Archiv der Kategorie: Fauna

Wald-Wild-Konflikt in Deutschland

Laut Pressemitteilungen vom 05.05.2010 werden die notwendigen Umbauten in naturnahe Mischwälder durch Wildverbiss großflächig behindert. Dies sind die aktuellen Ergebnisse zum Gutachten des Wald-Wild-Konfliktes und wurden am Mittwoch vom Bundesamt für Naturschutz, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) und der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft in Berlin vorgestellt.

Wild gehört zwar selbstverständlich zum Wald, jedoch sind die Schäden durch Wildtiere sehr bedenklich. Georg Schirmbeck, der Präsident des DFWR, betonte ausdrücklich die Auswirkungen auf die Ökonomie und sagte: „Die tatsächlichen Konsequenzen der Schalenwildschäden für die Waldbesitzer und insbesondere für die kommenden Generationen von Waldbesitzern erscheinen bei konventionellen Schadensbewertungen nicht, weil die ökologischen, insbesondere aber die ökonomischen Nachteile einer Entmischung nicht berücksichtigt werden. Mit dem Verlust von Mischbaumarten durch Wildverbiss entsteht ein an Baumarten ärmerer Wald, der das ökonomische Risiko für den Waldbesitzer deutlich erhöht.“

Doch Waldanteile braucht Deutschland. Nicht nur für die Holzproduktion, sondern auch als Erholungsfaktor. Jedes Kind und fast jeder Erwachsene geht gerne in den Wald. Aber auch für den Trinkwasserschutz ist ein Wald von entscheidender Bedeutung. Um diese Funktionalität „Wald“ zu erhalten, müssen unbedingt Mischwälder aufgebaut werden. Doch dies gelingt durch hohe Wilddichten nur sehr selten. Durch Zäune, die Wild von Wäldern abhalten, entstehen jährlich unnötige Kosten von ungefähr 90 Millionen Euro. Der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft zählt auf die Jäger und sagte: „Um dem gemeinsamen Ziel aber in Zukunft näher zu kommen, muss der Jäger mehr als heute verantwortungsvoller Partner der Waldbesitzer und der Forstwirtschaft werden.“ Diese Aussage macht deutlich, dass in Zukunft mehr Wild geschossen werden darf. Insbesondere Rehwild, da hier die Reduktion dringend erforderlich ist. Aber auch andere Reduktionen sind denkbar, wie zum Beispiel der Verzicht auf Anrechnung von Unfallwild oder die Einschränkung von Wildfütterungen auf Notzeiten. Nun geht es darum die Jäger davon zu Überzeugen nicht den Wildbestandteil weiter nach oben zu treiben, sondern wirklich dem Waldsterben ein Ende zu bereiten.

Der Wolf soll ins Jagdrecht aufgenommen werden

Der Umweltminister Frank Kupfer möchte den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen. Mit dieser Aufnahme möchte Kupfer einer Forderung des Landesjagdverbandes nachkommen. Für eine Bejagung ist die Zahl der Wölfe mit 110 Tieren zu klein, deshalb ist ein abschießen der Wölfe grundsätzlich ausgeschlossen. Kupfer betonte aber, dass sich am Schutzstatus des Wolfes nichts ändern würde. Die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht ist allerdings auch an Bedingungen geknüpft. So sollen zur Unterstützung des bisherigen Wolfsmanagment mindestens fünf Jäger pro Landkreis ausgebildet werden. die Vorkommen der Wölfe zu melden und bei Begutachtung von Tierrissen festzustellen, ob diese durch einen Wolf geschehen sind. Kupfer verwies auch auf andere geschützte Tiere, die zwar im Jagdrecht erfasst sind, aber keinesfalls gejagt werden dürfen, wie Luchs, Fischotter und zahlreiche Greifvögel.

Ausnahmen zum Abschuss bei den Wölfen, wie auch bei anderen seltenen Tierarten werden auch künftig nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden in Abstimmung mit dem Ministerium bei auffälligen Tieren möglich sein.

Mehr als 900 tote Seehunde an der Nordseeküste

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste sind im vergangenen Jahr mehr als 900 Tiere verendet. Die meisten davon waren Jungtiere, die erst im Jahr 2009 geboren wurden. Nach Obduktion ist bei vielen der toten Tiere ein Befall mit Lungenwurm gefunden worden. Doch die Experten tappen dennoch im Dunkeln.

Ist schon wieder eine Seuche wie schon in den Jahren 1988 und 2002 in Sicht?! Bei der Seuche von 2002 kamen im deutschen, dänischen und niederländischen Wattenmeer mehr als 10.000 Seehunde um´s Leben. Damals die Hälfte des gesamten Bestandes. Die Lage hatte sich aber in den letzten Jahren wieder erholt und im Sommer 2009 wurden bisher die meisten Tiere seit Beginn der Zählung im Jahr 1975 gezählt. Die Zahl lag letzes Jahr bei 8415 Seehunden. Noch ist unklar, ob das Jungtiersterben auch in 2010 wieder die Zahl reduzieren wird. Sicher ist allerdings, dass ein Sterben der Jungtiere auch ein generelles Aussterben der Seehunde mit sich ziehen würde.

Ein angelaufenes Forschungsprogramm in den Niederlanden soll Aufklärung bringen.

Niemand will Flocke sehen

Der kleine Eisbär Knut war ja nun wirklich ein Renner. Sein Nachfolger Flocke aus dem Nürnberger Tiergarten scheint seine Rolle als Besuchermagnet wohl nicht Gerecht zu werden – und das ist vielleicht auch gut so!

Heute war nun der erste Tag, wo die Besucher des Tiergartens Flocke zu Gesicht bekommen durften. Es sollen sich aber gerade mal 2 Duzend „Fans“ vorm Tiergarten zusammengefunden haben. Die zusätzlich aufgestellten Kassen und die Tribüne mussten so wohl nicht in Gebrauch genommen werden. Vorerst…

Denn am Wochenende wird es sich wohl erst zeigen, ob Flocke wirklich in Ruhe aufwachsen kann, oder ob es wirklich noch einen Medienhype a  la Knut geben wird.