Wie die UN-Wetterorganisation WMO ermittelte, hat sich die Erdatmosphäre in den vergangenen 15 Jahren stärker aufgewärmt, als jemals zuvor, seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Diese werden seit 1850 gemessen und registriert. Um rund ein halbes Grad Celcius erwärmt sich die durchschnittliche Temperatur demnach pro Jahr – das ist wesentlich mehr, als bisher angenommen. Während 2010 ein absoluter Temperaturrekord gemessen worden war, ist das laufende Jahr 2011 noch immer das zehntwärmste Jahr, seit 1850. Derzeit hat das Eis in der Arktis die geringste je gemessene Ausdehnung. Kein ernst zu nehmender Wissenschaftler zweifelt mehr daran, dass die Erderwärmung auf die Industrieabgase zurück zu führen ist. „… dass sich das Weltklima erwärmt und dass diese Erwärmung auf menschliches Handeln zurückzuführen ist“, erläutert der WMO-Chef Michel Jarraud. Dadurch steigt nicht nur der Meeresspiegel, auch das Risiko für Wetterextreme erhöht sich. Im vergangenen Jahr waren besonders Guatemala, Pakistan, Kolumbien und Russland von den Auswirkungen extremer Wetter betroffen. Dies ist eines der Themen auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Sie findet aktuell in Durban, mit Vertretern von über 190 Ländern statt. Für die nahe Zukunft rechnen Experten damit, dass die Entwicklungsländer stärker als Europa von Hitzewellen und einer zunehmenden Zahl an Stürmen und Überschwemmungen betroffen sein wird. Seit 1991 sind mehr als 710.000 Menschen durch Extremwetterereignisse umgekommen. Die entstandenen materiellen Schäden werden mit rund 1,7 Billionen Euro veranschlagt. Auf der bis zum 9. Dezember tagenden Konferenz, soll ein globales Klimaschutzabkommen erarbeitet und unterzeichnet werden, wodurch sich alle Industrieländer zu einer Senkung des CO2-Ausstoßes verpflichten müssten. Gerade bei den Regierungen der sogenannten Schwellenländer, wie China oder Indien, die mit am stärksten von heftigen Wetterextremen betroffen sind, gibt es jedoch aufgrund des erhofften Wirtschaftswachstums große Ressentiments gegen das Abkommen. Als Voraussetzung für ihre Zustimmung verlangen sie, dass sich auch die USA verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Leider hat sich in den USA bisher das Verständnis für die Notwendigkeit von Umwelt- und Klimaschutz nicht durchsetzen können, so dass anzunehmen ist, dass auch die laufende Klimaschutzkonferenz wieder scheitert. „Der Glaube an das unbegrenzte Wachstum der Wirtschaft und nationale Egoismen sind die Ursachen des absehbaren Scheiterns des Klimagipfels in Durban“, erklärt Hubert Weinzierl, der Präsident des Deutschen Naturschutzrings.