Wie die „Braunschweiger Zeitung“, mit dem Hinweis auf die Kenntnis über ein internes Schreiben des Bundesamts für Strahlenschutz berichtet, raten die Bergbauexperten des Bundesamtes davon ab, den im Atommüllager Asse II gelagerten Atommüll zu bergen. Dafür sei das Lager inzwischen viel zu stark einsturzgefährdet. Nach Meinung der Experten deutet aktuell alles darauf hin; „dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption ‚Rückholung‘ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt“. Bisher hatte die Atommülbehörde stets versichert, das Lager räumen zu wollen. „An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert“, erklärte Florian Emrich, der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz als Reaktion auf die Berichterstattung. Die geplante Schließung von Asse II sei aufgrund der „langfristige Sicherheit von Mensch und Umwelt“ notwendig. Diese ist dort nicht mehr gewährleistet. Emrich: „Bei der Stellungnahme handelt es sich nicht um ein Positionspapier des BfS oder eine grundlegende Neubewertung der Gesamtsituation der Asse“. Jetzt sollen weitere Experten für Strahlenschutz eine radiologische Bewertung für Mensch und Umwelt vor Ort vornehmen. Inzwischen wird die Anbohrung einer ersten Atommüllkammer vorbereitet die klären soll, in welchem Zustand sich das Lager und der darin befindliche Atommüll ist. Atomenergiegegner fordern seit Jahren die Bergung des Atommülls und die Schließung von Asse, weil sie eine radioaktive Verseuchung des Grundwassers befürchten.
Streit um Emissionshandel eskaliert
Der Streit zwischen den USA und der EU über die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften eskaliert. Nach einem Zeitungsbericht der „Financial Times Deutschland“, drohen die US-amerikanische Außenministerin, Hillary Clinton, sowie der Verkehrsminister der USA mit Vergeltung, falls die EU-Kommission nicht Abstand von ihren Forderungen nimmt. In diesem Fall, so zitiert die Zeitung aus einem gemeinsamen Brief der beiden US-Minister, „sind wir gezwungen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen“. Das die USA-Regierung die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften ablehne, sei aber „keine große Neuigkeit“, wie die EU-Klimakommissarin, Connie Hedegaard, in einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ lakonisch feststellt. Die Kommissarin betont; „Das ist nicht nur eine Idee. Das ist europäisches Recht“. Inzwischen hat auch der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die von der EU gewünschte Einbeziehung der Fluglinien in den Emissionshandel nicht gegen das Völkerrecht verstoße, wie die USA gehofft hatte.
Pleite nach Pleite: Solarsubventionen in der Kritik
Mit „Solar Millennium“, musste nun bereits die zweite deutsche Solarfirma innerhalb nur einer Woche Insolvenz anmelden. Erst vor wenigen Tagen hat das Berliner Unternehmen „Solon“, nach dem Scheitern einer Finanz-Restrukturierung, einen Insolvenzantrag stellen müssen. Dadurch gewinnt die Debatte über die Förderung von Solarenergie wieder an Schärfe. Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Phillip Rösler (FDP), würde die Subventionierung am liebsten drastisch kürzen, während Umweltschutzorganisationen, sowie die Grünen davor warnen, der noch immer nicht fest etablierten Technologie die Unterstützung zu entziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland bisher einen deutlichen Technologie-Vorspruch in dieser Branche erreichen konnte, was den Export deutscher Solaranlagen gefördert und das Wirtschaftswachstum unterstützt hat. Bei einer solchen, noch immer im Entwicklungsstadium befindlichen, relativ jungen Technologie, ist jedoch eine staatliche Subventionierung unumgänglich. Wenn die Regierung diese vernachlässigt, wird Deutschland schnell den Anschluss verlieren.
Japan verstärkt erneuerbare Energieerzeugung
Nach dem, durch das schwere Erdbeben im April verursachte Atomunglück in Fukushima, ist auch in Japan das Interesse an der erneuerbaren und vor allem ungefährlichen Energieerzeugung gestiegen. Davon profitiert derzeit auch die deutsche Windkraftindustrie, die in den vergangenen Jahren in Deutschland viele Erfahrungen sammeln konnte. Jetzt hat sich eine Wirtschaftsdelegation aus Japan bei einem Besuch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die hier neu errichteten Offshore-Windkraft-Anlagen informiert. Wie der Wirtschaftsförderer der Nordprovinz Japans anlässlich des Deutschlandbesuches erklärte, will die Iwaki-Region, die im Süden von Fukushima liegt, jetzt auf weitere Atomkraftanlagen verzichten und statt dessen erneuerbare Energie nutzen. Ursprünglich hatte Japan geplant, bis zum Jahr 2030 die Hälfte des gesamten Strombedarfs über eine wachsende Zahl an Atomreaktoren zu erzeugen. Inzwischen mehren sich jedoch auch in der japanischen Bevölkerung die Zahl der Atomkraftgegner, so dass sich die Regierung und die Wirtschaft gezwungen sieht, stärker nach Alternativen Ausschau zu halten. Einen kompletten Atomausstieg lehnt die Mehrheit der Verantwortlichen bisher jedoch ab. Für Japan ist aufgrund der Bebenhäufigkeit allerdings nicht nur der Bau von Atomreaktoren ein Risiko. Da das Land, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, nur eine sehr kleine nutzbare Fläche besitzt und der Bau von Offshore-Windparks durch den tieferen Pazifik schwierig ist, muss Japan versuchen die derzeitige Technologie den Verhältnissen vor Ort anzupassen. Deshalb wird aktuell vorrangig der Bau von „schwimmenden“ Windrädern favorisiert.
USA wollen Schimpansenexperimente minimieren
Aufgrund ihrer nahen Verwandtschaft zum Menschen, werden in Europa schon seit 1999 keine Experimente mehr an Menschenaffen durchgeführt. Jetzt hat auch mit dem National Institute of Health, die wichtigste US-amerikanische Einrichtung für Medizinforschung erklärt, dass sie ihre Experimente mit Schimpansen stark reduzieren will. Damit kommt das Institut der Empfehlung des Institute of Medicine nach, das dazu aufgerufen hat, Experimente mit Schimpansen und anderen Menschenaffenarten nur noch im medizinischen Bereich zuzulassen und auch dann ausschließlich, wenn keine anderen Optionen vorhanden sind. Aktuell leben fast 1000 Schimpansen in amerikanischen Laboren als Versuchstiere. Allein für Experimente mit Schimpansen werden in den USA pro Jahr rund 30 Millionen US-Dollar ausgegeben. Gegner der Nutzung von Schimpansen als Versuchstiere argumentieren damit, dass sie unsere nächsten lebenden Verwandten sind und die Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse geringer sind, als zwischen Schimpansen und anderen Tieren.