Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, vertuscht der Ölkonzern Shell, seit Jahren seine Verantwortung, an zahlreichen Öllecks in Nigeria, um möglichen Schadenersatzforderungen zu entgehen. Allein 2012 hatte es im Nigerdelta 348 Lecks bei Shell gegeben, sowie fast 1000 weitere, die im Zuständigkeitsbereich des Shell-Tochterunternehmens ENI auftraten. Als Begründung für die unkontrollierten Austritte von Rohöl gibt Shell dafür fast immer Öldiebstahl an. Das sei jedoch falsch, so die Sprecherin von Amnesty, Audrey Gaghran. „Shells Angaben zu Öllecks kann man nicht vertrauen.“ Was wohlweislich verschwiegen wird ist, dass die Infrastruktur der Bohrlöcher zu einem Großteil völlig verrottet ist und Sicherheitsmaßnahmen sträflich vernachlässigt werden. Da die Ursachen für die Öllecks fast ausschließlich Konzernintern untersucht wird, ist es für Shell leicht, die wahren Gründe für die vielen Umweltschäden zu vertuschen. Zudem läge es in der Verantwortung des Ölkonzerns dafür zu sorgen, dass die Umweltgefährdenden Anlagen ausreichend gegen Übergriffe von Außen geschützt sind. Nigeria ist der größte Öllieferant in Afrika, südlich der Sahara. Seit rund 50 Jahren wird hier Öl gefördert, weshalb das Land unter massiven Umweltschäden leidet.