Eine wenig schmeichelhafte Auszeichnung hat der RWE-Chef Jürgen Großmannn vom Naturschutzbund Nabu erhalten. Er gewann den Negativpreis des Jahres und wurde zum „Dinosaurier 2010“ gekürt. Verdient hat er sich den Preis mit seiner Aufkündigung des Atomausstiegs von Deutschland. Nabu-Chef Olaf Tschimpke ist sicher: „Mit seiner hemmungslosen und provozierenden Beeinflussung der Bundesregierung für die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, die im Spätsommer in einer von ihm initiierten Anzeigenkampagne gipfelte, hat sich Herr Großmann den Preis in diesem Jahr redlich verdient.“ Weiterhin beanstandet er, dass gerade das Unternehmen RWE nichts aus den Katastrophen und Schadensmeldungen der Vergangenheit gelernt hat. Noch immer stehen Machtkalkül und Profitmaximierung für den Energiekonzern an erster Stelle. Dadurch bremst die RWE-Leitung den Aufbau einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Energieerzeugung. Lediglich drei Prozent der gesamten von RWE angebotenen Energieproduktion erfolgt über erneuerbare Energie. Und selbst dabei handelt es sich um hauptsächlich alte Wasserkraftanlagen. Trotz Preiserhöhungen hat der Konzern bisher kein Interesse an einem Aufbau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie gezeigt. Seit 1993 zeichnet die Nabu mit dem „Dinosauerier des Jahres“ Persönlichkeiten aus, die durch besonders Umweltschädigende „Leistungen“ auffallen. In den vergangenen Jahren wurden damit unter anderem Olaf Henkel, Gerhard Sonnenleitner, Joachim Hunold und Michael Glos beehrt.