Angesichts der Krim-Krise und der damit verbundenen Probleme der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Öl- und Gasimporten, forderte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), die umstrittene Fracking-Technologie nicht zu verwerfen. Er sprach sich dafür aus, das Deutschland die Debatte um die Schiefergasförderung, die erst vor wenigen Monaten ad acta gelegt wurde, wieder eröffnet. Das die Kanzlerin Angela Merkel aktuell den Gasimport aus den USA forciert, sieht Ramsauer als ein „klares Ja zur Schiefergasförderung“, da diese in den USA sehr verbreitet ist. Mit den Importen stelle sich die Frage; „warum wir nicht gleich auf heimische Ressourcen setzen“. Ramsauer kritisiert, dass wir das Gas auch nicht importieren dürften, wenn es „Gift wäre“. Natürlich ist Schiefergas kein „Gift“, allerdings vergiftet die Fracking-Methode, die für den Abbau genutzt wird, immer wieder das Grundwasser in und um die Förderstellen. Anwohner, die in den USA gegen umweltschädliche Praktiken großer Wirtschaftsunternehmen kaum eine Chance haben, leiden gehäuft unter vergiftetem Trinkwasser. Die Auswirkungen sind teilweise so schwerwiegend, dass das mit Gas vermischte Wasser brennbar ist und direkt am Wasserhahn angezündet werden kann. Die Menschen der betroffenen Gemeinden sind lebenslang auf mobile Wasserlieferungen angewiesen. Kurzfristig mag die Schiefergasförderung, vor allem für die Betreiber, lukrativ erscheinen. Langfristig jedoch bleiben, wie schon bei der Erzeugung von Atomstrom, die Steuerzahler auf den gravierenden Folgeschäden sitzen. Fracking ist eine Gasfördermethode, bei der mit hohem Druck ein Gemisch aus Chemikalien und Wasser das Schiefergestein unterirdisch gesprengt wird, so dass das darin enthaltene Erdgas abgepumpt werden kann. Das verwendete giftige Wasser gelangt auf diese Art jedoch in das Grundwasser und kann sich dort unkontrolliert verbreiten. Bisher gibt es keine Möglichkeit, diese Vergiftung zu unterbinden.