Die Mitarbeiter der Umweltorganisation Greenpeace orteten inzwischen einen großflächigen Rohölfilm auf der Meeresoberfläche, 240 Kilometer vor der schottischen Küstenstadt Aberdeen. Das Öl stammt aus einem Leck der Gasplattform Elgin, die zum französischen Energiekonzern „Total“ gehört. Die Plattform war bereits vor acht Tagen vollständig evakuiert worden, nachdem ein Leck in einer der Gasleitungen auftrat. Inzwischen konnte zwar die akute Gefahr einer Explosion gebannt werden, allerdings treten noch immer größere Mengen Gas aus. Ein Sprecher des Unternehmens versicherte, dass davon keine Gefahr für die Umwelt ausgehe, da es sich bei dem ausströmenden Gas um ein „leichtes Gas-Kondensat“ handele, dass schnell verdunstet. Da in der Vergangenheit durch Energiekonzerne oft das wahre Ausmaß solcher Katastrophen verschleiert wurde, hat sich Greenpeace entschlossen selbst ein Forschungsschiff zur Untersuchung eventueller Schäden in die Nordsee zu schicken. Meeresexperte Christian Bussau, widerspricht nach Sichtung des Ölteppichs der Verharmlosung des Vorfalls durch die Konzernleitung von „Total“. Bussau: „Auf dem Wasser schwimmen größere Mengen Öl. Es ist überall, ich würde sagen, der Film ist mehrere Kilometer lang und hunderte Meter breit“. Nach eigenen Angaben arbeitet der Energiekonzern derzeit zwei Pläne aus, um den Gas- und Ölaustritt zu stoppen. Zum einen soll mit Hilfe eines speziellen Tankers schwerer Schlamm in das Bohrloch gepumpt werden, zum anderen plant „Total“ zwei Entlastungsbohrungen, die allerdings sehr zeitaufwendig sind und noch ein halbes Jahr dauern könnten. Neben dem täglichen Förderausfall im Wert von rund 1,5 Millionen US-Dollar, kommen für die Arbeit gegen das Leck noch eine Million US-Dollar (circa 750.000 Euro) pro Tag an Kosten hinzu. Wie groß jedoch die Umweltschäden sind, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
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Hasen auf der Roten Liste
Trotz ihrer scheinbar häufigen Präsenz, sind in Deutschland die Hasenbestände vom Aussterben bedroht. Vor allem Feldhasen gelten inzwischen als stark gefährdet und sind sogar auf der Roten Liste verzeichnet. Zwar gibt es noch immer tausende der scheuen Tiere, allerdings ist eine hohe Population auch für den Fortbestand der Art notwendig, da Feldhasen viele Feinde wie Füchse, Marder und Raubvögel haben und bei zu geringer Populationsdichte schnell aussterben können. Die größte Gefahr für Hasen liegt allerdings in der Bebauung und Versiegelung von Grünflächen durch den Menschen. Dadurch geht den Tieren nicht nur der Platz zum leben verloren, sondern auch die für ihre Gesunderhaltung notwendigen Kräuter. Durch die intensiv bewirtschafteten Felder sterben nicht nur junge Hasen durch Mäh- und Dreschmaschinen, auch die überlebenden Tiere finden nicht mehr genug abwechslungsreiche Nahrung. Dem entgegenwirken würde eine stärkere Rückbesinnung auf ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung und die Schaffung von Brachlandschaften, in denen nicht nur Hasen, sondern auch andere seltene Kleinsäuger und Vogelarten überleben könnten.
Rewe verzichtet auf Hummer
Wie ein Sprecher des Unternehmens jetzt bekannt gab, wird der zur Rewe-Gruppe gehörende Discounter in Zukunft keinen Hummer mehr verkaufen. Die Frischfisch-Theken bleiben zwar erhalten, aber Hummer und Hummerprodukte werden dort nicht mehr zu finden sein. Damit will Rewe „ein Zeichen setzen“, weil der Fang und die oft Monate dauernde Lagerung der Hummer, sowie die noch immer übliche Tötung durch kochendes Wasser, großes Leid für die Tiere bedeuten. Das Unternehmen ließ weiterhin verlautbaren, dass bei Rewe ab sofort bei der Planung des Warensortiments mehr Rücksicht auf die Tier-gerechte Haltung der Nutztiere genommen werden soll. Die Albert Schweitzer Stiftung, die sich für mehr Tierschutz und Tierrechte einsetzt, begrüßt die Ankündigung. Die Stiftung hatte mit allen großen deutschen Supermarktketten wegen eines Verkaufsstopps für Hummer verhandelt, jedoch nicht mit einer so schnellen positiven Reaktion seitens der Firmenleitung gerechnet und reagierte erfreut auf die Sortimentänderung.
