Das Robert-Koch-Institut hat jetzt davor gewarnt, dass der Polio-Virus, der Kinderlähmung verursacht, durch Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland gelangen kann. Zwar wäre dies theoretisch nicht weiter problematisch, da Kinderlähmung hier erfolgreich ausgerottet wurde, doch die wachsende Zahl der Impfverweigerer, die auch ihren Kindern lebenswichtige Impfungen vorenthalten, gibt Anlass zur Sorge. Am vergangenen Mittwoch wurden von der Weltgesundheitsorganisation im Nordosten Syriens zehn Polio-Fälle und zwölf Verdachtsfälle registriert. Zwar soll der Impfstatus von syrischen Flüchtlingen bei der Einreise geprüft und Impfungen gegebenenfalls nachgeholt werden, doch ein Restrisiko bleibt. Mediziner beklagen, dass die Gefahr der Kinderlähmung vielen Eltern nicht mehr bewusst ist – eine Folge der erfolgreichen Impfungen. Noch liegt die Impfrate in Deutschland bei 95 Prozent, so dass es selbst bei hier auftretenden Polio-Fällen zu keiner großen Epidemie mehr kommen kann. Die nicht geimpften Kinder bleiben allerdings einer Ansteckung schutzlos ausgeliefert, weshalb Impfverweigerer sich gut überlegen sollten, ob sie für ihre, größtenteils auf unhaltbaren Verschwörungstheorien beruhende Impfangst, wirklich ihre Kinder gefährden wollen.