Deutsche mögen unberührte Natur heute mehr als in den Jahren zuvor. Einer Umfrage des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zufolge, gefällt 65 Prozent aller Befragten Natur umso besser, je weniger menschlicher Einfluss erkennbar ist. Das sind sechs Prozentpunkte mehr, als bei der letzten Umfrage, im Jahr 2009. Die Vorstellungen darüber, was Wildnis überhaupt ist, sind allerdings verschieden. 55 Prozent der Deutschen verbinden damit eher exotische Orte und Tiere, wie beispielsweise, Löwen, Tiger, Elefanten oder Affen, die in Deutschland nicht vorkommen. Für 44 Prozent ist Wildnis eher unerforschtes Gebiet, wie Dschungel und Regenwälder. Nur rund ein Drittel der Befragten gaben an, dass Wildnis für sie jede Art unberührter Natur ist. Für 13 Prozent ist der Begriff eher negativ belastet. Sie verbinden „Wildnis“ mit „Chaos und Verwahrlosung“. Sechs Prozent setzen „Wildnis“ mit „Freiheit“ gleich. 42 Prozent fänden es gut, wenn es in Deutschland mehr unberührte Natur, vor allem mehr Wälder gäbe – nur drei Prozent befürworten dagegen die Reduzierung der vorhandenen Waldfläche. Auch bei der Verbreitung von Wildtieren empfinden Deutsche ambivalent. Gern gesehen ist die Ausbreitung von Luchs, Biber oder Wildkatzen, während Waschbären nur auf wenig Gegenliebe stoßen. Die Aus Amerika eingewanderten Kleinbären halten rund die Hälfte der Befragten für eine Gefahr einheimischer Tierarten. Noch geringer ist die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland. Nur 44 Prozent gaben an nichts gegen eine Ausbreitung von Wölfen in Deutschland zu haben. Der Hauptgrund für die Ablehnung von Wölfen ist die Angst, von ihnen im Wald angegriffen zu werden. Die Mehrheit der Deutschen, insgesamt 86 Prozent, halten den Naturschutz jedoch für eine wichtige politische Aufgabe und finden es wichtig, Menschen den Zugang zur Natur zu erleichtern.