Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Smog in China hindert bereits die Sicht

Inzwischen ist der Smog in China so massiv, dass er die Sicht dermaßen verringert, das sogar der Straßen- und Flugverkehr in der Hauptstadt behindert wird. Hunderte Flüge des Pekinger Flughafens mussten in den vergangenen Tagen gestrichen und zahlreiche Autobahnabschnitte gesperrt werden. Wie die US-amerikanische Botschaft in Peking bekannt gab, liegen die Werte der Smog-Messungen weit über der von der chinesischen Regierung proklamierten Höhe und haben mittlerweile ein „gefährliches“ Niveau erreicht. Die abgesagten Flüge behindern sowohl den Inlands- als auch den Auslandsverkehr beträchtlich. Auch Flüge der deutschen Lufthansa sind vom zeitweiligen Flugverbot in Peking betroffen. Am Montag wurden ebenfalls fast alle wichtigen Autobahnverbindungen gesperrt, die die Landeshauptstadt mit den anderen chinesischen Städten verbinden. Erst allmählich können erste Fahrbahnabschnitte wieder freigegeben werden. Nach Analysen der UNO ist Peking mit seinen 20 Millionen Einwohnern weltweit die Stadt mit der größten Luftverschmutzung. Dies liegt vor allem daran, dass der steigende Energieverbrauch durch Kohlekraftwerke in und um Peking erzeugt wird. Auch die Zahl der Fahrzeuge ist in Peking aufgrund der hohen Einwohnerzahl in den vergangen Jahren stark gestiegen. Dadurch sammeln sich über der Stadt Schadstoffe wie Stickstoffoxid und Schwefeldioxid, die eine dauerhafte Dunstglocke bilden. Allmählich lösen die sich häufenden Smog-Warnungen auch in China öffentliche Diskussionen aus, was darauf hoffen lässt, dass sich die Regierung des Landes zeitnah gezwungen sehen wird, dass Problem anzugehen und zu lösen.

Einbruch in französischer Atomanlage

In einer spektakulären Aktion haben Umweltaktivisten von Greenpeace auf verheerende Sicherheitslücken in dem französischen Atomkraftwerk Nogent-sur-Seine, in der Nähe von Paris, aufmerksam gemacht. Sie drangen ohne große Schwierigkeiten am vergangenen Montagmorgen in das Kraftwerk ein. Nur fünfzehn Minuten brauchten die Greenpeace-Mitglieder, nach eigenen Angaben, für diesen Einbruch. Es gelang ihnen auf der Kuppel einer der zwei dort stehenden Reaktoren ein Spruchband anzubringen auf dem „Sichere Atomkraft gibt es nicht“ stand – was sie durch ihre Aktion wohl auch bewiesen haben. Das französische Innenministerium wies darauf hin, dass die Reaktoranlage zu keiner Zeit in Gefahr gewesen sei. Auch der Stromkonzern EDF behauptete, dass die Einbrecher sofort bemerkt worden wären. Warum sie diese nicht sofort verhaften ließen, blieb jedoch offen. Wären die Einbrecher keine Aktivisten, sondern Terroristen mit Sprengstoff gewesen, könnte heute wohl nicht davon gesprochen werden, dass keine Gefahr bestanden hätte. Der Präsidentenberater Henri Guaino forderte, trotz der Beschwichtigungsversuche, dass aus dem Vorfall Konsequenzen zu ziehen und die Sicherheit der Anlage zu überprüfen sei. Auch der französische Industrieminister war besorgt über die Leichtigkeit, mit der die Sicherheitsvorkehrungen eines französischen Atomkraftwerks überwunden werden konnte. Frankreich unterhält 58 Atomkraftwerke und ist damit der größte Atomstromerzeuger in Europa. Auch die Reaktor-Katastrophe in Fukushima änderte nichts daran, dass die französische Regierung weiterhin an Atomkraft festzuhalten gedenkt.

