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Aktion „Bienen füttern“

„Bienen sind nicht nur wichtig für die Honigproduktion, sondern auch für Ernteerträge und Artenvielfalt“, erläutert der Bundeslandwirtschaftsminister, Christian Schmidt, beim Start der neuen staatlichen Intitiative „Bienen füttern“. Das Ziel des Projektes ist es, die Menschen mehr für den Nutzen von Bienen zu sensibilisieren und sie somit zu motivieren, mehr für den Schutz von Wild- und Hausbienen zu tun. So bietet das Landwirtschaftsministerium eine verbesserte Bienen-App an, die es ermöglicht, bienenfreundliche Pflanzen als solche zu erkennen. Auch Grundlagenwissen über Bienen, Hummeln und andere für die Bestäubung von Pflanzen wichtige Insekten, wird über die App vermittelt. Um den für ein Glas Honig nötigen Nektar zu sammeln, müssen Bienen 120.000 Kilometer fliegen. Das entspricht der Strecke einer dreifachen Erdumrundung. Als Bestäuber unserer Kulturpflanzen sind Bienen lebenswichtig für unsere Nahrungsgrundlage. Rund 75.000 Bienenenvölker werden in Deutschland von Imkern betreut. Allerdings sinkt ihre Zahl kontinuierlich, da immer mehr Menschen in Städten leben und so den Bezug zur Landwirtschaft und den dazu gehörenden Handwerksbereichen verlieren. Besonders große Sorge bereitet das aktuell massive Bienensterben die Landwirte, Umweltschützer und Wissenschaftler. Als Ursache wird die Luft- und Umweltverschmutzung mit Pestiziden vermutet.

Stromerzeugung: Gülle statt Kohle?

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat errechnet, dass mit der, von einer einzigen Kuh produzierten Gülle, pro Jahr bis zu tausend Kilowattstunden Strom gewonnen werden können. Zum Vergleich; für einen Vollwaschgang benötigt man rund eine Kilowattstunde. Demnach reicht die Gülle von 25 Rindern, um sieben Privathaushalte für ein Jahr mit Strom zu versorgen. Dazu kommt, dass die Energiegewinnung aus Biomasse sehr umweltfreundlich und damit klimaschonend funktioniert. Mit eintausend auf diese Art gewonnenen Kilowattstunden lassen sich über 600 Kilogramm klimaschädigende Treibhausgase einsparen. Bisher wird in vielen Biogasanlagen größtenteils Mais verbrannt, was die Klimabilanz der Energiegewinnung aus Biomasse stark verschlechtert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium empfiehlt deshalb, zukünftig stärker Gülle für die Stromproduktion zu verwenden. Neben Gülle könnten ebenso effizient Stroh, das sonst als Abfallprodukt kompostiert wird, der Stromgewinnung dienen. Zwar werden zukünftig Windenergie und Fotovoltaikanlagen den größten Teil der erneuerbaren Energie erzeugen, doch ist dies kein Grund, auf andere Alternativen zu verzichten, die sich vor allem in ländlichen Gebieten anbieten.

Ab sofort keine Kennzeichnung von genmanipuliertem Honig

Trotz umfangreicher Proteste, entschied das Europaparlament, keine Kennzeichnungspflicht für Honig mit genmanipulierten Pollen einzuführen. Statt dessen verabschiedete die EU einen Kompromiss. Demnach sollen auch gentechnisch veränderte Pollen, bis zu einer Höchstgrenze von 0,9 Prozent, als „natürlicher Bestandteil“ gelten. Da der Pollenanteil in Honig nur bei 0,5 Prozent liegt, darf somit jetzt auch Honig der komplett auf gentechnisch veränderten Pflanzen gesammelt wurde, ohne Kennzeichnung als „natürliches“ Produkt verkauft werden. Starke Kritik an der Entscheidung übten aus Deutschland die EU-Vertreter der SPD und der Grünen. So erklärte der Agrarexperte der Grünen, Martin Häusling, dass die EU-Abgeordneten vor der Agrar- und Industrielobby eingeknickt ist. Auch die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch beschwerte sich über diesen „billigen Definitionstrick“, der Genmanipulationen in der Landwirtschaft „noch intransparenter“ macht. Den Käufern wird damit die Möglichkeit verwehrt, selbst zu entscheiden, ob sie mit ihrem Einkauf den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft unterstützen möchten, oder nicht.

