Eine der Folgen des Klimawandels ist die Übersäuerung der Weltmeere, da circa 30 Prozent des freigesetzten Kohlendioxids von den Weltmeeren absorbiert werden. Wie neue Untersuchungen zeigen, verlieren viele Fischarten dadurch nicht nur ihren Überlebensinstinkt, sie fühlen sich sogar verstärkt zu größeren Raubfischen hingezogen. „Fische meiden normalerweise den Geruch ihrer Jäger, das ist völlig sinnvoll“, erklärt Philipp Munday, der Studienleiter der australischen James-Cook-Universität. Seine Beobachtungen um Papua-Neuguinea ergaben jedoch, dass viele Fische inzwischen vom Geruch ihrer Jäger angezogen werden, was sie zu einer leichten Beute macht. „Das ist unglaublich. Sie schwimmen auch weiter von ihren Schutzräumen weg und werden aktiver, schwimmen mehr herum. Dies ist ein riskanteres Verhalten für sie – es wird wahrscheinlicher, dass sie von Jägern angegriffen werden.“ Die Korallenriffe vor der Küste Papua-Neuguineas eignen sich sehr gut dafür, die Auswirkungen des globalen Kohlendioxidausstoßes zu untersuchen, weil die in dieser Region starken vulkanischen Aktivitäten des Meeresgrundes die Region zu einem „perfekten Naturlaboratorium“ machen, in welchem sich schon jetzt, in kleinerem Maßstab, die zu erwartende weltweite Entwicklung des Meereslebens beobachten lässt. Bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts rechnen die Experten mit einer Angleichung der dort vorhandenen Wasserwerte in allen Ozeanen.
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Staaten einigen sich auf nachhaltigen Fischfang
Die Regierungen der größten Fischerei-Staaten haben sich jetzt auf ein Maßnahmepaket für mehr Nachhaltigkeit beim Fischfang einigen können. Sie unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihre Unterstützung für verschiedene Maßnahmen gegen die drohende Überfischung der Weltmeere ankündigten. Organisiert wurde die Konferenz von der EU, um die 25 Hauptfischbestände in der Nordsee und dem Atlantik vor dem vollständigen Verlust der dort lebenden Fischpopulationen zu bewahren. „Wir tragen Verantwortung für den Schutz der lebenden Meeres-Ressourcen und damit für die Reaktion auf Überkapazitäten, wenn sie den Erhalt und Nachhaltigkeitsziele untergraben“, erklärte der EU Vorsitzende, bei der Eröffnung der Konferenz. Anlass für die Bemühungen der EU waren die steigenden Fangquoten, die sich 2013, im Vergleich mit 2009, fast verfünffacht haben. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert zudem eine Umstellung auf kleiner Fischereischiffe, die eine umweltfreundlichere und nachhaltige Fischerei ermöglichen und verstärkt Arbeitsplätze in den küstennahen Gemeinden schaffen könnten.
Elefanten können Trost spenden
Elefanten sind große Trostspender, was in Indien, wo Elefanten seit Jahrhunderten als Arbeitstiere genutzt werden, schon lange bekannt ist. Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema. So beobachtete das Team um den Biologen Joshua Plotnik, das Verhalten von 26 in einem Nordthailändischen Zoo lebenden Elefanten. Dabei konzentrierten sie sich auf die Reaktion der Tiere, wenn eines von ihnen in eine Stresssituation geriet, zum Beispiel beim vorbeilaufen eines potentiell gefährlichen Tieres. Wenn ein Elefant Angst hat, stellt er Ohren und Schwanz auf und gibt ein grummelndes Geräusch, oder Trompetentöne von sich. Die Biologen beobachteten, dass derart verängstigte Elefanten von den anderen Tieren der Gruppe beruhigt wurden, dabei kuscheln sie sich an das ängstliche Tier und streicheln es mit dem Rüssel. Manchmal geben sie auch leise, zwitschernde Laute von sich, die beruhigend auf das erregte Tier wirken. „Ich habe diesen Ton nie gehört, wenn Elefanten alleine sind“, erklärte Joshua Plotnik. „Er bedeutet vielleicht soviel wie: ‚Psst, es ist okay.'“ Tröstendes Verhalten ist bei erst bei wenigen Tierarten nachgewiesen wurden, wie beispielsweise bei Menschenaffen, Hunden und Rabenvögeln.
Offshore-Windparks als künstliche Riffe?
Meereswindkraftanlagen produzieren nicht nur Ökostrom, sie können durch ihre stabilen Fundamente im Meer, auch die Artenvielfalt fördern. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (Gewässervermessung). Die hauptsächlich aus Beton bestehenden Fundamente bieten künstliche Riffe. Dort können sich zuerst Algen, Wassermoose und in ihrem Gefolge Muscheln, Seesterne, Seeanemonen und Fische ansiedeln. Die vor dem Bau der ersten Offshore-Windkraftanlagen befürchtete Gefahr für Wassersäugetiere und Vögel, hat sich dagegen nicht bestätigt. „Die Bewegungen und Beleuchtungen der Windenergieanlagen scheinen die Vögel zu verscheuchen. Das senkt das Kollisionsrisiko erheblich“, erklärt ein Sprecher des Seeschifffahrtamtes. Dafür war der Windpark „Alpha Ventus“, 45 Kilometer vor Borkum und seine Auswirkungen auf das Ökosystem untersucht worden. Er ist der erste in Deutschland betriebene Offshore-Windpark, der seit 2010 Strom produziert. Inzwischen wurden über zehn weitere Windparks in Bau oder Betrieb genommen und 30 weitere genehmigt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat dabei die Aufgabe, die Umweltschutzmaßnahmen zu überwachen.
Klimaerwärmung gefährdet Polardorsch
Die globale Klimaerwärmung zeigt immer häufiger Verhaltensänderungen bei Wildtieren. Eine Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung wies jetzt nach, dass der Atlantische Kabeljau, aufgrund der steigenden Wassertemperaturen, in die Arktis ausgewichen ist und dort die Population seines nahen Verwandten, den Polardorsch bedroht. Messungen zeigten, dass immer größere Mengen des wärmeren Atlantik-Wassers bis zur Nord-Küste der Spitzberge vordringt und sich dort mit den normalerweise kalten Wassermassen aus der Barentssee vermischt und diese aufheizt. Für den da vorkommenden Polardorsch wird es dann zu warm und im Gegensatz zum Atlantischen Kabeljau, hat der Polardorsch keine Möglichkeiten, in andere Gefilde auszuweichen. Die Biologen befürchten, dass der besser an die Wasserqualität angepassten Kabeljau den Polardorsch im Laufe weniger Jahre verdrängen wird. Das hätte für das gesamte arktische Ökosystem Auswirkungen, da der Polardorsch eine wichtige Rolle im Nahrungskreislauf der Arktis spielt, von dem fast alle hier lebenden Tierarten abhängig sind.