Klimaschutz-Index: Deutsche Klimapolitik als leicht verbessert

Im aktuellen Klimaschutz-Index, der von der Umweltorganisation Germanwatch erstellt wurde, wird die deutsche Klimapolitik als leicht verbessert bewertet. Durch das neue Energiekonzept, dass die Stromerzeugung mit Hilfe alternativer Energien fördern soll und dadurch die Treibhausgasemissionen vermindert, gelangte Deutschland im Klimaschutz-Index von Rang sieben auf Rang sechs. Kritisiert werden allerdings die noch immer nicht ausreichenden Bemühungen aller Staaten, die geplante Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad zu erzielen. Deshalb blieben auch im diesjährigen Klimaschutz-Index die ersten drei Ränge unbesetzt. Die bisher positivste Bewertung erhielt Schweden. In Schweden ist es vor allem bei der Heizungstechnik gelungen, Treibhausgasemissionen stark zu verringern. Auch Großbritannien konnte den Ausstoß klimaschädlicher Gase vermindern. Allerdings bemängelt Germanwatch auch hier die nachlassenden Bemühungen der Regierung. Wie schon in der Vergangenheit wurde auch dieses Jahr wieder die USA gerügt, deren Ausstoß an Treibhausgasen unverändert hoch ist. In Indien, Saudi-Arabien, Kasachstan, Iran und China steigen die Emissionswerte sogar dramatisch an. Erste Pläne für erneuerbare Energien lassen jedoch auf ein allmähliches Umdenken, zumindest im Reich der Mitte hoffen. Die Umweltorganisation Germanwatch bewertet jedes Jahr 58 Industriestaaten, die für 90 Prozent der global produzierten CO2-Emissionen verantwortlich sind, im Hinblick auf ihre Bemühungen diese zu verringern. Dabei werden aktuelle CO2-Werte ebenso berücksichtigt, wie eingeleitete Maßnahmen für nachhaltigen Klimaschutz.

Effizienzskala für Neuwagen seit Dezember Pflicht

Seit dem 1. Dezember gilt für alle Neuwagen, dass beim Verkauf mit farblich markierten Kennzeichnungen ihre jeweilige CO2-Effizienz angegeben werden muss. Dadurch sollen potentielle Käufer vorab besser über den Energieverbrauch und die CO2-Bilanz ihres Wunschautos informiert werden. Ähnlich wie bei der geplanten Lebensmittel-Ampel, erfolgt die Kennzeichnung über eine Farbenskala. Die Einordnung in die passende „Effizienzklasse“ wird anhand des Fahrzeuggewichts und des CO2-Ausstoßes berechnet. Insgesamt acht verschiedene Effizienzklassen von A+ = Dunkelgrün, bis G = Rot sind dafür vorgesehen. Umweltschutzverbände und Klimaschützer kritisieren die Kennzeichnungsregelung als irreführend und nicht aussagekräftig genug. Das Kennzeichnungsmodell unterscheidet nicht zwischen dem tatsächlichen CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs, sondern legt lediglich fest, wie effizient ein Modell im Verhältnis zum Druchschnittswert von Modellen der jeweiligen Gewichtsklasse ist. Dadurch könnten auch sehr klimaschädliche Fahrzeuge, wie beispielsweise Geländewagen, eine gute CO2-Bilanz attestiert bekommen. Auch die Umweltschutzorganisation der BUND kritisierte das geplante Label und warnte davor, auf diese „Verbrauchertäuschung“ herein zu fallen. Gute CO2-Bewertungen sollten statt dessen die Fahrzeuge erhalten, die tatsächlich einen niedrigen CO2-Ausstoß vorweisen können.

Hohe Strafe für Ölkonzern Chevron

Der US-amerikanische Ölkonzern Chevron, muss jetzt eine Entschädigung von 20 Millionen Euro als Strafe für die von ihm verursachte Ölkatastrophe vor Brasilien bezahlen. Weitere Strafzahlungen werden derzeit vom Bundesstaat Rio de Janeiro vor Gericht erstritten, wie der Umweltminister Rios, Carlos Minc, ankündigte. Das Umweltministerium rechnet mit Kosten für die Beseitigung der Ölpest in Höhe von 41 Millionen Euro. Diese soll, nach Meinung der brasilianischen Regierung, von dem verursachenden Unternehmen getragen werden. Umweltminister Minc kündigte an, dass Rio de Janeiro kein „Ort der Straflosigkeit“ für ökologische Straftaten sein werde. Zusätzlich plant Minc, das Unternehmen Chevron für die nächsten fünf Jahre von allen Ausschreibungen auszuschließen. Die von Chevron verursachte Katastrophe sei die Folge von „Nachlässigkeit“ und „vermeidbar“ gewesen. In dem von Präsidentin Dilma Rousseff einberufenen Krisentreffen versicherte der brasilianische Energieminister, Edison Lobao, dass der Unfall mit „äußerster Härte“ untersucht und bestraft werde. Chevron muss mit mehreren Strafen in Millionenhöhe rechnen, da das Unternehmen mit teilweise falschen Angaben versucht hatte, den Unfall zu vertuschen. Inzwischen hat der Konzern die volle Verantwortung für die Ölkatastrophe übernommen. Anfang November kam es zu einem Leck in einer Ölförderanlage der Firma, aus dem zwischen 5000 und 8000 Barrel Rohöl ins Meer gelangt war.