Britannien vor 800.000 Jahren erstmals besiedelt

Vor rund 800.000 Jahren, 100.000 Jahre früher als wir bisher glaubten, wanderten die ersten Menschen nach Nordeuropa und wurden dort sesshaft. Gefundene Werkzeuge aus der frühen Steinzeit und Fossilien von Tieren und Pflanzen bestätigten diese neue zeitliche Einschätzung. Britische Wissenschaftler fanden Diese an der ostenglischen Küste in der Nähe von Happisburgh. Damit muss jetzt auch die bisherige Annahme widerlegt werden, dass die damaligen Menschen sich nur bis zum Alpenraum in Europa ausbreiteten und sich bei schwierigen Witterungsverhältnissen immer wieder in wärmere Gefilde zurück zogen.

2005 fanden Wissenschaftler in Suffolk Reste von menschlichen Gemeinschaften, die circa 700.000 Jahre alt waren. Deshalb hatte man seitdem angenommen, dass zu der Zeit die ersten Menschen dauerhaft in Europa sesshaft wurden. Und auch die aktuellen Funde, müssen nicht das letzte Wort auf dem Gebiet sein. Bereits vor 1,8 Millionen Jahren brachen die Frühmenschen auf, um sich von Afrika aus in der ganzen Welt zu verteilen. Das die Besiedelung Nordeuropas länger dauerte und vielleicht von einigen Rückzügen in südliche Richtung unterbrochen wurde, lässt sich natürlich auch jetzt nicht völlig ausschließen. Durch das raue Klima war ein Überleben mit den damals noch geringen Hilfsmitteln wesentlich schwieriger, als in Afrika oder Asien. Trotzdem scheint es den Menschen auch vor 800.000 Jahren schon gelungen zu sein, sich der unwirtlichen Umgebung anzupassen. So fanden die Forscher in Happisburgh Beweise dafür, dass sie in den mit Gras bedeckten Flussgebieten lebten und von der Jagd auf Mammuts, Nashörner und Pferde lebten.