Wie ein Sprecher des Unternehmens jetzt bekannt gab, wird der zur Rewe-Gruppe gehörende Discounter in Zukunft keinen Hummer mehr verkaufen. Die Frischfisch-Theken bleiben zwar erhalten, aber Hummer und Hummerprodukte werden dort nicht mehr zu finden sein. Damit will Rewe „ein Zeichen setzen“, weil der Fang und die oft Monate dauernde Lagerung der Hummer, sowie die noch immer übliche Tötung durch kochendes Wasser, großes Leid für die Tiere bedeuten. Das Unternehmen ließ weiterhin verlautbaren, dass bei Rewe ab sofort bei der Planung des Warensortiments mehr Rücksicht auf die Tier-gerechte Haltung der Nutztiere genommen werden soll. Die Albert Schweitzer Stiftung, die sich für mehr Tierschutz und Tierrechte einsetzt, begrüßt die Ankündigung. Die Stiftung hatte mit allen großen deutschen Supermarktketten wegen eines Verkaufsstopps für Hummer verhandelt, jedoch nicht mit einer so schnellen positiven Reaktion seitens der Firmenleitung gerechnet und reagierte erfreut auf die Sortimentänderung.
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Schlechte Klimabilanz für E-Autos
Eine Untersuchung des Öko-Instituts, die im Auftrag des Umweltministeriums durchgeführt wurde, hat eine eher schlechte Bilanz für Elektroautos ergeben. Diese sind, nach Meinung der Energieexperten, weit weniger ökologisch sinnvoll, als bisher angenommen. Die schlechten Werte, besonders für das Klima, entstehen durch den sehr hohen Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen. So könnte der geplante Ausbau der Elektromobilität den gegenteiligen Effekt haben und eine größere Klimabelastung verursachen, falls der dafür zusätzlich benötigte Strom durch Kohlekraft generiert wird. Statt dessen, so empfiehlt das Öko-Institut, würde mit effizienteren Benzinmotoren rund 25 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Dies wäre allerdings nur der Fall, wenn der größte Teil der Benzin-Motoren erneuert würde. Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2022 eine Millionen Elektroautos auf deutsche Straßen haben. Wenn gleichzeitig die ebenfalls in Planung befindliche teilweise Umstellung der Energieerzeugung auf regenerative Energien erfolgt könnte, so die Analyse des Instituts, zumindest eine Senkung der Treibhausemissionen durch den Straßenverkehr, um rund sechs Prozent erfolgen. Der Konzernbeauftragte für den Bereich Elektroautos von Volkswagen, Rudolf Krebs, geht jedoch davon aus, dass Elektrofahrzeuge noch lange ein Nischenprodukt bleiben werden. Krebs: „Viele, viele Jahre werden wir noch mit dem Verbrennungsmotor unterwegs sein. […] Wir dürfen den Kunden deshalb nicht vorgaukeln, dass wir über Nacht alles elektrisch machen.“
Bauernverband hält Antibiotikaverbot in der Tiermast für undurchführbar
Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat die sich häufenden Forderungen, nach einem Verzicht auf Antibiotika in der Tiermast, kritisiert. Sonnleitner: „Wenn unsere Tiere erkranken, müssen wir gemeinsam mit dem Tierarzt handeln können“. Zwar versuchen die Landwirte den Einsatz von Medikamenten zu unterlassen, dass sei jedoch nicht immer möglich und schon gar nicht von einem Tag auf den nächsten zu realisieren, da die Massentierhaltung ein großes Gefahrenpotential für Seuchen mit sich bringt. Tier- und Verbraucherschützer hatten im Rahmen der Grünen Woche in Berlin erneut gefordert, dass Antibiotika in der Tierzucht verboten werden sollte, nachdem eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation BUND, in Hähnchenfleisch gegen Antibiotika resistente Keime nachgewiesen hatte. Dadurch, so die Verbraucherschützer, erhöht sich für die Menschen beim Verzehr dieser Fleischwaren die Gefahr, durch diese resistenten Erreger zu erkranken, ohne dagegen wirkungsvoll behandelt werden zu können. Der Präsident des Bauernverbandes erläuterte, dass die Landwirte zwar „das allergrößte Interesse daran, Resistenzen bei Keimen zu verhindern“ haben, das aber eine Zucht und Haltung ganz ohne den Einsatz von Antibiotika nicht möglich sei. Auch die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bestätigte, dass die in Deutschland zu produzierenden Massen an Lebensmitteln nicht ohne den Einsatz von Medikamenten gesichert werden könnten. Was leider fehlt ist, dass es durchaus Alternativen gibt, wie beispielsweise die Umstellung auf robustere Nutztierarten, die nicht nur besser im Freien, unter natürlichen Bedingungen gehalten werden könnten, was die Gefahr von Seuchen durch zu engen Kontakt mit Artgenossen vermindert, sondern die auch in der Ernährung anspruchsloser sind, als die von uns aktuell gezüchteten Nutztiere. Das allerdings würde ein völlig neues Konzept der Landwirtschaft in Deutschland benötigen, für das sich vermutlich weder der Bauernverband, noch die derzeitige Regierungskoalition begeistern dürfte.
