Die Ergebnisse eines jetzt veröffentlichten Forschungsprojektes zeigen, dass sich das Klima in Deutschland in den kommenden 30 Jahren drastisch verändern wird. In den Wintermonaten soll es zu mehr Regen und damit einhergehenden Überschwemmungen kommen, während im Sommer häufiger mit Trockenheit und großer Hitze zu rechnen ist. Besonders küstennahe Gebiete werden sich auf eine Verdopplung der Niederschlagsmenge in den Wintermonate ab 2040 einstellen müssen. Damit steigen auch die wirtschaftlichen Schäden, die durch Überschwemmungen entstehen um 100 Prozent. Gleichzeitig werden die trockeneren Sommer die Landwirtschaft bedrohen und die Kosten für häufigere Bewässerung erhöhen. „Die Ergebnisse erhöhen den Handlungsdruck, die Vorsorge gegenüber dem Klimawandel zu verstärken“, erklärt der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth. Auch die Rettungsdienste, wie Feuerwehren und das Technische Hilfswerk müssten rechtzeitig aufgestockt und entsprechend ausgebildet werden, um den stärkeren Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Röttgen dringt auf weitere Gorleben-Untersuchungen
Norbert Röttgen, Bundesumweltminister der CDU, ist noch immer davon überzeugt, dass die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben sinnvoll ist und plant, diese auch durchzuführen. Um Proteste zu verringern, will er die Bevölkerung stärker an dem Verfahren beteiligen – sprich informieren. Röttgen: „Ich schlage ihnen eine echte Mitbeteiligung vor als Angebot an alle Bürger“. Dafür will Röttgen einen „Informationskreis“ einrichten und ein Sachverständigengremium bestimmen, durch das Bürger die Sicherheitsbestimmungen mitgestalten dürfen. „Ich garantiere ihnen ein ergebnisoffenes Verfahren“, verspricht der Bundesumweltminister. Das die Bürger sich bereits beteiligt haben, indem sie sich klar gegen eine weitere Nutzung Gorlebens als Endlager für radioaktiven Müll positionierten, ignoriert er geflissentlich. Nicht nur die Bevölkerung, auch die Mehrheit der Kreistagsabgeordneten, lehnen das Angebot Röttgens ab. Grünen-Fraktionschefin Elke Mundhenk: „Wir wollen keinen regionalen Scheindialog.“ Alles richtig. Recht hat allerdings der Bundesminister wenn er darauf verweist: „Der Abfall ist da und begründet eine Verantwortung, der wir nicht entfliehen können.“ Gegen die Endlager zu protestieren ist sinnlos, so lange man die Atommüll-produzierenden Atomkraftwerke akzeptiert.
Biber zum Abschuss freigegeben
Der Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt, hat jetzt, wie die „Märkische Oderzeitung“ berichtet, dem Antrag eines Landwirts statt gegeben und eine Genehmigung für den Abschuss von 5 Bibern erteilt. Weitere Genehmigungen sollen folgen. Biber stehen zwar unter Naturschutz, da sie als bedrohte Tierart gelten, aber sie werden in Märkisch-Oderland für Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen und Deichen verantwortlich gemacht. Dies hat, für den Landrat Gernot Schmidt, Vorrang vor dem Naturschutz. Aktuell wird die Zahl der Biber in diesem Landkreis auf 230 geschätzt. Da die landwirtschaftlich genutzte Fläche in den vergangenen Jahrzehnten, zu Lasten freier Biotope, immer weiter zugenommen hat, kommt es trotz der geringen Zahl an Tieren immer wieder zu, von Bibern verursachten Schäden und damit Kosten, die zu tragen die Gemeinden nicht bereit sind.
