Die Europäische Union will sich jetzt mit einer umfassenden Reform des Fischereirechtes um einen besseren Schutz der Meere vor Überfischung bemühen. „Wir müssen handeln, um alle Fischbestände wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen“, mahnte die europäische Fischereikommissarin Maria Damanaki. Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen alle Fischbestände auf ein Niveau gebracht werden, durch das langfristig das Überleben aller Arten gesichert werden kann. Die bisherigen EU-Bemühungen dazu, wurden jetzt als gescheitert betrachtet. Die Fischereikommissarin schlug vor, dass nicht politische oder wirtschaftliche Interessen die Höhe der Fischfangquoten bestimmen sollten, sondern das zukünftig streng nach wissenschaftlichen Kriterien entschieden werde, welche Fangquoten für die einzelnen Arten angemessen sind. Außerdem möchte sie in Zukunft verbieten, dass der „Beifang“ wieder ins Meer zurück geworfen wird. Als Beifang werden Fische betrachtet, die nicht die „richtige“ Größe für die Verarbeitung haben, oder einer Art angehören, die derzeit nicht auf dem Markt gefragt ist. Zurück ins Meer wirft man sie, damit sie nicht auf die Fangquoten angerechnet werden. Allerdings ist dies für den Fischschutz unnütz, da die meisten Fische bis dahin schon tot, oder verletzt sind und bald sterben. Rund 25 Prozent aller ins Netz gehenden Fische zählen dazu. Die europäischen Fischbestände sinken seit Jahren, so dass viele Arten bereits fast ausgerottet sind.