Der Brocken – einer der ältesten Alpengarten Europas

Der Brocken ist mit 1141 Metern der höchste Berg des Harzes – und einer der älteste Alpengarten Europas. 1800 Arten Hochgebirgspflanzen beherbergt der „Brockengarten“, der am 8. Juni 120 Jahre alt wird. Hier gedeihen Pflanzen aus Bergregionen der ganzen Welt, aus Nord- und Südamerika, dem Himalaya, den Pyrenäen, dem Kaukasus und der Alpen. Die Umweltbedingungen, denen die Pflanzen hier stand halten müssen, sind ziemlich rauh. Fast ständig herrscht dichter Nebel, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 3° Celsius, dazu scharfer Wind und im Winter eine dichte Schneedecke. Doch genau diese Bedingungen brauchen die, oft seltenen, Pflanzen auch. Diese kleinen Überlebenskünstler tragen Namen wie; Weiße Silberwurz, Edelweiß, Brockenhabichtskraut oder Schweizer Weide.

Der Brockengarten wurde 1890 auf dem damaligen Grundbesitz des Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode angelegt. Initiator war der Naturforscher Albert Peter, der die Anpassungsfähigkeiten von Alpenpflanzen untersuchen wollte. Aber schon wenige Jahre später, wurde aus dem ursprüngliche Versuchsgarten ein beliebtes Ausflugsziel und 1899 konnten die ersten Besucher mit der dampfbetriebenen Schmalspurbahn zum Brockengarten chauffiert werden.

Als 1961 der Brocken zur Sperrzone erklärt wurde, war nicht nur Schluss mit dem Besucherstrom, auch die gärtnerische Arbeit kam vollständig zum erliegen. Erst nach der Wende 1990 wurde die Pflege wieder aufgenommen. Von den ursprünglich fast 1400 verschiedenen Arten waren nur 97 erhalten geblieben. Doch Biologen wie Gunter Karste haben in unermüdlicher Arbeit schnell weitere Arten kultiviert. „Heute können wir 1800 Arten aus allen Bergregionen der Welt zeigen,“ freut sich der Biologe. Und auch die Besucher haben sich schnell wieder eingestellt. Noch immer, wie vor 111 Jahren, können Sie bequem mit der dampfbetriebenen Harzer Schmalspurbahn ihr Ziel erreichen.