Stärkere Kontrolle der Umweltzonen gefordert
Nicht nur die Ausweitung, vor allem eine stärkere Kontrolle der Umweltzonen, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Wie der DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am vergangenen Dienstag erklärte, besteht in dem Bereich, besonders in den neuen Bundesländern, noch ein großer Nachholbedarf. Dabei zeigen Beispiele wie Berlin, dass Umweltzonen, in denen Fahrzeuge ganz verboten sind, oder nur solche mit einem geringem Schadstoffausstoß fahren dürfen, die Qualität der Luft stark verbessern. In Deutschland steigt die Zahl der eingeführten Umweltzonen noch in diesem Jahr auf 48, allerdings wird die Einhaltung, nach Angaben der DUH, nur unzureichend kontrolliert. Auch bei der Kontrolle ist Berlin vorbildlich. Hier wurden nur wenige Ausnahmegenehmigungen erteilt, was eine Erfassung der Fahrzeuge ohne die nötige Umweltplakette erleichtert. Diese werden durch das Ordnungsamt mit einer Geldstrafe abgemahnt. Seit Berlin 2008 Umweltzonen für die Innenstadt eingerichtet hat, wurden über 60.000 Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Rußfilter ausgestattet, was den Rußausstoß im Straßenverkehr um rund 40 Prozent und den Stickoxidausstoß um 19 Prozent vermindert. Trotzdem wurde in Berlin 56 mal eine Überschreitung der von der EU vorgegebenen Luftreinheitsgrenzwerte überschritten. Mit einer Strafe durch die europäische Kommission zur Luftreinhaltung muss der Senat aber nicht rechnen, da diese nur anfällt, wenn nachweislich nicht genug für die Verbesserung der Luftqualität getan wird. Ab Sommer 2011 müssen sich alle deutschen Kommunen an die vorgegebenen Grenzwerte halten. Andernfalls droht ihnen eine Geldstrafe von bis zu einer Million Euro – pro Tag. Das lässt hoffen, dass auch in anderen Städten und Gemeinden zukünftig stärker auf die Einhaltung der eingeführten Abgasgrenzwerte in Umweltzonen geachtet wird.
Müllproblematik: Deutsche trennen zu wenig
Trotz aller Bemühungen um Abfallreduzierung, produzieren die Deutschen immer mehr Müll. 37,2 Tonnen Abfälle kamen im Jahr 2009 zusammen – 1,4 Prozent mehr, als noch 2008, wie das Statistische Bundesamt Wiesbaden mitteilte. Das entspricht 455 Kilogramm Müll pro Jahr und Einwohner. Davon sind durchschnittlich 199 Kilogramm Haus- und Sperrmüll, 143 Kilogramm wieder verwertbare Plastik- und Metallwertstoffe und 11 Kilo Garten- und Bioabfälle. Einen umso größeren Beitrag zum Umweltschutz, leistet daher die Mülltrennung und Wiederverwertung. Allerdings werden nur 56 Prozent aller Haushaltsabfälle getrennt. „Recycling leistet in Deutschland einen großen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Berlin, nach der Veröffentlichung einer neuen Studie zur Abfallverwertung durch das Fraunhofer Institut UMSICHT. Deshalb ist es so wichtig, „dass wir noch mehr Materialien dem Recycling zuführen und so eine wertorientierte wie nachhaltige Rohstoff- und Ressourcenpolitik forcieren“. Das Recycling-Unternehmens Alba wirbt seit Jahren für eine stärkere Nutzung der „Gelben Tonne“. Allein die Alba Group konnte im Jahr 2009 durch die Wiederverwertung der gesammelten Wertstoffe den CO2-Ausstoß einsparen, den eine Million PKW bei einer Fahrt von 36.000 Kilometern verursachen. Durch bessere Trennung der Abfälle durch die Verbraucher, könnten nach Berechnungen von Alba, 30 Prozent mehr an CO2 eingespart werden, als bisher. Derzeit prüft auch das Bundesumweltministerium, verschiedene neue Systeme der Wertstoffsammlung, um die Masse des Restabfalls zu verringern. Das größte Potential der Abfallvermeidung, liegt allerdings in der Einschränkung seiner Produktion – besonders in der Verpackungsmittelindustrie. Dies ist jedoch ein Bereich, den weder das Bundesumwelt- noch irgend ein anderes Ministerium anrühren wird.