Wiederkehr der Wölfe ist kein Problem
Die allmählich in Deutschland wieder auftauchenden Wölfe, stellen nach bisherigen Beobachtungen keine Gefahr für Menschen oder Haus- und Nutztiere dar. Wie eine Untersuchung der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Görlitz gezeigt hat, liegt der Anteil der Nutztiere als Beutetier für Wölfe bei weniger als einem Prozent. Am häufigsten ernähren sich Wölfe von wilden Huftieren, wie Rehen und Rotwild. Dies macht rund 77 Prozent ihres Speiseplans aus. Wildschweine und Hasen werden ebenfalls gern erbeutet. Das sich Wölfe an weidenden Schafen, jungen Rindern oder Hühnern vergreifen, kommt dagegen sehr selten vor. Das liegt vermutlich am Geruch der Menschen, die mit den Tieren in Berührung kommen und den Wölfen Gefahr signalisiert. Wölfe waren seit Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Erst im Jahr 2000 wurde ein Wolfspaar in Sachsen gesichtet, dass aus Polen eingewandert war und sich so wohl fühlte, dass es Nachwuchs bekam und hier aufzog. Inzwischen leben neun kleine Wolfsrudel, mit insgesamt 60 Tieren, von denen mehr als die Hälfte noch Jungtiere sind, wieder in Sachsen und Brandenburg. Einzelne Wölfe wurden auch in Mecklenburg, Bayern und Niedersachsen gesichtet. Zwar stehen Wölfe seit den neunziger Jahren in Deutschland unter Naturschutz, doch die Vorurteile gegen das Raubtier bestehen weiter – vor allem bei Landwirten und Tierhaltern, die um ihre Jungtiere fürchten. „Solange Schafe und Co. gut geschützt werden und es genug Auswahl unter den Wildtieren gibt, gehen Wölfe nicht die Gefahr ein, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden konfrontiert zu werden“, erläutert der Görlitzer Zoologe, Hermann Ansorge. Um die Ressentiments gegen die wieder hier heimischen Wölfe zu entschärfen, gibt es in Sachsen staatliche Zuschüsse für Maßnahmen zum Herdenschutz, wie zum Beispiel den Kauf von Elektrozäunen. Konflikte zwischen Landwirten und Wildtier-Schutz sind allerdings auch nichts Neues. Ähnliche Probleme bestehen bei übermäßigen Wildschwein- oder Rehbeständen, die oftmals für hohe Fraßschäden auf Äckern verantwortlich sind. Für Deutschland ist die Wiederkehr der Wölfe jedoch ein gutes Zeichen, belegt es doch, dass unsere Wälder über stabile Tier- und dafür als Grundlage, auch Pflanzenpopulationen verfügen.
EU bleibt hart gegen Käfighaltung
Die zuständige EU-Kommission lehnt die Forderung deutscher Geflügelzuchtbetriebe nach einer Änderung der seit Januar verbotenen Käfig- und Kleingruppenhaltung ab. Verschiedene Zuchtverbände hatten um finanzielle Unterstützung oder eine Verlängerung der Übergangsregelung gebeten. „Es ist nicht unsere Absicht, die zu belohnen, die die nötigen Investitionen unterlassen haben“, konterte dagegen der Sprecher des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Zwar ist in Deutschland die Käfighaltung bereits seit einem Jahr gesetzlich untersagt, allerdings hatten die Züchter bisher noch die Möglichkeit, Geflügel in sogenannten Kleingruppen-Käfigen unterzubringen. Diese sind etwas größer als bei der früheren Einzelhaltung. Aufgrund der zu hohen Besetzung sind die darin gehaltenen Hühner jedoch noch immer hohem Stress ausgesetzt. Außerdem nutzte die verarbeitende Lebensmittelindustrie importierte Eier aus Käfighaltung, was ab sofort ebenfalls nicht mehr gestattet ist. Den Hinweis auf einen zu erwartenden Engpass für Hühnereier sieht der EU-Kommissar ebenfalls nicht als problematisch. Für ihn sei dass ein Zeichen dafür, dass die EU-Gesetze eingehalten und „illegale Eier vom Markt ferngehalten werden“.