. Allerdings hat die Europäische Union bereits festgelegt, dass bis zum Jahr 2012, „die Grenzen für Ökostrom aus dem Ausland fallen“ müssen.
Bei Desertec handelt es sich um ein solarthermisches Kraftwerk, das mit Hilfe von Spiegeln das einfallende Sonnenlicht in Wärme umwandelt und damit Turbinen antreibt. Aufgrund der günstigen Lichtbedingungen, eignen sich Wüsten besonders gut, für eine solche Anlage.
Konzipiert wurde das Solarstromprojekt von der Versicherungsfirma „Munich Re“, dass insgesamt 400 Milliarden Euro kosten wird. Eine gewaltige Summe, die aber auch zeigt, was für Gewinne in der Erzeugung und dem Vertrieb von Strom erzielt und für die Zukunft erhofft werden.
Diskussion zu Wasserrechten
Wasser, das wird gern vergessen, ist unser wichtigstes Lebensmittel.
Gunda Röstel, Chefin der Stadtentwässerung in Dresden, fordert offiziel, einen besonderen Schutz für unser Trinkwasser. Der Berliner Senat hatte vor zehn Jahren knapp fünfzig Prozent der Wasserbetriebe an RWE verkauft. Diesen Schritt wollen klagende Bürger der Stadt jetzt rückgängig machen. Heute wird das Urteil des Gerichts erwartet. Aus diesem Anlass, gab Gunda Röstel dem Deutschlandradio ein Interview, in dem sie auch auf die Notwendigkeit verwies, dass die Kommunen ohne Ausnahmen die Mehrheit an den Unternehmen der Wasserwirtschaft halten, um die Kontrolle über die Qualität und Preisentwicklung zu behalten. Röstel: „Wasser ist Lebensmittel Nummer 1 und es verdient… einen ganz besonderen Schutz,… Und meine persönliche Meinung hierzu ist auch deshalb, dass die öffentliche Hand deshalb hierfür auch die Verantwortung tragen soll und muss, und das drückt sich eben dann auch darin aus, dass sie in jedem Fall immer die Mehrheit – aber so ist das ja dann auch in Berlin – in den Unternehmen bei sich selbst halten soll.“ Allerdings war dieser Teil ihrer Rede wohl mehr ihrem Image als ehemaliger Grünen-Vorstandssprecherin geschuldet. Ihre Kritik an dem Wunsch der Bürger nach einer nicht von Privatfirmen abhängigen Wasserversorgung, verpackt sie geschickt: „Nur muss man sehen, ob man da das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet, denn auf der einen Seite … hat es zum Zeitpunkt dieser Ausschreibung damals in Berlin mit Sicherheit eine hohe Beteiligung der Öffentlichkeit, der gewählten Öffentlichkeit im Parlament und in der Verwaltung gegeben, was heißt, es hat mit Sicherheit hier eine Mitwirkung bei Vertragsausgestaltung und auch bei der Verfolgung der Geschäftstätigkeit gegeben bis heute. Dort sind ja im Aufsichtsrat, in den Aufsichtsgremien Verwaltungsvertreter auch drin, die hier sozusagen die Kontrolle ausüben. Also man muss sich ein bisschen fragen, was will man damit erreichen.“
Die Wasserwirtschaft, die ja letztlich nichts anderes als die Aufbereitung und der Verkauf eines freien Gutes ist, komplett oder auch nur zu einem großen Teil, der Kontrolle privater Firmen zu unterstellen, wäre schlicht Wahnsinn. Damit entstünde eine Abhängigkeit, deren Folgen man sich leicht ausrechnen kann.
Ölkatastrophe: Leck ist endlich geschlossen
Ungefähr elf Wochen nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist es BP nun endlich gelungen das Leck mit einem 100-Tonen-Zylinder zu schließen. Das Werk mussten Unterwasserroberter vollbringen. Bislang ist jedoch noch unklar, ob das Leck vollkommen geschlossen werden konnte und die Konstruktion hält. Bisher war es so, dass der Deckel, der schon einmal in 1500m Tiefe angebracht wurde zu locker saß und deshalb immer noch zu viel Öl ins Meer floss. Nach Schätzungen zufolge waren dies 8.200 Tonnen Rohöl. Die US-Regierung hat nach der Lockerung, wieder ein Verbot für Tiefseebohrungen verhängt. Zunächst soll bis Ende November nicht weiter gebohrt werden dürfen. Es soll erst geklärt werden, wie es zu dem Unglück vor der US-Küste kommen konnte und festhehalten werden, was getan werden kann, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen.
Absaugglocke für defektes Ölbohrloch wird installiert
Nach Angaben der US-Behörden, gibt es endlich ein paar Fortschritte beim Einsatz der Absaugglocke, zum Auffangen des auslaufenden Rohöls im Golf von Mexiko. Seit fast drei Monaten wird versucht, Diese über dem defekten Bohrloch zu installieren, um damit das auslaufende Öl absaugen zu können. Alle bisherigen Versuche scheiterten. Jetzt läuft die Montage erstmals reibungslos, was darauf zurückzuführen ist, dass die Prozedur in den vergangenen Wochen „sorgfältig geplant und erprobt“ wurde, wie Kent Wells, Vizechef der britischen BP verlauten ließ. Sein zusätzliches: „Wir sind zufrieden mit den Fortschritten„, ist allerdings unangebracht.
Diese sorgfältige Vorbereitung hätte vor einem so verheerenden Unfall geschehen müssen. Die Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ von BP war vor drei Monaten, am 20. April explodiert und gesunken. Dabei waren elf Arbeiter getötet worden. Seitdem strömen ununterbrochen Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko. Alle bisherigen Versuche, das Bohrloch zu verschließen schlugen fehl. Lediglich eine Teil des auslaufenden Öls kann, nach Austritt, wieder abgesaugt werden. Das ausströmende Öl hat inzwischen unzählige Okosysteme im Golf und an den Küsten im Süden der USA zerstört und das Wasser ,durch nicht mehr herausfilterbare Gifte, nachhaltig geschädigt. Aufgrund der bewussten Vernachlässigung der Sicherheitsbestimmungen durch den Ölkonzern, die den schweren Unfall verursachten, sowie des völlig unzureichenden Notfallplans, steht BP jetzt wirtschaftlich und politisch unter starkem Druck. In der Energiebranche gilt der Konzern mittlerweile als Übernahmekandidat. Eine begrüßenswerte Entwicklung, lehrt sie doch, dass auch wirtschaftliche Macht nicht vor den Konsequenzen von Fehlentscheidungen und Schlamperei schützt.
