Obwohl die vergangenen Nachhaltigkeitsgipfel nicht viel besser liefen, ist die Enttäuschung über die beendete UN-Konferenz in Rio de Janeiro groß. Noch immer konnten sich die beteiligten Regierungschefs nicht auf konkrete Pläne zum Umweltschutz einigen, obwohl dies gerade jetzt dringend notwendig wäre, da die weltweite industrielle Aktivität höher ist, als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. „Wenn Regierungen hier ohne Ehrgeiz erscheinen, bedeutet das, dass auch ihre Dokumente keinerlei Ambitionen haben“, konstatiert der Vorsitzende der globalen Klima- und Energiekampagnen bei „Friends of the Earth“ in Großbritannien, Asad Rehman. Statt als Motivation, werden die fehlenden Ergebnisse als Entschuldigung für zögerliches Handeln der einzelnen Staaten dienen, wie der EU-Abgeordnete Jo Leinen befürchtet. Er forderte deshalb Europa auf, sich stärker als bisher für nachhaltiges wirtschaften zu engagieren. Positiv war zumindest die unerwartet große Resonanz der Konferenz bei den eingeladenen Unternehmen. Leinen: „Kluge Unternehmer haben begriffen, dass Nachhaltigkeit essenziell für die Wirtschaft ist und eine nicht nachhaltige Welt zerstörerische Auswirkungen auf das Unternehmertum hat.“ Allerdings werden diejenigen Unternehmen, die bereit sind stärker in den Schutz der Ökosystem zu investieren, ohne den nötigen politischen Druck auch weiterhin in der Minderheit sein.