Streit um Emissionshandel eskaliert
Der Streit zwischen den USA und der EU über die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften eskaliert. Nach einem Zeitungsbericht der „Financial Times Deutschland“, drohen die US-amerikanische Außenministerin, Hillary Clinton, sowie der Verkehrsminister der USA mit Vergeltung, falls die EU-Kommission nicht Abstand von ihren Forderungen nimmt. In diesem Fall, so zitiert die Zeitung aus einem gemeinsamen Brief der beiden US-Minister, „sind wir gezwungen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen“. Das die USA-Regierung die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften ablehne, sei aber „keine große Neuigkeit“, wie die EU-Klimakommissarin, Connie Hedegaard, in einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ lakonisch feststellt. Die Kommissarin betont; „Das ist nicht nur eine Idee. Das ist europäisches Recht“. Inzwischen hat auch der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die von der EU gewünschte Einbeziehung der Fluglinien in den Emissionshandel nicht gegen das Völkerrecht verstoße, wie die USA gehofft hatte.
Klimaschutz-Index: Deutsche Klimapolitik als leicht verbessert
Im aktuellen Klimaschutz-Index, der von der Umweltorganisation Germanwatch erstellt wurde, wird die deutsche Klimapolitik als leicht verbessert bewertet. Durch das neue Energiekonzept, dass die Stromerzeugung mit Hilfe alternativer Energien fördern soll und dadurch die Treibhausgasemissionen vermindert, gelangte Deutschland im Klimaschutz-Index von Rang sieben auf Rang sechs. Kritisiert werden allerdings die noch immer nicht ausreichenden Bemühungen aller Staaten, die geplante Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad zu erzielen. Deshalb blieben auch im diesjährigen Klimaschutz-Index die ersten drei Ränge unbesetzt. Die bisher positivste Bewertung erhielt Schweden. In Schweden ist es vor allem bei der Heizungstechnik gelungen, Treibhausgasemissionen stark zu verringern. Auch Großbritannien konnte den Ausstoß klimaschädlicher Gase vermindern. Allerdings bemängelt Germanwatch auch hier die nachlassenden Bemühungen der Regierung. Wie schon in der Vergangenheit wurde auch dieses Jahr wieder die USA gerügt, deren Ausstoß an Treibhausgasen unverändert hoch ist. In Indien, Saudi-Arabien, Kasachstan, Iran und China steigen die Emissionswerte sogar dramatisch an. Erste Pläne für erneuerbare Energien lassen jedoch auf ein allmähliches Umdenken, zumindest im Reich der Mitte hoffen. Die Umweltorganisation Germanwatch bewertet jedes Jahr 58 Industriestaaten, die für 90 Prozent der global produzierten CO2-Emissionen verantwortlich sind, im Hinblick auf ihre Bemühungen diese zu verringern. Dabei werden aktuelle CO2-Werte ebenso berücksichtigt, wie eingeleitete Maßnahmen für nachhaltigen Klimaschutz.