Archiv der Kategorie: Klima

CO2-Ausstoß steigt und steigt

Wie aktuelle Untersuchungen zeigen, wächst der CO2-Ausstoß in den G-20-Ländern schneller, als deren Wirtschaft. Während das durchschnittliche Bruttoinlandprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent stieg, wuchs der CO2-Ausstoß im gleichen Zeitraum um 5,8 Prozent. Damit ist erstmals der Emissionsanstieg höher, als das Wirtschaftswachstum. Auch in Deutschland stiegen die CO2-Emissionen mit 3,7 Prozent etwas stärker, als der BIP, der sich nur um 3,6 Prozent erhöhte. Nach Meinung der Studienautoren wird es für Deutschland und die anderen G-20-Staaten schwer werden, die geplanten Ziele des Klimaschutzes noch zu erreichen. „Waren die G-20 beim Klimaschutz bislang nur zu langsam, haben sie jetzt sogar die falsche Richtung eingeschlagen“, kritisierte der PwC-Partner, Michael Werner. Um die angestrebten Klimaschutzziele noch zu erreichen, müsste in den nächsten Jahren die Anstrengungen verdoppelt werden. Werner: „Die für die Einsparungen notwendigen Effizienzsteigerungen halten wir jedoch für schwer erreichbar.“

Luftverschmutzung generiert heftige Stürme

Wissenschaftler weltweit warnen davor, dass die starke Luftverschmutzung die Zahl und Stärke von Naturkatastrophen erhöht. Vor allem das Wetter wird durch Staub- und Chemiepartikel in der Luft zunehmend beeinflusst. Ein internationales Forscherteam hat jetzt die industrielle Verschmutzung über Asien analysiert und mit den Wetterdaten der vergangenen Jahrzehnte verglichen. Dabei wiesen sie einen direkten Zusammenhang zwischen der zunehmenden Verschmutzung der Luft und der wachsenden Stärke von Wirbelstürmen nach. Die höhere Intensität der tropischen Zyklone über dem Arabischen Meer, ist nach Meinung der Wissenschaftler eine direkte Folge der gestiegenen Emissionen. Vor allem Ruß aus Kohleverbrennung und verschiedene Schwefelverbindungen belasten die Luft in den höheren Lagen sehr. Die dichter werdende Masse von Schwebeteilchen in der Atmosphäre verringert die Sonneneinstrahlung und verändert dadurch die Luftströmungen über dem Meer. „Die anormale Zirkulation erzeugt Bedingungen, die für ein Wachstum der tropischen Zyklone besonders günstig sind“, berichten die Wissenschaftler bei der Veröffentlichung ihrer Ermittlungsergebnisse. „Steigen die Aerosol-Emissionen in dieser Region weiter an, wie es vorhergesagt wird, dann könnte sich dieser Trend weiter verstärken.“ Eine zügige Verringerung der Luftverschmutzung würde zumindest die Rußteilchen schnell aus der Atmosphäre auswaschen, was eine Verringerung der Zahl und Schwere der Wirbelstürme in Asien nach sich zöge. Der in Asien ermittelte Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Wetter ist ebenso für alle anderen Kontinente nachweisbar.

Tropensturm wütet über China

Der schwere Tropensturm „Muifa“, der seit Tagen über China und Korea tobt und durch den mindestens vier Menschen ums Leben kamen, hat jetzt einen Deich im Norden Chinas eingerissen, der als Schutzdeich für eine Chemiefabrik fungierte. Dadurch mussten die Menschen der Umgebung auf unbestimmte Zeit evakuiert werden. Bisher teilten die chinesischen Behörden den Nachrichtenagenturen nicht mit, welche eventuell gefährlichen Chemikalien aus dem beschädigten Chemiewerk auslaufen könnten. Bekannt ist, dass in der Fabrik eine brennbare und krebserregende Flüssigkeit namens Paraxylol hergestellt wird, die für die Herstellung verschiedener Polyesterfasern und Filmmaterial benutzt wird. Arbeiter versuchen derzeit den Deich wieder instand zu setzen. Der Sturm „Muifa“ zog zuvor schon über den Osten Chinas. Er zerstörte dabei mehr als 170 Häuser und verursachte nach bisherigen Schätzungen finanzielle Schäden in Höhe von 207 Euro. Auch in Nord- und Südkorea verursachte der Sturm schwere, noch nicht näher benannte Schäden und bewirkte einen Stromausfall in 320.000 Haushalten.