 

Klimaschutzstudie empfiehlt mehr Tempo

Das Freiberger Öko-Institut hat eine Studie zum „Klimaschutzszenario 2050“ vorgestellt. Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass eine Steigerung der Energieeffizienz der beste Weg für den Klimaschutz in Deutschland ist. Neben der Energiegewinnung, gilt das vor allem auch für den Verkehr, für die Industrie, die Landwirtschaft und die Gebäudedämmung. Sinnvoll sei auch die „Decarbonisierung“ des Stromsektors, durch eine Steigerung der Erzeugung regenerativer Energien. Um die dringend nötigen Klimaziele zu erreichen ist es außerdem wichtig, ehrgeizigere Zwischenziele zu formulieren. Die bisher im neuen Energiekonzept der Regierung festgelegten Zwischenziele sind nicht ausreichend, um die geplante Verringerung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent, bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Besser sei es, so der Klimabericht, die Stromerzeugung mittels fossiler Rohstoffe von aktuell 354 Terawattstunden (TWh), kontinuierlich bis 2050 auf 43 TWh zu senken. Dafür müsste ein Zeitplan für die Stilllegung der bestehenden Kohlekraftwerke erarbeitet und umgesetzt werden. Um den Energiebedarf abdecken zu können, müsse parallel die Windenergie von derzeit 37 TWh auf 259 TWh und die Solarenergie von 12 TWh auf 64 TWh ausgebaut werden. Eine weitere gute Möglichkeit Energie einzusparen, besteht im verstärkten Einsatz von LED-Beleuchtung, beispielsweise in Privathaushalten, aber auch im Handel und innerbetrieblichen Personalräumen. Kritisch bewertet das Öko-Institut die Nutzung von Biodiesel, da die benötigte Biomasse nicht in ausreichender Menge produziert werden kann. Als Alternative empfiehlt die Studie, neue Technologien, wie beispielsweise Wasserstoffbetriebene Fahrzeugmotoren, weiter zu entwickeln.

Bundesrat stimmt gegen Gentechnik

Der Bundesrat hat sich entschieden gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ausgesprochen. In einer von der Mehrheit unterstützten Entschließung, verwahrte er sich gegen die bisherigen Vorschriften der EU, demzufolge der Anbau von genmanipulierten Pflanzen nur dann verboten werden kann, wenn eine Gefahr für die Umwelt oder die Gesundheit der Verbraucher nachgewiesen werden kann. Dagegen forderte der Bundesrat ein komplettes Anbauverbot von Genpflanzen, durch die Bundesregierung. Sollte die Regierung das Verbot nicht in der EU durchsetzen können, verlangt der Bundesrat, dass statt dessen, in dieser Angelegenheit, ein Selbstbestimmungsrecht der EU-Mitgliedsstaaten erlangt werden müsse. Nach derzeitigem EU-Recht, darf in keinem EU-Land ein Anbauverbot, beispielsweise für Genmanipulierten Mais verhängt werden. Mit ihrem Widerspruch gegen diese aktuelle Rechtslage, gehen die Länder mit dem Willen der meisten Verbraucher konform. Während in den USA genveränderte Lebensmittel größtenteils akzeptiert werden, sind die Menschen in Deutschland eher skeptisch. Nach Aussage des bayerischen Umweltministers, Marcel Huber (CSU), sind drei Viertel aller Deutschen gegen Genpflanzen. Dementsprechend fordert er, dass die Regierung alle Möglichkeiten ausschöpft, um den Anbau und Verkauf genmanipulierter Lebensmittel in Deutschland zu unterbinden.