Archiv der Kategorie: Wissenschaft

Fische entwickeln selbstschädigendes Verhalten

Eine der Folgen des Klimawandels ist die Übersäuerung der Weltmeere, da circa 30 Prozent des freigesetzten Kohlendioxids von den Weltmeeren absorbiert werden. Wie neue Untersuchungen zeigen, verlieren viele Fischarten dadurch nicht nur ihren Überlebensinstinkt, sie fühlen sich sogar verstärkt zu größeren Raubfischen hingezogen. „Fische meiden normalerweise den Geruch ihrer Jäger, das ist völlig sinnvoll“, erklärt Philipp Munday, der Studienleiter der australischen James-Cook-Universität. Seine Beobachtungen um Papua-Neuguinea ergaben jedoch, dass viele Fische inzwischen vom Geruch ihrer Jäger angezogen werden, was sie zu einer leichten Beute macht. „Das ist unglaublich. Sie schwimmen auch weiter von ihren Schutzräumen weg und werden aktiver, schwimmen mehr herum. Dies ist ein riskanteres Verhalten für sie – es wird wahrscheinlicher, dass sie von Jägern angegriffen werden.“ Die Korallenriffe vor der Küste Papua-Neuguineas eignen sich sehr gut dafür, die Auswirkungen des globalen Kohlendioxidausstoßes zu untersuchen, weil die in dieser Region starken vulkanischen Aktivitäten des Meeresgrundes die Region zu einem „perfekten Naturlaboratorium“ machen, in welchem sich schon jetzt, in kleinerem Maßstab, die zu erwartende weltweite Entwicklung des Meereslebens beobachten lässt. Bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts rechnen die Experten mit einer Angleichung der dort vorhandenen Wasserwerte in allen Ozeanen.

In Deutschland wird es immer wärmer

In den letzten dreißig Jahren, seit Beginn der Achtziger Jahre, war das Klima auf der Nordhalbkugel so warm, wie seit 1400 Jahren nicht mehr. Das ermittelte der Deutsche Wetterdienst, bei der Auswertung aller bekannten Wetterdaten. Dementsprechend nicht überraschend, war das vergangene Jahr ebenfalls um ein halbes Grad wärmer, als anhand der Durchschnittstemperatur der letzten Jahrhunderte zu erwarten gewesen wäre. Tatsächlich ist 2013 eines der zehn wärmsten Jahre, seit 1850 gewesen. Vor allem der milde Winter erhöhte die Durchschnittstemperatur merklich. Auf der Klimapressekonferenz berichtete der Deutsche Wetterdienst außerdem, dass sich die Durchschnittstemperatur Deutschlands, seit Beginn der Aufzeichnungen vor 132 Jahren, um 1,2 Grad erhöht hat. Er warnte, dass ein Ende des Temperaturanstiegs nicht erkennbar ist und die Folgen bei der Zukunftsplanung mit einkalkuliert werden müssten. Dazu zählen beispielsweise längere Zeiten großer Trockenheit im Sommer und eine Niederschlagszunahme im Herbst und Winter. So stieg der jährliche Niederschlag seit 1881 um fast zehn Prozent, während er gleichzeitig in den Sommermonaten um 1,2 Prozent sank. Das spiegelt sich auch in den globalen Wetterphänomenen wieder. In trockenen Gebieten gibt es immer weniger Niederschlag, während feuchte Regionen unter noch stärkeren Niederschlägen zu leiden haben. Beides ist für die jeweilige Bevölkerung verheerend. „Die beobachteten Trends beim Niederschlag und den Extremen machen eines sehr klar: Politik, Gesellschaft und Klimaforschung müssen sich mit diesem Aspekt der Klimaveränderung intensiver auseinandersetzen als bisher“, erläutert Paul Becker, der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes.

