Die deutschen Bauernverbände beklagen in diesem Jahr massive Ernteausfälle durch Nagerschäden. Vor allem Wühl- und Feldmäuse erschweren den Landwirten das Leben. Die Verantwortung dafür tragen nach Meinung der Geschädigten vor allem die Politik und der Naturschutzbund (NABU). Der vergangene milde Winter hat die Vermehrung der Feldmäuse stark begünstigt. Rund zehn Prozent Verlust werden den kleinen Nagern zugeschrieben. In einigen Regionen, wie Sachsen oder Rheinland-Pfalz, liegen die Ausfälle aufgrund der gestiegenen Mäusepopulation bei bis zu 50 Prozent. „Es gibt teilweise erhebliche Ernteverluste“, klagt Frieder Zimmermann, der Sprecher der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer. Anträge auf Sondergenehmigungen für den Einsatz von Giftködern, wurde durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz abgelehnt. NABU-Referent Julian Heiermann wehrt sich gegen die Beschuldigung, Natur- und Umweltschutz wären die Hauptursache der Ernteausfälle. Heiermann: „Das Problem ist wenigstens in Teilen hausgemacht.“ Zur massiven Vermehrung von Wühl- und Feldmäusen kommt es vor allem durch Monokulturen und fehlende Rückzugs- und Brutstätte für Greifvögel, die natürlichen und effizientesten Feinde der Mäuse. Nur ein Umbau der landwirtschaftlichen Produktion, hin zur Förderung natürlicher Regelmechanismen, kann langfristig Ernteausfälle in dieser Größenordnung verhindern, ohne zugleich eine weitere Boden- und Nahrungsvergiftungen nach sich zu ziehen.