Megasturm wütet in Australien

Der Monstersturm „Yasi“ hat, zwei Stunden später als erwartet, den Nordosten Australiens heim gesucht. Mit einer Sturmstärke fünf ist er ähnlich gewaltig, wie der Hurrikan „Katrina“ vor fünf Jahren. Glücklicherweise hatten die Menschen einen Tag lang Zeit, sich darauf vorzubereiten. Seit Dienstag waren zehntausende, vor allem ältere und kranke Menschen, aus den gefährdeten Gebieten evakuiert worden. Diejenigen, die nicht bereit waren ihr Heim zu verlassen, verbarrikadierten ihre Häuser und bekamen Anweisungen, wie sie sich am sichersten im Falle einer Beschädigung oder Zerstörung ihres Hauses zu verhalten haben. Mit einer Geschwindigkeit von 290 Stundenkilometern begann der Sturm gegen Mitternacht in den Orten Innisfail und Cardwell zu wüten. Strommasten und Bäume wurden ausgerissen oder umgeknickt und die Dächer etlicher Häuser abgedeckt. Selbst Notunterkünfte blieben wurden teilweise zerstört. Neun Meter hohe Wellen überrollten die Küste und überfluteten ganze Ortschaften. Nach fast vier Stunden zog er weiter ins Landesinnere. Anna Bligh, Regierungschefin von Queensland, sprach der Bevölkerung der Gegend um Cairns, die am stärksten betroffen war Mut zu, wies aber auch darauf hin, dass dies der stärkste Sturm seit 1918 sei: „Die nächsten 24 Stunden werden, offen gesagt, 24 sehr furchteinflößende Stunden werden“. 4000 Soldaten stehen bereit, um nach Ende des Sturms erste Hilfe leisten zu können. Wie schwer das Ausmaß der Zerstörung ist, dass der Sturm bisher angerichtet hat, kann noch nicht abgeschätzt werden. Meteorologen haben allerdings berechnet, dass „Yasi“ weitaus gefährlicher ist, als der Sturm der 1974 in der australischen Stadt Darwin 71 Menschen das Leben kostete und 90 Prozent aller Häuser der Stadt zerstörte.

Update:

Australien ist es gelungen, den Jahrhundertsturm „Yasi“ zu überstehen, ohne den Verlust von Menschenleben beklagen zu müssen. Drei Menschen werden allerdings noch vermisst. Das glimpfliche Überstehen des Sturms, ist vor allem den hervorragenden Präventionsmaßnahmen der australischen Regierungsbehörden zu verdanken. Mit einer Geschwindigkeit von 290 Kilometer pro Stunde, tobte der „Monster-Zyklon“, über die sehr dicht besiedelte Nordostküste Australiens. Dabei richtete er große Schäden an. Noch immer kann die Zahl der zerstörten Häuser nicht genau beziffert werden. Da der Sturm auch die Infrastruktur in Queensland schwer beschädigt hat, sind derzeit 177.000 Menschen ohne Strom. Neben Wohn- und Geschäftshäusern, wurde auch der Viehbestand und die Ernte unzähliger Höfe vernichtet. Trotzdem sind die Menschen über den Ausgang der Katastrophe erleichtert. Umweltexperte John Merson, von der Universität New South Wales warnt jedoch, dass sich Australien wegen des Klimawandels auf eine Häufung schwerer Katastrophen einstellen muss. Merson: „Wegen des Klimawandels haben wir einen Wirbelsturm der Kategorie fünf – aber seltsamerweise ignorieren wir diese Tatsache völlig“

Warme Meeresströmungen beschleunigen Eisschmelze zunehmend

Wie eine neue Studie zeigt, wird das Abtauen des Meereseises durch warme Atlantikströmungen zusätzlich beschleunigt. Robert Spielhagen vom Leibniz-Institut, konnte dies durch die Untersuchung von Meeressedimenten feststellen. In der Nähe des Meeresbodens lebende Kleinstlebewesen hinterlassen nach ihrem Tod Kalkschalen, die zu Boden sinken. Da verschiedene Arten verschiedene Wassertemperaturen zum Überleben benötigen, kann durch die Zuordnung der Funde zu der jeweiligen Art die Temperatur des Wassers vergangener Jahrhunderte sehr genau bestimmt werden. Spielhagen: „Vieles spricht dafür, dass der beschleunigte Rückgang des Meereises und die in den vergangenen Jahrzehnten gemessene Erwärmung von Ozean und Atmosphäre in der Arktis unter anderem eine Folge des verstärkten Wärmetransports aus dem Atlantik sind“. Die Untersuchung bewies, dass die Wassertemperatur zwischen Grönland und Spitzbergen in den letzten hundert Jahren um zwei Grad Celsius angestiegen ist. „Die heutigen Temperaturen des Atlantikwassers in der Framstraße liegen etwa 1,5 Grad Celsius höher als etwa im klimatisch warmen Hochmittelalter. Eine solche Erwärmung von Atlantikwasser in der Framstraße hebt sich wesentlich von den Klimaschwankungen der vergangenen 2.000 Jahre ab“, warnt der Geologe. Welche Auswirkungen das Schmelzen des Meereises langfristig auf uns haben wird, kann bisher nicht abschließend belegt werden.