Archiv der Kategorie: Aktuelles

Megasturm wütet in Australien

Der Monstersturm „Yasi“ hat, zwei Stunden später als erwartet, den Nordosten Australiens heim gesucht. Mit einer Sturmstärke fünf ist er ähnlich gewaltig, wie der Hurrikan „Katrina“ vor fünf Jahren. Glücklicherweise hatten die Menschen einen Tag lang Zeit, sich darauf vorzubereiten. Seit Dienstag waren zehntausende, vor allem ältere und kranke Menschen, aus den gefährdeten Gebieten evakuiert worden. Diejenigen, die nicht bereit waren ihr Heim zu verlassen, verbarrikadierten ihre Häuser und bekamen Anweisungen, wie sie sich am sichersten im Falle einer Beschädigung oder Zerstörung ihres Hauses zu verhalten haben. Mit einer Geschwindigkeit von 290 Stundenkilometern begann der Sturm gegen Mitternacht in den Orten Innisfail und Cardwell zu wüten. Strommasten und Bäume wurden ausgerissen oder umgeknickt und die Dächer etlicher Häuser abgedeckt. Selbst Notunterkünfte blieben wurden teilweise zerstört. Neun Meter hohe Wellen überrollten die Küste und überfluteten ganze Ortschaften. Nach fast vier Stunden zog er weiter ins Landesinnere. Anna Bligh, Regierungschefin von Queensland, sprach der Bevölkerung der Gegend um Cairns, die am stärksten betroffen war Mut zu, wies aber auch darauf hin, dass dies der stärkste Sturm seit 1918 sei: „Die nächsten 24 Stunden werden, offen gesagt, 24 sehr furchteinflößende Stunden werden“. 4000 Soldaten stehen bereit, um nach Ende des Sturms erste Hilfe leisten zu können. Wie schwer das Ausmaß der Zerstörung ist, dass der Sturm bisher angerichtet hat, kann noch nicht abgeschätzt werden. Meteorologen haben allerdings berechnet, dass „Yasi“ weitaus gefährlicher ist, als der Sturm der 1974 in der australischen Stadt Darwin 71 Menschen das Leben kostete und 90 Prozent aller Häuser der Stadt zerstörte.

Update:

Australien ist es gelungen, den Jahrhundertsturm „Yasi“ zu überstehen, ohne den Verlust von Menschenleben beklagen zu müssen. Drei Menschen werden allerdings noch vermisst. Das glimpfliche Überstehen des Sturms, ist vor allem den hervorragenden Präventionsmaßnahmen der australischen Regierungsbehörden zu verdanken. Mit einer Geschwindigkeit von 290 Kilometer pro Stunde, tobte der „Monster-Zyklon“, über die sehr dicht besiedelte Nordostküste Australiens. Dabei richtete er große Schäden an. Noch immer kann die Zahl der zerstörten Häuser nicht genau beziffert werden. Da der Sturm auch die Infrastruktur in Queensland schwer beschädigt hat, sind derzeit 177.000 Menschen ohne Strom. Neben Wohn- und Geschäftshäusern, wurde auch der Viehbestand und die Ernte unzähliger Höfe vernichtet. Trotzdem sind die Menschen über den Ausgang der Katastrophe erleichtert. Umweltexperte John Merson, von der Universität New South Wales warnt jedoch, dass sich Australien wegen des Klimawandels auf eine Häufung schwerer Katastrophen einstellen muss. Merson: „Wegen des Klimawandels haben wir einen Wirbelsturm der Kategorie fünf – aber seltsamerweise ignorieren wir diese Tatsache völlig“

Warme Meeresströmungen beschleunigen Eisschmelze zunehmend

Wie eine neue Studie zeigt, wird das Abtauen des Meereseises durch warme Atlantikströmungen zusätzlich beschleunigt. Robert Spielhagen vom Leibniz-Institut, konnte dies durch die Untersuchung von Meeressedimenten feststellen. In der Nähe des Meeresbodens lebende Kleinstlebewesen hinterlassen nach ihrem Tod Kalkschalen, die zu Boden sinken. Da verschiedene Arten verschiedene Wassertemperaturen zum Überleben benötigen, kann durch die Zuordnung der Funde zu der jeweiligen Art die Temperatur des Wassers vergangener Jahrhunderte sehr genau bestimmt werden. Spielhagen: „Vieles spricht dafür, dass der beschleunigte Rückgang des Meereises und die in den vergangenen Jahrzehnten gemessene Erwärmung von Ozean und Atmosphäre in der Arktis unter anderem eine Folge des verstärkten Wärmetransports aus dem Atlantik sind“. Die Untersuchung bewies, dass die Wassertemperatur zwischen Grönland und Spitzbergen in den letzten hundert Jahren um zwei Grad Celsius angestiegen ist. „Die heutigen Temperaturen des Atlantikwassers in der Framstraße liegen etwa 1,5 Grad Celsius höher als etwa im klimatisch warmen Hochmittelalter. Eine solche Erwärmung von Atlantikwasser in der Framstraße hebt sich wesentlich von den Klimaschwankungen der vergangenen 2.000 Jahre ab“, warnt der Geologe. Welche Auswirkungen das Schmelzen des Meereises langfristig auf uns haben wird, kann bisher nicht abschließend belegt werden.

