Die Menschen von San Francisco haben nicht schlecht gestaunt, als vor zwanzig Jahren am Hafenpier 39 plötzlich eine Horde Seelöwen auftauchte, und es sich auf den Bootsstegen gemütlich machten. Warum sie sich ausgerechnet einen so lauten und von Menschen benutzten Platz ausgesucht haben, darüber wird viel spekuliert. Aber genau weiß es Niemand.
Die ersten Tiere kamen im November 1989 und es fanden sich schnell Schaulustige ein, die die Tiere beim spielen beobachteten. Und auch die Tiere scheinen mit ihrem neuen Zuhause zufrieden zu sein. Die Horde ist inzwischen auf mehrere hundert Seelöwen angewachsen, die sich sichtlich wohl fühlen. Für Touristen gehört das Pier 39 zu einer der Attraktionen, die man in San Francisco gesehen haben muss. Und so ungewöhnlich das enge Zusammenleben wilder Tiere und Menschen gerade in Großstädten ist, hier funktioniert es. Die Stadt freut sich über die Belebung des Tourismus, und die Seelöwen wissen den Schutz durch die Menschen offensichtlich zu schätzen. Auch im kleinen Rahmen helfen die Einwohner ihren ungewöhnlichen Nachbarn. Wird ein verletztes oder krankes Tier gesehen, kommen die Mitarbeiter der Klinik für Meeressäuger zu Hilfe. Und ein Wachmann wurde von den Betreibern des Hafens angeheuert, der auf den Bootsstegen patrouiliert, die die Seelöwen noch nicht besetzt haben. Ab und an, werden die Stege ja auch noch für ihren ursprünglichen Zweck benutzt.