Die Opposition hat jetzt die Regierung aufgefordert, die Suche für ein sicheres Atomendlager in Deutschland zu forcieren. Die Führung der SPD und der Grünen sieht eine Einigung auf einen Standort noch vor der Sommerpause als erstrebenswertes und mögliches Ziel an. Allerdings kritisiert SPD-Chef Sigmar Gabriel, in einem Interview mit dem NDR, die bisher gelieferten Vorschläge des Bundesumweltministers, Norbert Röttgen, wie beispielsweise den Standort Gorleben. Gabriel: „Es nützt ja nichts, jetzt irgendwie einen politischen Deal zu verabreden, damit sich alle wohlfühlen, und in ein paar Monaten fliegt das Ganze vor dem ersten Gericht auf. […] Man muss Kriterien entwickeln, wie ein Endlager aussehen soll, welche Sicherheitskriterien es einhalten soll, und dann muss man Gorleben und alle anderen Standorte mit den Kriterien vergleichen.“ Auch der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, wirft dem Umweltminister Sturheit vor und kritisiert dessen Festhalten an einem Standort von dem klar ist, dass ihn die Opposition und die Landesregierungen ablehnen werden. Die Linke beanstandet dagegen die fehlende Mitsprachemöglichkeit der Öffentlichkeit. Allerdings dürfte es auch schwierig sein, alle Details des für und wider eines Standortes so umfassend der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, dass diese in der Lage wäre eine sachliche Entscheidung zu treffen. Ralf Güldner, der Präsident des Deutschen Atomforums, verteidigt die Entscheidung für den Standort Gorleben und begründet dies mit dies mit den bisher stattgefundenen Untersuchungen und den dafür aufgewandten Kosten. Güldner: „Insgesamt sind 1,6 Milliarden Euro dort ausgegeben worden. Wir sehen keinen Grund, hier auf der Zielgerade stehenzubleiben.“
Eisbären deutlich älter als erwartet
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat jetzt in der Fachzeitschrift „Science“ die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht die zeigen, dass Eisbären bereits seit circa 600.000 Jahren eine eigenständige Art sind. Bisher waren Zoologen und Forscher davon ausgegangen, dass die in der Arktis lebenden Polarbären sich erst vor rund 150.000 Jahren von den gemeinsamen Vorfahren mit Braun- und Schwarzbären getrennt haben. Mit Hilfe der inzwischen durchgeführten DNA-Analysen lässt sich jedoch ausrechnen, dass Eisbären fast viermal so alt sind, wie vermutet. Wissenschaftler befürchten jetzt, dass es den Tieren deshalb auch wesentlich schwerer fallen wird, sich den zu erwartenden veränderten Bedingungen anzupassen, die durch den Klimawandel unausweichlich sind. Zusätzlich wirken weitere Stressfaktoren, wie die Beschneidung ihres Lebensraumes und Umweltgifte, was die Bereitschaft der Eisbären zur Fortpflanzung verringern wird. Frank Hailer, einer der Autoren der vorliegenden Studie fasst zusammen, dass diese Beeinflussung durch den Menschen „die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärken und damit eine neue und vermutlich tief greifende Gefahr für das Überleben der Eisbären darstellen“ wird.
Neuer Beweis für Klimarelevanz von CO2
Wie aus einer Studie der Universität Havard hervorgeht, war die starke Zunahme von CO2 in der Erdatmosphäre der entscheidende Faktor für das Ende der letzten Eiszeit. Die auch durch „Veränderungen im Weltall“ bedingte Erhöhung des Kohlendioxidgehalts sorgte für eine höhere Erderwärmung. Der Studienleiter Jeremy Shakun betont, dass die neuen Erkenntnisse die Relevanz der CO2-Kontentration für unser Klima belegen. Die letzte Eiszeit endete vor rund 10.000 Jahren und vergrößerte, durch die damit verbundene Eisschmelze, die für Menschen bewohnbare Fläche erheblich. Bisher waren Klimaexperten aufgrund fehlender CO2-Spuren in Proben des arktischen Eises davon ausgegangen, dass die höheren Kohlendioxidwerte erst nach dem Ende der Eiszeit auftraten. Die aktuellen Ergebnisse von Gesteinsproben widerlegen diese Annahme jedoch. Dieser damals fast 10.000 Jahre dauernde Prozess wurde jetzt durch die Industriealisierung innerhalb von nur 200 Jahren erneut ausgelöst. Es besteht inzwischen nicht mehr die Frage ob sich die Erde aufgrund des hohen CO2-Gehaltes in der Atmosphäre erwärmen wird, sondern nur um wie viel. Die vorliegende neue Studie beweist einmal mehr, dass unser zukünftiges Klima vorrangig von uns Menschen abhängen wird.