Streit um Jülicher Atommüll

Da es berechtigte Zweifel an der weiteren Lagerung von Atommüll in Jülich gibt, wird vorläufig keine weitere Genehmigung für die Lagerung von 152 Atommüllbehältern am Forschungszentrum Jülich erstellt werden, wie aus einer schriftlichen Stellungnahme des Ministerium für Bildung und Forschung hervor geht. Die aktuell vorliegende Erlaubnis erlischt am 30. Juni 2013. Da das Atommülllager nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards gerecht wird, hat das Forschungszentrum Jülich einen Antrag gestellt, Castoren im Zwischenlager Ahaus unterzubringen. Die rot-grüne Landesregierung hält dies jedoch für ein zu hohes Risiko und lehnte den Antrag ab. In den 152 betreffenden Atommüllbehältern lagern 300.000 hoch radioaktive Kugeln, die aus dem vor zwölf Jahren stillgelegten Jülicher Forschungsreaktor stammen. Noch in dieser Woche wird der Landtag in Düsseldorf über das Thema debattieren. Wie ein zufriedenstellendes Ergebnis aussehen könnte, ist aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch unklar.

Umstrittener Staudammbau in Brasilien

Der Baubeginn des umstrittenen Mega-Staudamms in Brasilien scheint inzwischen fest zu stehen. Das Umweltinstitut des Landes genehmigte für den Bau im brasilianischen Amazonas-Becken die Rodung von fast 249 Hektar Wald für das geplante Wasserkraftwerk. Außerdem wurden Genehmigungen für den Bau von Zufahrtsstraßen erteilt. Der Staudamm wird, in seiner bisherigen Planung, der drittgrößte Staudamm der Welt sein. 11.000 Megawatt soll er nach Angaben der Entwickler liefern können. Rund neun Milliarden Euro Kosten wurden für den Bau veranschlagt. Doch nicht alle Menschen Brasiliens sind davon begeistert. Indianische Ureinwohner und Umweltschützer kritisieren, dass mit der Errichtung des Damms auch 500 Quadratkilometer Fläche geflutet werden, auf denen 16.000 Menschen leben. Die brasilianische Regierung bestreitet dagegen, dass davon Ureinwohner betroffen wären und verweist auf mehrere Millionen Euro, die für eine Abfederung eventueller sozialer und die Umwelt schädigende Folgen bereit gestellt wurden.

Phytophthora ramorum: Neuer Pilz bedroht Waldbestände Europas

Mitte der Neunziger wurden in den US-amerikanischen Wäldern erstmals „blutende“ Eichen entdeckt, die in relativ kurzer Zeit starben. Jäher Eichentod wurde die neue Baumkrankheit genannt, die längst auch in Europa Einzug gehalten hat. Hier sind es neben Bäumen auch Zierpflanzen wie der Rhododendron, die davon betroffen sind. Verursacht wird die Krankheit durch einen bis dahin unbekannten Pilz; Phytophthora ramorum. Inzwischen hat der Befall des Waldes erschreckende Ausmaße angenommen. In Großbritannien starben in den vergangenen Jahren Millionen Lärchen und auch in den USA konnte das Fortschreiten der „Infektion“ zwar verlangsamt werden, aufhalten lässt sie sich bisher allerdings nicht. Das liegt in erster Linie daran, dass jeder befallene Baum einzeln mit den Pilz-tötenden Pestiziden behandelt werden muss. Obwohl in Europa bisher nur Großbritannien unter dem Erreger zu leiden hat, ist die EU inzwischen besorgt. Den der Erreger scheint aus bisher nicht geklärten Gründen schnell seine Vorlieben für eine bestimmte Baumart wechseln zu können. Dies könnte EU-weit zu wirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe führen, zusätzlich zu der steigenden Umweltbelastung durch die schnelle Vernichtung ganzer Waldbestände. Erste Untersuchungen lassen Wissenschaftler hoffen, dass die Ausbreigung des Pilzes aufgrund der Wetterbedingungen auf Großbritannien beschränkt bleibt. Sabine Werres vom Julius-Kühn-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen denkt; „An der kalifornischen Westküste herrscht die meiste Zeit im Jahr eine hohe Luftfeuchtigkeit, was für die Vermehrung des Erregers günstig ist. Regen- und Nebeltröpfchen können den Erreger außerdem sehr einfach von befallenen Blättern aus verbreiten.“ Falls sie sich irrt, könnte der Pilz in den kommenden Jahren an unserem ohnehin geringen Baumbestand, große Schäden anrichten.