Im Forschungszentrum für Energie in Niedersachsen wurde jetzt eine Machbarkeitsstudie erstellt. Getestet wurde die Idee, Pumpspeicherkraftwerke in ehemaligen Erzbergwerken im Harz einzurichten. Dort soll der Strom aus Offshore-Windparks gespeichert werden. Dies geschieht, indem überschüssiger Strom dazu verwendet wird, Wasser in ein höher gelegenes Becken zu pumpen, aus dem es bei Bedarf wieder abgelassen wird. Die dabei frei werdende Energie wandeln Turbinen wieder in Strom um. Seit über 100 Jahren gibt es bereits oberirdische Speicherseen. Jetzt soll in einem Pilotprojekt erstmals eine unterirdische Anlage in einem Schacht im Harzer Bad Grund gebaut werden. Die an der Machbarkeitsstudie beteiligten Wissenschaftler finden das Konzept akzeptabel. Im ehemaligen Erzbergwerk in Bad Grund könnte bei einer Fallhöhe von rund 700 Metern eine Stromleistung von 100 Megawatt gespeichert werden. Damit ließe sich ganz Bad Grund mit Strom versorgen. 2019 soll die Anlage fertig sein und ihren Betrieb aufnehmen. Ist sie erfolgreich, könnten schnell weitere unterirdische Anlagen folgen. Durch die Errichtung neuer Windkraftanlagen, die bereits in Planung sind, werden auch mehr Pumpspeicherwerke benötigt. Für drei Bergwerke allein im Harz ergaben die Untersuchungen ein positives Ergebnis. Der einzige Nachteil ist, dass dabei 20 Prozent der ursprünglich erzeugten Energie verloren geht. Das ist allerdings derzeit nicht zu ändern, da es trotzdem noch immer effektiver ist, Anlagen wie die Offshore-Windparks dort zu bauen, wo sie am stärksten ausgelastet werden.
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Ölaustritt durch beschädigte Ölplattform in der Nordsee
Aus einer beschädigte Ölplattform tritt bereits seit Tagen Öl in die Nordsee aus. Die Plattform gehört dem Ölkonzern Shell, der bisher ein Leck bestritten hat. Inzwischen gab der Technische Direktor von Shell, Glen Cayley, ein Statement ab und erklärte, dass „Die Quelle unter Kontrolle“ sei. Maximal fünf Barrel Öl laufen nach seinen Angaben derzeit pro Tag aus. Diese kleinere Leck ist für die Mitarbeiter schwer zu finden, da es unter Wasser liegt und von diversen Wasserpflanzen verdeckt würde. Lediglich aus der Luft konnte der Ölstrom bereits grob lokalisiert werden. Nach bisherigen Schätzungen sind in den vergangenen Tagen bereits 216 Tonnen Rohöl in die Nordsee geflossen. Das ist der schwerste Vorfall dieser Art, seit über zehn Jahren. Inzwischen wurde auch das deutsche Havariekommando eingeschaltet. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt erarbeiten die Mitarbeiter jetzt eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölteppich die deutsche Küste erreicht. Die Firma Shell gab am Sonntag an, dass der Ölteppich eine Größe von 31 Kilometern Länge und bis zu 4,3 Kilometern Breite erreicht hat. Durch die Bewegung der Wellen verteilt sich das Öl allmählich im Meer. Welche Auswirkungen es auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt hat, ist nicht abzusehen. Richard Dixon, der Direktor der WWF Schottland kritisiert den Konzern: „Es ist eindeutig, das Shell große Schwierigkeiten im Umgang mit seiner undichten Leitung hat. Das lässt einen wirklich die Fähigkeit der gesamten Industrie infrage stellen zu reagieren, wenn ein solcher Unfall auf weit größerer Ebene in den sehr viel schwierigeren Gewässern der Arktis passiert wäre.“ Außerdem müsse untersucht werden, wie lange Shell über die undichten Stellen informiert war, bevor die Behörden hinzu gezogen worden. Grünen-Chefin Claudia Roth fordert die deutsche Regierung auf, nicht auf die „Vertuschungsmanöver“ des Ölkonzerns herein zu fallen und endlich alle bekannten Fakten des Vorfalls offen zu legen. „Shell streicht die Profite ein, die Umwelt und betroffenen Menschen dürfen dafür bezahlen“, kritisiert die Grünen-Chefin.
Wachsendes Interesse an Windpark-Investitionen
Die Ökostrom-Einspeisevergütung lockt verstärkt auch Investoren aus dem Ausland nach Deutschland. So hat sich jetzt der Finanzinvestor Blackstone entschieden, circa 1,2 Milliarden Euro in zwei neue Windparks in der Nordsee zu investieren. Eine Million Haushalte sollen mit dem dort produzierten Strom versorgt werden können, wie Blackstone-Manager Sean Klimczak am Freitag in Berlin öffentlich bekannt gab. Auch die Energieunternehmen RWE und Eon planen den Bau neuer Windkraftanlagen. Beide Firmen wollen je eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt bauen. Das entspräche für beide Windparks zusammen der Leistung eines Atomkraftwerkes. Tilman Schwencke, vom Vorstand des Verbandes Offshore-Forum Windenergie freut sich über die Pläne der großen Konzerne, da Windenergie noch immer eine sehr junge Technologie ist: „Deshalb ist es wichtig für die gesamte Branche, dass ein Finanzinvestor wie Blackstone beweist, dass solche Projekte zu stemmen sind.“ Sean Klimczak gibt aber auch zu, dass es gerade die große staatliche Förderung ist, die solche Projekte für ihn attraktiv machen: „Ohne diese Förderung würden wir das Projekt nicht verfolgen.“ Dies weiß natürlich auch die deutsche Regierung. Um die für die nächsten zehn Jahre geplanten Klimaziele erreichen zu können, werden noch rund 80 weitere Anlagen in dieser Größenordnung gebaut werden müssen.