Sachverständigenrat gegen Fracking

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat sich, nach einer umfangreichen Untersuchung, gegen die Förderung von Schiefergas aus tieferen Gesteinsschichten, dem sogenannten Fracking, positioniert. „Fracking leistet keinen Beitrag zur Energiewende“, erklärt der Vorsitzende des SRU, Martin Faulstich, da Deutschland über keine so hohe Mengen an Schiefergas verfügt, dass dies Einfluss auf die Versorgungssicherheit hätte. Außerdem fehlt es an Erfahrung im Umgang mit den möglichen Folgen des umstrittenen Abbaus. Den postulierten großen Nutzen des Fracking für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, hält der Sachverständigenrat für „überzeichnet“. Fracking ist das Hydraulic-Fracturing-Verfahren, bei dem Gas mithilfe von, in tiefe Gesteinsschichten eingebrachte Chemikalien, aus Schiefer gelöst wird. Diese bisher in Deutschland nicht genutzte Technologie ist stark umstritten, da eine hohe Gefahr besteht, dass Teile der Chemikalien in das Grundwasser gelangen. Allerdings stimmte der SRU zu, das wissenschaftlich begleitete und „transparente“ Pilotprojekte durchgeführt werden dürften. Deren Kosten sollten aber „selbstverständlich“ die darauf drängende Industrie tragen. Außerdem müsse vorher geklärt werden, wie die nötige Sicherheit für Umwelt und Grundwasser gewährleistet werden soll. Auch für eventuelle Pilotprojekte muss vorab eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen. Bisher wird Fracking vor allem in den USA in großem Umfang genutzt. Die Regierungskoalition hatte in der letzten Mai-Woche entschieden, das Fracking-Verfahren, unter scharfen Auflagen, auch in Deutschland zu erlauben.