Aktivisten von Greenpeace haben im Rahmen einer Protestaktion das französische Atomkraftwerk Tricastin gestürmt und für mehrere Stunden teilweise besetzt. Sie drangen auf das Gelände des AKW ein, kletterten auf verschiedenen Gebäude und brachten Spruchbanner daran an. Die Sprecherin des zuständigen Energiekonzerns EDF betonte, dass dadurch zu keiner Zeit die Sicherheit des Kraftwerks gefährdet war und die Aktivisten nicht in „sensible Bereiche“ vordringen konnten. Das es allerdings überhaupt möglich war, für ein paar unbewaffnete Laien, auf das Gelände des Akw zu gelangen, hinterlässt trotzdem keinen guten Eindruck. Das Ziel der Aktion, die Unsicherheit von Kernkraftwerken aufzuzeigen, habe die Aktivisten damit auf jeden Fall erreicht. 160 Polizisten und mehrere Stunden brauchte es, bis die 26 Umweltschützer festgenommen werden konnten. Im Fall eines terroristischen Anschlags ist das Zeit genug, um mit entsprechendem Vorsatz auch gefährdete Bereiche zu erreichen. „Greenpeace will auf all die Sicherheitspannen bei der Produktion von Atomenergie hinweisen“, erklärte Greenpeace. Das Kraftwerk Tricastin ist eines der gefährlichsten Akw’s in Frankreich, dessen Schließung schon aus bautechnischen Gründen angezeigt ist. Das Innenministerium Frankreichs will jedoch scharfe „strafrechtliche Sanktionen“ gegen die Greenpeace-Aktivisten prüfen, da diese Aktion das „Eindringen in ein Privatgrundstück“ gewesen sei.