Archiv der Kategorie: Fauna

Pottwale: Schleudern mit Eisen um sich

Einen interessanten und für unser Ökosystem wichtigen Zusammenhang, haben Biologen jetzt bei näherer Untersuchung des Lebens der Pottwale gefunden. Die 12.000 in den südlichen Ozeanen lebenden Pottwale, scheiden pro Jahr circa fünfzig Tonnen Eisen aus. Dies ist ein wichtiger Teil der Nahrung von Plankton. Plankton besteht aus winzigen Algen, die an der Meeresoberfläche schwimmen. Diese nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, und scheiden wiederum Sauerstoff aus. Wissenschaftler haben jetzt errechnet, dass sich durch die „Eisenproduktion“ der Pottwale so viel neues Plankton bildet, dass dadurch die CO2-Emissionen von 40.000 PkW ausgeglichen wird. Natürlich kann man das Leben der Tiere, die mit uns den Planeten teilen, nicht auf ihre Nützlichkeit reduzieren. Da aber in der kommenden Woche in Marokko die Internationale Walfangkommission über eine weitere Lockerung des Walfangverbotes für Länder wie Japan und Island berät, ist diese neue Erkenntnis für Umwelt-und Tierschützer ein weiteres Argument, um den Abschuss der großen Meeressäuger möglicherweise zu verhindern.

Was machen Orang Utans im Zoo?

Eine interessante Untersuchung hat die Universität Melbourne im Zoo der Stadt durchgeführt. Orang Utans, die durch eine Glasscheibe von den Besuchern des Zoos getrennt sind, wurden dabei beobachtet, dass sie verstärkt Plätze aufsuchen, von denen aus sie die Besucher gut beobachten können. Als die Zoologen einen Teil der Glasscheibe verdeckten, wechselten die Tiere auf die Plätze der anderen Seite. Bisher hatte man angenommen, dass die Menschenmassen, die den Zoo besuchen eine psychische Belastung füe die Tiere darstellen. Das trifft aber offensichtlich nicht auf alle Arten zu. Für die Menschenaffen jedenfalls scheint das Schauspiel, dass ihre menschlichen Verwandten aufführen, recht attraktiv zu sein. Alle höheren Tiere besitzen eine ausgeprägte Lernfähigkeit, die es ihnen ermöglicht, sich ändernden Umweltbedingungen anzupassen. Ein Großteil der durch Beobachtungen erlernten Fähigkeiten werden innerhalb einer Population an den Nachwuchs weiter gegeben. So wurde beispielsweise in der freien Wildbahn, bei verschiedenen Menschenaffen-Stämmen auch ein unterschiedlicher Umgang mit Werkzeugen beobachtet. Folgend auf den Beobachtungen im Melbourner Zoo stellt sich jetzt die Frage, in wie weit die Tiere durch die sie besuchenden Menschen in ihrer Entwicklung beeinflusst werden.

Riesenkrokodile surfen statt schwimmen

Jahrelang rätselten Zoologen, wie es zu der weiten Verbreitung der Riesenkrokodile auf verschiedenen Kontinenten kommen konnte. Denn, obwohl sie einen Großteil ihres Lebens im Wasser verbringen, sind sie extrem schlechte Schwimmer. Jetzt hat Hamish Campbell von der Universität Queensland, 27 Leistenkrokodile mit einem Sender ausgestattet und so ihr Wanderverhalten genau nachvollziehen können. Es stellte sich heraus, das die Tiere nur weiter „schwammen“, wenn eine günstige Strömung in die gewünschte Richtung vorhanden war. Sonst warteten sie einfach an Land auf bessere Bedingungen. Knapp 600 Kilometer konnten die Krokodile auf die Art in 25 Tagen zurücklegen. Das erklärt auch den großen Verbreitungsraum dieser Tiere, der sich über 10.000 Kilometer erstreckt. Bis zu neun Metern werden Salzwasserkrokodile lang und haben praktisch keine natürlichen Feinde.

Handel mit Tigern weiter ungebrochen

Obwohl illegal, gehört der Handel mit unter Artenschutz stehenden Tieren noch immer zu den lukrativen Geschäften, gerade in ärmeren Ländern. So wird in Asien noch immer mit Fellen und Körperteilen, der vom Aussterben bedrohten Tiger Handel getrieben. Die Nachfrage ist so groß, dass ein kompletter Tiger für die Händler einen Wert von bis zu 50.000 Euro hat. Einer der Hauptgründe für die große Nachfrage, ist der in Asien weit verbreitete Aberglaube. Obwohl der medizinische Nutzen sehr fraglich ist und nachgewiesenermaßen erfolgreiche, Medikamente viel günstiger sind, hat sich der Glaube an die wundersame Heilkraft aus Tigerinnereien erhalten. So werden gemahlene Knochen als Rheumamittel angepriesen, Tigerzähne als Heilmittel gegen Asthma und Fett als „Arznei“ gegen Übelkeit. Nur noch circa 3200 Tiger leben in der Wildnis Asiens. Die große Armut vieler Menschen in China oder Indien, verstärkt das Problem. Es ist natürlich leicht, von Profitgier zu sprechen, doch wer um sein Überleben kämpft, kann sich ökologische Bedenken nicht leisten. Deshalb wird es auch keinen wirksamen Artenschutz, ohne den Schutz und die Hilfe für Not leidende Menschen geben.

Pier 39 – Seelöwen in San Francisco

Die Menschen von San Francisco haben nicht schlecht gestaunt, als vor zwanzig Jahren am Hafenpier 39 plötzlich eine Horde Seelöwen auftauchte, und es sich auf den Bootsstegen gemütlich machten. Warum sie sich ausgerechnet einen so lauten und von Menschen benutzten Platz ausgesucht haben, darüber wird viel spekuliert. Aber genau weiß es Niemand.

Die ersten Tiere kamen im November 1989 und es fanden sich schnell Schaulustige ein, die die Tiere beim spielen beobachteten. Und auch die Tiere scheinen mit ihrem neuen Zuhause zufrieden zu sein. Die Horde ist inzwischen auf mehrere hundert Seelöwen angewachsen, die sich sichtlich wohl fühlen. Für Touristen gehört das Pier 39 zu einer der Attraktionen, die man in San Francisco gesehen haben muss. Und so ungewöhnlich das enge Zusammenleben wilder Tiere und Menschen gerade in Großstädten ist, hier funktioniert es. Die Stadt freut sich über die Belebung des Tourismus, und die Seelöwen wissen den Schutz durch die Menschen offensichtlich zu schätzen. Auch im kleinen Rahmen helfen die Einwohner ihren ungewöhnlichen Nachbarn. Wird ein verletztes oder krankes Tier gesehen, kommen die Mitarbeiter der Klinik für Meeressäuger zu Hilfe. Und ein Wachmann wurde von den Betreibern des Hafens angeheuert, der auf den Bootsstegen patrouiliert, die die Seelöwen noch nicht besetzt haben. Ab und an, werden die Stege ja auch noch für ihren ursprünglichen Zweck benutzt.