Greenpeace entdeckt Ölteppich bei havarierter Gasplattform
Die Mitarbeiter der Umweltorganisation Greenpeace orteten inzwischen einen großflächigen Rohölfilm auf der Meeresoberfläche, 240 Kilometer vor der schottischen Küstenstadt Aberdeen. Das Öl stammt aus einem Leck der Gasplattform Elgin, die zum französischen Energiekonzern „Total“ gehört. Die Plattform war bereits vor acht Tagen vollständig evakuiert worden, nachdem ein Leck in einer der Gasleitungen auftrat. Inzwischen konnte zwar die akute Gefahr einer Explosion gebannt werden, allerdings treten noch immer größere Mengen Gas aus. Ein Sprecher des Unternehmens versicherte, dass davon keine Gefahr für die Umwelt ausgehe, da es sich bei dem ausströmenden Gas um ein „leichtes Gas-Kondensat“ handele, dass schnell verdunstet. Da in der Vergangenheit durch Energiekonzerne oft das wahre Ausmaß solcher Katastrophen verschleiert wurde, hat sich Greenpeace entschlossen selbst ein Forschungsschiff zur Untersuchung eventueller Schäden in die Nordsee zu schicken. Meeresexperte Christian Bussau, widerspricht nach Sichtung des Ölteppichs der Verharmlosung des Vorfalls durch die Konzernleitung von „Total“. Bussau: „Auf dem Wasser schwimmen größere Mengen Öl. Es ist überall, ich würde sagen, der Film ist mehrere Kilometer lang und hunderte Meter breit“. Nach eigenen Angaben arbeitet der Energiekonzern derzeit zwei Pläne aus, um den Gas- und Ölaustritt zu stoppen. Zum einen soll mit Hilfe eines speziellen Tankers schwerer Schlamm in das Bohrloch gepumpt werden, zum anderen plant „Total“ zwei Entlastungsbohrungen, die allerdings sehr zeitaufwendig sind und noch ein halbes Jahr dauern könnten. Neben dem täglichen Förderausfall im Wert von rund 1,5 Millionen US-Dollar, kommen für die Arbeit gegen das Leck noch eine Million US-Dollar (circa 750.000 Euro) pro Tag an Kosten hinzu. Wie groß jedoch die Umweltschäden sind, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Hasen auf der Roten Liste
Trotz ihrer scheinbar häufigen Präsenz, sind in Deutschland die Hasenbestände vom Aussterben bedroht. Vor allem Feldhasen gelten inzwischen als stark gefährdet und sind sogar auf der Roten Liste verzeichnet. Zwar gibt es noch immer tausende der scheuen Tiere, allerdings ist eine hohe Population auch für den Fortbestand der Art notwendig, da Feldhasen viele Feinde wie Füchse, Marder und Raubvögel haben und bei zu geringer Populationsdichte schnell aussterben können. Die größte Gefahr für Hasen liegt allerdings in der Bebauung und Versiegelung von Grünflächen durch den Menschen. Dadurch geht den Tieren nicht nur der Platz zum leben verloren, sondern auch die für ihre Gesunderhaltung notwendigen Kräuter. Durch die intensiv bewirtschafteten Felder sterben nicht nur junge Hasen durch Mäh- und Dreschmaschinen, auch die überlebenden Tiere finden nicht mehr genug abwechslungsreiche Nahrung. Dem entgegenwirken würde eine stärkere Rückbesinnung auf ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung und die Schaffung von Brachlandschaften, in denen nicht nur Hasen, sondern auch andere seltene Kleinsäuger und Vogelarten überleben könnten.