Nach langen, unfruchtbaren Diskussionen haben sich die Delegierten der UN-Klimakonferenz auf eine neue Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll geeinigt. Geregelt wurden nachgebesserte Emissionsziele, deren Finanzierung und Schadenersatz für die von den Folgen der Klimaerwärmung am stärksten betroffenen Länder. Die getroffenen Selbst-Verpflichtungen blieben jedoch weit hinter den ursprünglichen Zielen zurück, da, wie bereits in der Vergangenheit, Russland, China und die USA einen Großteil der notwendigen Einschränkungen nicht mitzutragen bereit sind. Nach stundenlangen und von vielen Unterbrechungen begleiteten Verhandlungen schaffte der Konferenzpräsident Abdullah bin Hamad al Attijah Tatsachen, in dem er ohne vorherige Rücksprache die Annahme der Beschlussvorlage befürwortete. Die neue Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls beginnt Januar 2014. Die erhoffte Erhöhung des EU-Emissionsziels für 2020 von minus 20 auf minus 30 Prozent konnte aufgrund des Widerstands Polens nicht umgesetzt werden. Bestätigt wurde dagegen die Unterstützung von Entwicklungsländern mit 100 Milliarden Dollar ab 2020, für die bis dahin nötigen Anpassungen an die erwarteten Klimafolgen. Wie dieses Geld finanziert werden soll, darauf konnten sich die Teilnehmer allerdings bisher nicht einigen. Entsprechend unzufrieden sind die Umwelt- und Entwicklungsverbände, die das Ergebnis als unzureichend kritisierten. So erklärte unter anderem der Greenpeace-Aktivist Martin Kaiser; „Ich glaube, dass man hier unter dem Strich nichts erreicht hat, was wirklich hilft“.