Klimawandel erhöht Malariagefahr

Wissenschaftler warnen vor einer Ausbreitung der Malaria, bis zu uns nach Nord- und Mitteleuropa. In Untersuchungen konnten sie bereits Malaria-Erkrankungen in den Bergen von Äthiopien und Kolumbien nachweisen, die bisher von der Viruserkrankung verschont blieben. Die Ausbreitung der Krankheit wird auf die globale Erwärmung zurückgeführt, durch welche sich die als Virus-Überträger fungierenden Moskitoarten verbreiten. Malaria, auch Sumpf- oder Tropenfieber genannt, ist eine bisher hauptsächlich in den Tropen vorkommende Krankheit, die noch nicht heilbar ist. Die Symptome sind periodisch wiederkehrende Fieberanfälle mit Magen-Darm-Beschwerden und Krämpfen, die vor allem bei Kindern und geschwächten Erwachsenen zum Tod führen können. Pro Jahr erkranken weltweit etwa 627.000 Menschen an Malaria. Die einzige mögliche Vorbeugungsmaßnahme ist die Vermeidung von Insektenstichen. Die erwartete Erweiterung des Lebensraumes der das Virus übertragenden Moskitos der Gattung Anopheles, wird die Zahl der Opfer vervielfachen, wie Biologen und Wissenschaftler befürchten. Erschwerend kommt hinzu, dass das Immunsystem der Menschen in den gemäßigten Klimazonen nicht an die Krankheit gewöhnt ist, was die Todesfallrate weiter prozentual erhöhen wird. Mit jedem Grad, um dass die durchschnittliche globale Temperatur steigt, rechnen die Studienautoren der London School of Hygiene and Tropical Medicine, mit jeweils drei Millionen mehr Malariafällen, allein bei Kindern unter 15 Jahren. Ein Impfstoff gegen Malaria existiert bisher nicht.

Das Great Barrier Reef droht abzusterben

Wissenschaftler mahnen schleunigst Maßnahmen gegen die Zerstörung des Great Barrier Reefs an. Nach Einschätzung von Biologen droht dem größten und berühmtesten Riff in naher Zukunft ein unwiederbringlicher Schaden. Wie der Meeresforscher der Universität Queensland, Ove Hoegh-Guldberg, bei der Veröffentlichung seiner Untersuchungen anlässlich der Klimakampagne „Earth Hour“ erklärte, befindet sich das vor der australischen Küste liegende Korallenriff an einem „Wendepunkt“. Demnach sterben die das Riff bildenden Korallen aufgrund des wachsenden CO²-Ausstoßes und der damit verbundenen Erderwärmung ab. Wenn dagegen nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden, stirbt das Riff schon innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre. Das Great Barrier Reef liegt nordöstlich von Australien und hat eine Länge von über 2.300 Kilometer. Seine Ausdehnung reicht vom 10. bis zum 24. Breitengrad, bedeckt insgesamt 347.800 km² und ist damit das größte Korallenriff der Welt. In den letzten 30 Jahren ist schon die Hälfte der Korallen verloren gegangen. In diesem Jahr will das UNESCO-Welterbekomitee über seine Einstufung als Welt-Kulturerbe beraten. Reichen wird das allerdings nicht, um seine Zerstörung zu verhindern, ebenso wenig wie die Klimakampagne „Earth Hour“, wenn diese es nicht schafft, die Regierungen weltweit zu zwingen, mehr für den Klimaschutz zu unternehmen.

Luftschiffe als neue umweltfreundliche Transportvariante?

In Großbritannien wurde ein neues Luftschiff gebaut, dass umweltfreundlich große Lasten transportieren soll. Das Luftschiff ist eine Art Zeppelin, nur um einiges größer, als bisherige Freizeitzeppelins. Bei der offiziellen Vorstellung, durch die Herstellerfirma Hybrid Air Vehicles, erklärte ein Sprecher die Funktionsweise des Luftschiffes, das mit Helium gefüllt wird und in der Lage ist, bis maximal 60 Tonnen zu transportieren. „Airlander“ heißt das neuartige Luftschiff, das mit 91 Metern Länge noch das russische Transportflugzeug „Antonov An-225“ überragt. Der größte Vorteil des „Airlander“ ist sein umweltfreundlicher Betrieb. Lediglich hohe Transportgeschwindigkeiten sind damit nicht möglich. Doch es gibt ausreichend Waren, die nicht innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden müssen. Ursprünglich war das Luftschiff für das US-Militär bestellt worden. Dieses hatte den Auftrag jedoch kurzfristig storniert. Daraufhin erhielt Hybrid Air Vehicles einen Kredit der Regierung, in Höhe von 2,5 Millionen Pfund, das entspricht rund drei Millionen Euro, und plant jetzt den Bau von hundert weiteren Luftschiffen, die als Transportmittel genutzt werden sollen.