BASF bricht Gen-Kartoffel-Projekt ab

Die Pläne des deutschen Chemiekonzerns BASF, mit Gengemüse in Europa einen neuen Markt zu schaffen, mussten jetzt aufgegeben werden. Wie der Konzern mitteilte, bricht BASF die bereits zur Zulassung beantragten Kartoffelprojekte ab. Als Grund gab ein Sprecher „[…] Unwägbarkeiten im regulatorischen Umfeld und drohender Feldzerstörungen [die] nicht gerechtfertigt werden“ an. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Marktuntersuchungen keinen ausreichenden Absatz von Genveränderten Produkten gezeigt haben. Während in den USA genmanipulierte Mais- oder Sojaprodukte für viele Käufer kein Problem darstellen, haben Europäische Verbraucher Angst vor eventuellen gesundheitlichen Schäden. Entsprechend positiv wurde die Entscheidung des Konzerns aufgenommen. Die Umweltschutzorganisation BUND lobte die „verspätete Vernunft“, die „in die Vorstandsetagen eingekehrt“ sei. Auch der Verband „Friends of the Earth Europe“ begrüßte die Entscheidung und warnte, dass Genprodukte die Entwicklung der europäischen Landwirtschaft in die falsche Richtung führen würde. Zwar erhielt BASF bereits 2010 für eine erste genmanipulierte Speisekartoffelsorte in Europa eine Anbauzulassung, doch aufgrund der starken Proteste der Verbraucher, wurde diese nur auf wenigen Flächen angebaut. Es ist vor allem die fehlende Aufklärung über mögliche Änderungen und Auswirkungen der Gentechnik die verhindert, dass Verbraucher sich ernsthaft mit den Möglichkeiten und Gefahren der neuen Technologie beschäftigen können. Und so lange die öffentlichen Mitteilungen nur aus Werbebotschaften der Konzerne und auf der anderen Seite aus Horrorszenarien der Gentechnik-Gegner bestehen, wird sich daran auch nichts ändern.