Wie die Bundeslandwirtschaftsministerin, Ilse Aigner, anlässlich ihrer Rede zum Beginn der Landwirtschaftsmesse in Berlin bekannt gab, will sie sich im Rahmen ihrer Tätigkeit für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft einsetzen. „Tieren Leid zuzufügen, ist nicht zulässig“, erklärte die Ministerin zur Eröffnung der Grünen Woche. Sie stellte die „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ vor, die gemeinsam von Politikern, Umweltschützern, Landwirten, Wirtschaftsverbänden Kirchenvertretern und Tierschützern erarbeitet worden war. Die Intention dieser Charta ist, so Aigner, „eine ökologisch tragfähige, ökonomisch existenzfähige, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Wirtschaftsweise“ in der Landwirtschaft. Demnach sollen zukünftig unter anderem Landwirte besonders unterstützt und der regionale Handel mit Lebensmitteln gefördert werden. „Das Tierwohl werden wir stärken und dem Verbraucher bei Lebensmitteln über mehr Transparenz eine noch klarere Orientierung bieten“, erläuterte Frau Aigner. Außerdem sollen weitere Güte-Siegel eingeführt werden, die Waren aus tiergerechter Haltung kennzeichnen. Der Präsident des Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, mahnte, wie auch schon bei der Debatte um ein vollständiges Antibiotika-Verbot bei der Tiermast, auch in der Frage der artgerechten Tierhaltung mehr Realitätssinn an. Bei allen angestrebten Veränderungen solle auch die ökonomische Perspektive der Landwirte nicht übersehen werden. Die vorgelegte „Charta“ bezeichnete er als „harte Kost“.