Zollfahnder haben in Rheinland-Pfalz 74 zum Teil streng geschützte Schildkröten mit einem Verkaufswert von mehreren hunderttausend Euro sichergestellt. Unter den Tieren befinden sich fünf Madagassische Schnabelbrustschildkröten, eine besonders seltene und geschützte Art, die nicht legal gehandelt wird. Bei einem Verkauf auf dem Schwarzmarkt können bis zu 25.000 Euro erzielt werden. Die Madagassische Schnabelbrustschildkröte lebt auf Madagaskar, ist äußerst selten und deshalb streng geschützt. Sie ist die am seltensten vorkommende Landschildkröte, von dieser Art gibt es nur noch etwa 100 lebende Exemplare. Die Verdächtigen wurden bis zur engültigen Klärung vorübergehend festgenommen, ob es sich bei den gefundenen Tieren hierbei um Wildentnahmen handelt. DNS-Proben von den Tieren, die nun bis auf weiteres in spezialisierten Auffangstationen artgerecht betreut werden, sollen den Aufschluss bringen. Die Tiere wurden in vier Wohnungen und einem Gewerbebetrieb in den Landkreisen Rhein-Pfalz, Bad Kreuznach und Germersheim sichergestellt. Nun wird wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz gegen zwei Männer im Alter von 51 und 54 Jahren und zwei Frauen von 42 und 49 Jahren ermittelt. Bei einem Urteil könnte es zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe kommen.